Vertrauensvorschuss

23. Dezember 2014. Der Ringlokschuppen Mülheim ist vor der Insolvenz gerettet, das teilt die Spiel- und Produktionsstätte für freies Theater in einer Presseaussendung mit. Anfang Dezember war bekannt geworden, dass sich im laufenden Jahr eine Liquiditätslücke von rund 400.000 Euro aufgetan hatte (Meldung vom 5. Dezember), die bis zum Jahresende geschlossen werden müsse. Nun hat sich der Ringlokschuppen mit der Stadt Mülheim an der Ruhr und der Mülheimer Beteiligungsholding auf einen Konsolidierungsplan für die Jahre 2015 und 2016 geeinigt.

In einer konzertierten Rettungsaktion gelang es der Stadt, dem Ministerium für Familie, Kinder Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW gemeinschaftlich eine Finanzhilfe von insgesamt 430.000,- € für die Jahre 2014 und 2015 zu aktivieren. Die Summe setzt sich aus einem Forderungsverzicht der städtischen Tochtergesellschaft MST und zusätzlichen Geldern aus Landesmitteln zusammen. Darüber hinaus konnte ein Interessenausgleich zwischen den verbleibenden und den scheidenden Mitarbeiter*innen erzielt werden.

In der Pressemitteilung bedankt sich das Team Ringlokschuppen bei allen Förderern und Unterstützern für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen. Matthias Frense, neuer Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Hauses betont: "Wir sind glücklich, dass die Idee des Hauses, hochwertige gesellschaftlich engagierte Kunst- und Kulturangebote mit einem kleinen Team präsentieren und produzieren zu können, auch in Zukunft Bestand haben wird. Wir werden alles daran setzen, diesen keineswegs selbstverständlichen Vertrauensvorschuss, der uns zuteil geworden ist, mit guter solider Arbeit zurückzugeben!"

Frense, Jahrgang 1964, kam 2006 als Dramaturg an den Ringlokschuppen, um am Aufbau eines Netzwerks für Theaterproduktionen mitzuwirken. Er übernimmt den Posten von Holger Bergmann, der im Dezember als künstlerischer Leiter zurückgetreten ist genauso wie Geschäftsführer Peter Krause.

(sik)

Mehr dazu:

Ringlokschuppen Mülheim droht die Insolvenz - Meldung vom 5. Dezember 2014

 

 

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