Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kampnagel-Chefin
Auf Anzeige der "Rechtspopulisten"
Hamburg, 2. Mai 2015. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen die Intendantin von Kampnagel Amelie Deuflhard eingeleitet. Ihr werde "Beihilfe zum Verstoß gegen das Aufenthaltsrecht für Ausländer" vorgeworfen, weil auf Kampnagel im Rahmen des Kunstprojekts "EcoFavela" fünf nicht gemeldete Flüchtlinge der Lampedusa-Gruppe lebten, berichtet das Hamburger Abendblatt (2.5.2015) .
Das Verfahren geht offensichtlich auf eine Anzeige gegen Amelie Deuflhard wegen des "Verdachts der Beihilfe zu Ausländerstraftaten" zurück, die von der AfD Hamburg im Dezember 2014 gestellt worden war. Dass "wegen ihres Kunstprojekts mit Flüchtlingen" gegen sie ermittelt werde, in einer Zeit, in der Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, "finde ich sehr befremdlich", sagte Deuflhard dem Norddeutschen Rundfunk. Deuflhard selbst, das teilte sie nachtkritik.de gestern mit, ist bislang von der Staatsanwaltschaft weder über die Anzeige im Dezember noch über die Aufnahme von Ermittlungen in Kenntnis gesetzt worden.
Die "EcoFavela Lampedusa-Nord" ist ein Nachbau der Roten Flora im Hamburger Schanzenviertel. Das Künstlerkollektiv Baltic Raw hatte das Gebäude für das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel im letzten Jahr errichtet. Anschließend war die 100 Quadratmeter große Holzhütte umgebaut worden, und fünf Menschen der Lampedusa-Gruppe waren eingezogen. Das Kunstprojekt, das das Ziel hat, die Lage der Flüchtlinge neu zu diskutieren, soll im Mai enden. Dem NDR sagte Deuflhard, dass es Überlegungen gebe, das Projekt im nächsten Winter in "veränderter Form aufleben zu lassen".
Die Flüchtlinge der Lampedusa-Gruppe waren 2011 vor dem Bürgerkrieg in Libyen nach Italien geflohen. 300 Flüchtlingen gelangten im März 2013 nach Hamburg, wo sie seither für ein dauerhaftes Bleiberecht kämpfen. Ein Teil der Menschen lebt illegal in Hamburg. In Nicolas Stemanns Inszenierung von Elfriede Jelineks Die Schutzbefohlenen spielen Mitglieder der Lampedusagruppe mit. 8000 Menschen hatten am 31. Januar 2015 in der Hamburger Innenstadt für ein gesichertes Bleiberecht für die Lampedusa-Gruppe demonstriert.
(Hamburger Abendblatt / NDR.de / jnm)
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Eine Frau zeigt Gesicht /Amelie Deuflhard
Ich möchte mich bei Amelie Deuflhard für ihr menschliches Verhalten bedanken - was sich ja merkwürdig anhören muss. In dieser "Verkommenen Gesellschaft" (Bazon Brock, Prof. HFBK) - dieser verhärteten, verfahrenen Politik - eine Politik auf dem Weg zum Sicherheitsstaat - steht Hamburg es gut zu Gesicht - wenn Menschen mit Verstand, eigenverantwortlich handeln. Unseren Politikern wird gerade in diesem Kunstprojekt deutlich gemacht - wie man human mit Kulturen umgehen, Sie intigrieren und vielleicht für eine Dauerlösung helfen kann.
Die Strafanzeige zeigt, wozu eine kleine Partei mit Rechtspopulismus fähig ist. Jetzt sollte unser Bürgermeister Olaf Scholz ein Gesicht zeigen und sich gegen die Anzeige äussern ?
Ich für meine Person wünsche mir mehr Projekte dieser Art - damit ein Leben in der Freien Hansestadt Hamburg wieder lebenswert wird.
Mit herzlichen Dank an Frau Amelie Deuflhard
Gerne stehe ich ihnen zur Seite - es ist mir ein Vergnügen von Ihnen zu hören
Ein Herz für Euch und den Flüchtlingen.
Gerd Stange
Mit Grüssen
Gerd Stange Politbildhauer www.gerdstange.de
Ich weiß nicht, was diese Frau falsch macht und warum sich die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wer menschlich handelt, wenn Tausende im Mittelmeer ertrinken, dem zollt unser Dank. Spott und Hohn auf die Politik nicht in der Lage ist, diesen Menschen das Asylrecht zu ermöglichen. Schimpf und Schande auf den Anzeigenden.