Presseschau vom 6. Mai 2015 – Deutschlandradio Kultur telefoniert mit Sewan Latchinian

Rostock, ein originelles Pflaster

Rostock, ein originelles Pflaster

6. Mai 2015. Auf Deutschlandradio Kultur hat Andrea Gerk mit Sewan Latchinian telefoniert - nach der Entscheidung der Rostocker Bürgerschaft, den rausgeschmissenen Intendanten wieder in sein Amt einzusetzen.

Rostock, sagte Latchinian, sei offenbar eines "der originellsten Pflaster Theater-Deutschlands" und da gehöre wohl "ein großer Schuss Humor" dazu, das "alles auszuhalten", wie etwa den Umstand, bereits zum dritten Mal in einer Spielzeit zum Intendanten zu werden.

Es sei "pikant", dass die Zielvereinbarung zum Theater-Neubau in Rostock unterschrieben worden sei, drei Stunden vor der Bürgerschaftssitzung, die über seine Wiedereinsetzung befinden wollte. Nicht wenige hätten wie er auch das Gefühl gehabt, "Oiii, soll der Neubau jetzt ein Ausschlusskriterium werden, dass ich nicht zurückkehren kann?"  Aber es sei gut, dass der Neubau jetzt beschlossen sei und es sei auch gut, dass er zurückberufen worden sei und ob man "das mit den zwei Sparten" nicht doch "weiterdiskutieren" könne, sei "sicher seit heute offen".

Letztes Wort noch nicht gesprochen

Selbstverständlich wolle er nicht in ein auf zwei Sparten "abgespecktes Theater" zurück. Das "sehr mehrheitliche Votum der Bürgerschaft" sei auch ein Votum für seine "erfolgreiche Arbeit in den ersten sieben Monaten", insofern sei über die Frage der "vier Sparten das letzte Wort längst noch nicht gesprochen" und selbstverständlich stehe er auch weiterhin für die vier Sparten.

Wenn der Kultusminister meine, innerhalb der fünf Jahre seines Vertrages, in denen er, Latchinbian eigentlich die künstlerische Freiheit laut Vertrag habe, ein Haus der Darstellenden Künste installieren zu müssen, wo "dann in einem Gebäude auch noch die Hochschule für Musik und Theater und die Freie Szene agieren", sei das "ein bissel abenteuerlich, zumal das Gebäude erst 2022 stehen" werde.

Er sei fest davon überzeugt, dass auch in der Fage der vier Sparten noch Diskussions-Spielraum sei. Für Juni sei bereits eine Beschlusvorlage durch den Rostocker Bund in die Bürgerschaft eingebracht worden, in der "genau dieser 2+2-Beschluss noch einmal diskutiert werden" solle. Es sei dies der Versuch, diese Frage wieder in die Bürgerschaft zurückzuholen, nachdem der Oberbürgermeister und der Minister "heute" versucht hätten, "vollendete Tatsachen zu schaffen". Man dürfe gespannt sein, wie die Mehrheitsverhältnisse in dieser Frage wirklich aussähen, der 2+2-Beschluss sei ja "noch nie" wirklich "seriös diskutiert" worden. Er Latchinian denke, nach einer Diskusssion sähe da vieles anders aus.    

(jnm) 

 

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