Presseschau vom 15. November 2015 – Der Tagesspiegel über die Unterfinanzierung des Grips Theaters und des ganzen Berliner Kinder- und Jugendtheaterbereichs

Man baut das Dach nicht vor dem Fundament

Man baut das Dach nicht vor dem Fundament

Berlin, 15. November 2015. Kultur-Ressortleiter Rüdiger Schaper weist im Tagesspiegel (online 13.11.2015) noch einmal auf die strukturelle Unterfinanzierung des Berliner Grips Theaters hin und auf eine damit verbundene Ungerechtigkeit im Berliner Kulturhaushalt. Während Oper, Stadttheater und freie Szene künftig deutlich mehr Geld erhalten, sollten die Kinder- und Jugendtheater der Stadt gemäß einem ersten Haushaltsentwurf auf bisherigem Stand gehalten werden. In einer Nachbesserung seien dem Grips Theater nun 50.000 Euro mehr in Aussicht gestellt.

"Almosen" nennt Grips-Gründer und Geschäftsführer Volker Ludwig diese Mittelaufstockung. Und Schaper schließt sich ihm an. "Notorisch unterfinanziert, dabei seit Jahrzehnten erfolgreich, Stil bildend, bewundert und nachgespielt in aller Welt", so beschreibt er das Grips-Theater. "Auf Dauer geht das nicht gut, lassen sich gute, junge Schauspieler mit Minilöhnen nicht halten." 135.000 Euro mehr seien aktuell erforderlich.

In einer finalen Wendung des Textes kommt Schaper auch auf die anderen Kinder- und Jugendtheater der Stadt zu sprechen (wo sich z.B. im Falle des Atze Musiktheaters zuletzt keine Nachbesserungen andeuteten, Anm. chr). Schaper mit Blick auf die Gesamtfinanzierung der Berliner Theaterlandschaft: Am "Anfang und am Ende gehören die Theater zusammen, als Panorama, Bildungseinrichtung, Freiheits- und Fantasieraum. Die Kinder- und Jugendtheater, nicht nur das Grips, sondern auch die Parkaue, Atze, Strahl und andere, arbeiten an der Basis. Man errichtet ein Gebäude nicht mit dem Dach zuerst."

(chr)

 

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