Presseschau vom 16. November 2015 – Lyn Gardner argumentiert auf dem Guardian-Blog für Anonymität im Dramatiker-Betrieb

Nicht nur auf den Namen daher reiten

Nicht nur auf den Namen daher reiten

16. November 2015. Morgen wird der mit 16.000 Pfund dotierte britische Dramatikerpreis Bruntwood prize for playwriting verliehen. Für den Preis kommen nur anonymisierte Einsendungen infrage. Dieses Procedere nimmt sich Lyn Gardner in ihrem Guardian-Theaterblog zum Anlass, über den Vorteil der Anonymisierung im Dramatiker-Betrieb generell nachzudenken.

Die Anonymisierung fördere Diversität und Chancengleichheit, so Gardner. Beim Buntwood-Preis 2011 und 2013 seien unter den Gewinner*innen zu gleichen Teilen Männern und Frauen gewesen, während der offizielle britische Theaterbericht 2013 lediglich 31 Prozent Bühnenstücke aus weiblicher Feder aufführe. Auch Agenten- und Verlagskontakte würden in der Anonymisierung weniger zum Tragen kommen ("if you are a playwright, there really is an awful lot riding on a name").

Auch könne Anonymisierung der Kühnheit des dramatischen Werkes aufhelfen, so Gardner: "Anonymity might actually have advantages for playwrights, making them braver and less self-censoring than when submitting a play with their name on the front. If they don't feel they are risking reputation, they might try something completely new.”

(guardian.com / chr)

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