Tim Renner will Kulturstaatssekretär in Berlin bleiben
Einer wirft den Hut in den Ring
24. September 2016. Tim Renner, aktuell Berlins Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, der sich mit umstrittenen Entscheidungen zur künftigen Intendanz der Volksbühne sowie des Staatsballetts Berlin wenig Freunde gemacht hat und der überdies durch leichtfertig die Geschichte umschreibende Äußerungen, wer mit wem zuerst Kunst gemacht habe, sich in letzter Zeit ins Gerede gebracht hat, möchte gerne sein Amt behalten.
Das hat er dem Rundfunk Berlin Brandenburg gesagt. Aber, so Renner weiter, er wisse nicht, ob der Regierende Bürgermeister Michael Müller ihn behalten wolle, wie auch Michael Müller derzeit nicht weiß, ob er Kultursenator bleiben kann, wie er es sich gewünscht habe, oder ob das Amt in den Koalitionsverhandlungen über den künftigen Berliner Senat zur Disposition gestellt werden wird.
(jnm)
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Und für die Koalitionsverhandlungen ist es auch ein netter Schachzug: Parteipolitischer Subtext 'Wenn ihr, Grüne und Linke da jemand anderen auf dem Sessel wollt, dann müsst ihr an anderer Stelle konzidieren.' Müller wird sich folglich hüten, T. R. öffentlich zu kritisieren. Im Gegenteil, er wird ihn als wertvollen Mitarbeiter preisen. Ganz klassische Verhandlungsführung: Den Preis für eigene Konzessionen hochtreiben.
Ich wäre ja mal für einen Renner-Untersuchungsausschuss, der überprüft, ob die Vergabe der Intendanzen korrekt gelaufen ist. Und dann reden wir auch über die Verantwortung, die der Kultursenator Müller, dabei trägt. In der Kultursenatsverwaltung wäre ich gerne Mäuschen. Die Leute da sind doch nicht doof. Whistleblower bekämen bestimmt Asyl in der Volksbühne.
Wenn der Kulturstaatssekretär mit windigen und widerlegbaren Argumenten operiert und der Kultursenator das alles glaubt, weil der Renner so ein dufter Typ ist und er selber so entspannt ist, dann sind beide in der Verantwortung. Aber der Müller wird das schon über seine Pressesprecher regeln. So, wie er das mit seiner Pressesprecherin Augenstein geregelt hat.
Aber um es noch einmal zu sagen: Teflon-Müller war Kultursenator.
ich BITTE Sie höflichst darum, dies nicht zu tun. Falls Sie in diesen politisch unruhigen Zeiten ein Zeichen der Solidarität mit Menschen setzen wollen, die sich rund um die Uhr für eine gerechte, heterogene und friedliche Gesellschaft einsetzen, falls Ihnen die Wünsche von Millionen von Bürgern und Aktivistinnen, die sich gegen die herrschenden ökonomischen Lehren und Realitäten auflehnen wichtig sind, bewerben Sie sich nicht.
Als Kulturstaatssekretär waren Sie realpolitisch kaum solidarisch oder gerecht. Ich weiß, dass Sie sehr wahrscheinlich andere Ideale haben und diese dort, wo Sie gerade sind, nicht realisieren können. Bitte respektieren Sie den dringenden Wunsch von Menschen, die eine andere Person als Kulturstaatssekretär*in sehen wollen, mindestens in einer rot-rot-grünen Regierung.
Beste Grüße und alles Liebe,
C.S.
Sie haben sich in der Theatergeschichtsschreibung bereits einen Platz erwirtschaftet, den keiner mehr austilgen kann - als der Abwickler eines der wenigen deutschen Theater, das nicht auswechselbar als Durchlauferhitzer kurzfristiger Theatermoden fungiert, sondern mit einem klaren und bedeutenden künstlerischen Eigenprofil aufwarten konnte. Es blieb vor allem dieses Theater, dem Berlin es verdankte, die profilierteste Theaterstadt in einem der profliliertesten Theaterländer zu sein. Als bloß weiterer Ort innerhalb eines internationalisierten Cross-Media-ZirKus (soweit zu denken war Ihnen nicht gegeben) verliert nun Berlin selbst Entscheidendes an eigener Ausstrahlung im internationen Bereich.
Die Scherben, Herr Renner, die sie im Jahr 2017 zurücklassen, könnten sie im Lauf weiterer Arbeit nicht wirklich mehr toppen. Bitte geben Sie Berlin eine Chance, bitte suchen Sie sich ein anderes Tätigkeitsfeld, bitte gehen Sie und bitte gehen Sie schnell.
Die Polizei anrufen?!
Das geht in diesem Fall nicht, da es eben keine Hausgemeinschaft ist. Aber für mich persönlich ist es so, als ob ich tagtäglich dem Treiben einer Gruppe in der Wohnung über oder neben mir beiwohnen müsste, die jemanden immer und immer wieder lautstark zur Sau macht. Ich würde in einem solchen Fall von häuslicher Gewalt reden wollen und würde mich unendlich belästigt und gequält fühlen. Und immer in dem Moment, wo mal etwas Ruhe einkehrt, denkt sich irgendein Spezialist des Monats eine neue Attacke aus, die zumeist nur aus der Neuzusammensetzung schon längst bekannten Vorwürfen besteht, um diese Form der häuslichen Gewalt neu zu entfachen. Wie gesagt, wenn unter zehn Leuten einer gemobbt wird, freuen sich neun andere. Und diese Freude muss unter allen Umständen erhalten bleiben und so wird die Hatz tagtäglich wieder neu entfacht. Es macht den Neunen einfach so viel Spaß.
Und da kann ich nun in meiner „Wohnung“ sitzen und ganz anderer Meinung sein, diesem menschenverachtendem Lärm kann ich nicht entgehen. Der Penetranz und Ausdauer dieser Hatz wird keiner entkommen. Es ist das Bautzen der Kulturbeflissenen. Und sie gefallen sich so sehr darin, ein Ende ist kaum absehbar. Vorbei wäre dieser Vorgang wahrscheinlich erst, wenn alle in diesem fiktiven Haus einen dumpfen Schlag vernehmen würden, von dem man sicher annehmen könnte, dass das Opfer nun mit diesem einem Schlag für immer verstummt ist. Und selbst danach würde es wahrscheinlich noch zu der ein oder anderen lausigen Leichenfledderei kommen.
Viel Freude weiterhin dabei. Aber mir reicht es schon lange.
Es ist eine Hetzjagd.
selbstverständlich ist die Verbreitung des Hasses im Internet ein großes Problem und unerträglich. Umso wichtiger ist es, dermaßen groß verantwortungstragende Akteurinnen, ihr Verhalten und sonstige Gegebenheiten im ihrem Wirkungsfeld ununterbrochen SACHLICH zu beobachten, analysieren und zu beurteilen. Spekulative und passiv machende Metaphernfelder aufzumachen und von Hetzejagd etc. zu sprechen, wirkt ggf. auf der selben Ebene wie die Hass-Postings.
Also ... An die geehrten Verteidigerinnen des Herrn Renner: Wieso sollte er Kulturstaatssekretär bleiben? Oder besser: Wozu?
Metaphernfelder sind das nur für Menschen, die nicht betroffen sind. Für den Betroffenen ist es eine tägliche, reale Erfahrung.
Auch verlässt man mit einer solchen Kritik nicht die sachliche Ebene. Das Renner durchs Netz gehetzt wird, ist ein Fakt. Jeder der das sieht, macht sich nicht automatisch zu seinem Verteidiger. Das ist eine elendig verkürzte Sicht. Im Gegenteil : Diese unmenschliche Hetzjagd macht ein vernünftiges Kritisieren fast unmöglich, denn um nicht selber Opfer dieses Mobbings zu werden, muss man alles tun , um nicht mit Renner identifiziert zu werden. Eine solches, durch aggressiven Druck erzwungenes Meinungsbild , lässt eine sachliche Beurteilung kaum noch zu. Jüngstes Opfer dieser Mechanik ist gerade Sasha Waltz. Und da fängt es an richtig gruselig zu werden. Denn der Vorgang Dercon kann nicht mit dem Vorgang Waltz gleichgesetzt werden.
Also erzählen Sie mir nichts von Sachlichkeit und kritischer Begleitung im Bereich der Kulturentscheidungen, derartige Belehrungen sind nicht von Nöten.
wehren sie sich ruhig entschieden, was hier geschieht, geht weit über den Rahmen von Kritik hinaus, und ist mit häuslicher und öffentlicher Gewalt absolut vergleichbar, und wenn sie sich auf den Kopf stellen, sie sind ein Teil von diesem Mobbing, und auch sie müssen eine solche Kritik mal aushalten , genauso wie Renner. Dies geht auch an Herrn Hausmeister !
die Sache ist doch ganz einfach: Je öfter Tim Renner in den Medien verlautbart, unbedingt Kulturstaatssekretär bleiben zu wollen, desto öfter melden sich daraufhin Menschen zu Wort, die - um es euphemistisch auszudrücken - von der von ihm in den letzten beiden Jahren geleisteten Arbeit nicht angetan sind.
Und was Renners "Langzeitprojekte" angeht: Die Entscheidungen sind doch getroffen. Renner muss doch seinen Posten jetzt nicht noch einige Jahre lang behalten, nur um abzuwarten, wie viele Leute Eintrittskarten für die betroffenen Häuser erwerben werden.
Die Debatte ist nicht am Inhalt. Wer von den Debattierenden meldet sich mit welchem Konzept für den Posten?
warum kürzen Sie aus meinen Kommentaren immer heraus, (...)
Das finde ich nicht richtig und in der Handhabe auch wenig transparent und nachvollziehbar.
(Sehr geehrter Hausmeister, wir bemühen uns, Wertungen die ad personam zielen, aus der Debatte herauszuhalten, weil dadurch die sachliche Auseinandersetzung gehindert wird. Mit besten Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Sie tun so, als hätte ich wer weiß was geschrieben, also Ihre Punkte in Klammern insinuieren das. Dabei habe ich nur geschrieben, daß Herr Renner die harsche Kritik an seiner Person und seiner Politik durch seine sagen wir ungeschickten bis (kalkuliert?) uninformierten Presseauftritte selbst provoziert. Was ist daran ad personam? Das ist ein Fakt. Warum unterdrücken Sie das?
(Sehr geehrter Hausmeister, es ist in der Tat ein Grenzfall. Aber bei Grenzfällen und dort, wo es etwas Insistierendes bekommt, sagen wir: Im Zweifel streichen. Das Argument wird ja auch so klar. Und es hilft der Versachlichung der Debatte, wenn man da nicht mit polemisch eingefärbten Begriffen auf die Person zugeht. Mit Bitte um Verständnis, Christian Rakow / Redaktion)
wir, einige Redakteurinnen von nachtkritik.de, haben heute noch einmal über den Vorwurf der "Kampagne" gegen Tim Renner beraten. Wir glauben, dass mit der von den Kritikerinnen gegebenen Begründung, jeder öffentliche Druck auf einen Amt- und Machthaber als Kampagne zu bezeichnen wäre. Ziel dieser Operation "stoppt die Kampagne" ist es, die Kritik, die sich massiv äußert, unmöglich zu machen, indem sie als "Hexenjagd" dargestellt wird.
Es handelt sich aber unserer Meinung nach nicht um eine Hexenjagd, weil hier nicht Mächtige oder die Mehrheit gegen eine ohnmächtige oder rechtlose Minderheit vorgeht. Sondern ein Teil der Öffentlichkeit versucht durch Meinungsbekundung öffentlichen Druck auf einen machtbewehrten Amtswalter zu machen, so wie zu anderen Zeiten ein anderer Teil der Öffentlichkeit Druck gemacht hat auf Amtswalter, um den 8-Stunden-Tag durchzusetzen oder die 35-Stunden-Woche. Damals hatte die fordernde Bewegung ein Druckmittel, den Streik, auf nachtkritik.de hat niemand ein Druckmittel. Dass die Meinungen andauernd und wiederholt geäußert werden, kann daran liegen, dass der Gemeinte an seiner Position fest hält. Dass es den Verteidigern des kritisierten Tim Renner zu anstrengend und langweilig wird, den Staatssekretär zu verteidigen gegen die Kritik, macht die Kritik noch nicht zur Kampagne. Die Redaktion bemüht sich, persönliche Anwürfe und Unterstellungen aus den Kommentaren herauszustreichen. Es kann sein, dass der Redaktion dabei Fehler unterlaufen.
Wir finden weiters auch nicht, dass die Auseinandersetzung um die Politik von Tim Renner eine ganz und gar berlinische Mustopf-Angelegenheit ist. Renner gebietet, zusammen mit seinem Dienstherrn Michael Müller, über einen der größten Kulturetats des Landes. Renner verfolgt mit seiner Politik sichtlich auch kein "weiter so wie gewohnt". Renners Politik hat möglicherweise eine über Berlin hinausweisende Bedeutung. Vielleicht auch deshalb gibt es die Auseinandersetzung auf nachtkritik.de.
schauen sie sich einfach ihre Sprache an: Blass. Novize. Und sofort.
Dies über ein Jahr verteilt immer wieder zu wiederholen und als alleinige Meinung durchsetzen zu wollen, ist ein Teil des Mobbing. Niemand zwingt sie derart auf eine Person einzusteigen und weil sie es tun, müssen sie sich eben mit dem Mobbingvorwurf auseinander setzen.
Zudem "heilige Kuh"! Damit veraten sie sich doch selbst. Das ist absurd.
Ich probier's nochmal ganz neutral: Ich werde das Gefühl nicht los, dass Kulturstaatssekretär Tim Renner sich auf Kosten der Volksbühne profiliert hat. Es ist nur um ihn gegangen. Um nichts sonst. Ein hoher Preis, finden Sie nicht?
Damals gab es noch keine Foren, keine Nachtkritik, aber die Debatte zog sich auch eine gefühlte Ewigkeit hin und wurde voller Schmerzen und Enttäuschung und Wut leidenschaftlich geführt - sowohl die Monate vor als auch nach der Schließung.
Der Vergleich Schillertheater-Volksbühne hinkt faktisch in so vielerlei Hinsicht, dass ich unweigerlich genauer nachgrübeln musste, wieso ich ihn trotz aller Fakten als so legitim erlebe.
Mit dem Ergebnis:
Es fühlt sich eben tatsächlich nicht so an, als hätte Renner einfach nur für ein Berliner Theater einen neuen Intendanten berufen.
Es fühlt sich so an, als habe Renner die Schließung eines Berliner Theaters beschlossen.
Um in dessen Hülle auf unbestimmte Zeit das Gastspiel eines Künstlers stattfinden zu lassen, ein Gastspiel, von dem noch niemand weiß, wieviel es mit Schauspiel zu tun haben wird. (Auch das Schillertheater war ja dann viele Jahre ein Gastspiel Ort, z.B. für reisende Musicals)
Und vielleicht scheint nicht nur für mich dieser Intendantenwechsel eigentlich für so manche/n die Bedeutung einer Theaterschließung zu haben, und daher auch die Ausdauer und Leidenschaft in der Debatte?
Darf ich in diesem Zusammenhang (nachdem es zuvor mit drei leichten Modifikationenom dem ersten drei Zeilen zweimal hier nicht veröffentlicht wurde) nun Brecht in Reinform zitieren?
"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"
(Sehr geehrter Christoph, Anregungen sind immer willkommen und werden in der Redaktion auch eingehend diskutiert. Sie sehen aber auch, dass unser Interesse - bis dato - nicht in der größtmöglichen Verallgemeinerung liegt. Wir zielen darauf, Fälle sehr konkret zu analysieren. Die jüngste Berliner Staatsballett-Entscheidung ist heute z.B. Gegenstand des Podcasts; die Konfliktlinien in der Causa Intendanzwechsel an der Volksbühne haben wir seit dem ersten Text zur Pressekonfernz im April 2015 beschrieben; zur Agenda der "Immersive Arts", die Tim Renner unterstützt, finden Sie Positionen auf nachtkritik.de. Den Podcast zu Trier empfehle ich selbstredend auch. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Ich mag das prinzipielle Renner-Herumgerede auch nicht. Er hat einzelne Entscheidungen getroffen. Und die werden auch einzeln - mehr oder weniger sachlich - hier debattiert. VB. Staatsballett. Genügt das nicht? Dass er oder sonstwer mit Müller oder sonstwem über einen der größten Kulturetats des Landes verantwortlich verfügt, spielt vielleicht weniger eine Rolle. Wichtig wäre es, wenn er prozentual sehr viel geringer oder sehr höher wäre als er für andere vergleichbar große Städte ist. Ist er das? Irgendwer kannte sich doch hier immer besonders gut aus, wenn es um Zahlen ging (Klaus M.?). Vielleicht spielt das eine Rolle: Wie hoch m u s s der Kulturetat sein, den prozentual Länder und Kommunen hierzulande für Theater (und Kunst insgesamt) bereitstellen, um das Kulturerbe durch stete zeitgenössische Aufbereitung zu pflegen?
Darüber muss sachlich diskutiert werden. Und dann kann auch Herr Renner oder irgendwer, wenn er fleißig sich immer besser in sein Ressort einarbeitet, besser in den Medien argumentieren. Auch Theaterleute werden nicht mit Wissen um Theater auf die Welt gekommen sein. Und es wird eine Menge Theaterleute geben, die von anderen Theaterleuten wenig bis gar nichts wissen. Das ist auch in anderen Fachgebieten so. Es gibt aber wohl kaum ein Fachgebiet, wo Leute so hartnäckig tun, als sei das eben nicht der Fall, wie im Theater- und Kunstbereich... Das ist doch eigentlich zum Wegrennen! Vor allem, wenn man das Geld ist und deshalb darauf angewiesen ist, dass Fachleute auch mit einem reden, damit man gute Entscheidungen treffen KANN. -
Und natürlich! Die Redaktion von Nachtkritik erkämpft das bedingungslose Einkommen!
Sie identifizieren sich mit dem Gewerkschaftskampf, liebe Redaktion!
Sie sind also die, welche mein Großvater meinte, als er davon sprach, weinend am Waldrand, wo alle seine Freunde von Faschisten erschossen wurden, die den Arbeitskampf fortsetzen.
Da habe ich echt etwas verpasst! Lächerlich!
Macht schützt nicht vor Mobbing!
Allein der Umstand, das jemand delegierte Macht inne hat, macht ihn noch lange nicht zu einem Menschen, der nicht mehr empfindet.
Sie, liebe Redaktion leiden unter dem Trauma der Guillotine im umgekehrten Sinn.
Hören sie auf Prügelknaben zu inszenieren.
Persönlich bin ich dankbar, auf nachtkritik.de gestossen zu sein. Wir leben in einer Zeit, in der die öffentliche Debatte, meinetwegen auch der Streit, selten geworden ist. Entweder wird gar nichts gesagt, oder haltlos argumentiert. Die Medien, die früher kritische Position(en) inne hatten, sind zur Hofberichterstattung übergegangen.
Herr Renner et al müssen wegen eben dieser Amtsentscheidungen mit Kritik leben können. In diesem Forum wird fundiert und mit Würze darüber diskutiert. Wären diese -berechtigten- Einwände bereits anderweitig wahrgenommen oder repräsentiert, würde es vielleicht weniger harsch zugehen. Doch dies ist eben das Problem.
In einer Zeit in der Rechts (mit grossem R) im Aufschwung ist, in der Kunst mit Glaubwürdigkeit kämpft, finde ich es ein verheerdendes Signal eine der kritischsten Plattformen gleichzuschalten. Nichts was Herr Dercon oder seine Welt -die mir bekannt ist- bisher vorgelegt haben, lässt mich anderes vermuten. Es ist eine Frage der Balance.
Es wäre unfair von einem einzelnen Menschen zu verlangen, Links (mit einem grossem L) oder 'die Kunst' heilen zu können. Nichtsdestotrotz ist es gerade diese vermeintliche Gleichgültigkeit gegenüber der Gegenwart/der Geschichte, oder die erzwungene Harmonisierung die mir eiskalten Schauer über den Rücken laufen lässt.
Sie steigern sich in Konflikte hinein, die hier gar nicht bestehen. Es dreht sich bei Herrn Renner nur um eine übliche Nichtvertragsverlängerung, nicht mehr.
Bitte bleiben Sie sachlich!
Ich würde es gern sehen, wenn Frank Castorf bei seinen Preisverleihungen seine jungen Kollegen und Kolleginnen im Hause mal zum Kampf um die Volksbühne aufrufen würde, anstatt davon zu sprechen, dass daraus ja eine Badeanstalt gemacht werden könne. Vielleicht kommt ja Kunst doch gegen Politik an.
Die Freiheit der Kunst und die Meinungsfreiheit sind zu respektieren!
(Sehr geehrter Claus Günther, wir bemühen uns, Anwürfe von Usern gegen User nur dort zu veröffentlichen, wo sie nicht von der Auseinandersetzung um die Sache wegführen. Nur so ist eine sinnvolle Diskussion zu gewährleisten. In dem unveröffentlichten Kommentar lugte die Polemik arg weit auf den Nebenschauplatz. Mit Bitte um Verständnis und freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)