Behauptungsmaschinen: Fake, Fakten, Fiktionen

27. März 2017. Am 6. und 7. Mai 2017 findet in Berlin die 5. Ausgabe der Konferenz "Theater und Netz" von nachtkritik.de und der Heinrich Böll Stiftung statt. Die Jubiläumsausgabe der Konferenz hat die Überschrift: Behauptungsmaschinen: Fake, Fakten & Fiktionen. Seit 2013 diskutiert die Konferenz jährlich, wie und in welchem Maße die Digitalisierung die Struktur der bürgerlichen Öffentlichkeit verändert, und damit auch die Darstellende Kunst neu formatiert.

In Gesprächen und Vorträgen beleuchtet die diesjährige Ausgabe der Konferenz diverse künstlerische und außerkünstlerische Beobachtungen, Thesen und Strategien, die sich an der Sollbruchstelle Fake und Fakt abarbeiten. Gefragt wird aber auch nach den Konsequenzen für klassische Behauptungsstrukturen, wenn Maschinen (Bots, Algorithmen) das Verhältnis von Sender und Empfänger aufmischen, bzw. dieses Verhältnis ganz aufheben.

These der Konferenz: Was sich früher als ungeprüfte Behauptung im kommunikativen Tagesgeschäft verflüchtigte, gerät heute in den Sog der Behauptungsmaschinen, wird auf Twitter, Facebook etc. in Nullkommanix zur wahrheitsfähigen Nachricht aufgeblasen. Die neuen Autoritären erklären den klassischen Medien den Krieg und lassen "Alternative Fakten" präsentieren. War es bisher eine Urkompetenz des Theaters, im Modus des "Als-Ob" (und im begrenzbaren Modell der Kunst) alternative Erzählungen und Weltbilder zu organisieren, ist das Spiel mit Fiktion und Illusion inzwischen zur omnipräsenten Kulturtechnik geworden.

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Wir freuen uns unter anderem auf diese Gäste, die sich auf Panels, mit Workshops oder Vorträgen den Themen der Konferenz widmen werden: 

Angela Richter (Regisseurin Berlin / Köln), Elisabeth Wehling (Sprachwissenschaftlerin, University of California, Berkeley), Klaus Lederer (Bürgermeister und Kultursenator, Berlin), Heidi Wiley (Geschäftsführung ETC / European Digital Lab), Bernd Stegemann (Professor für Dramaturgie, HfS Berlin), Ralf Fücks (Publizist, Vorstand Heinrich Böll Stiftung, Berlin), Johanna Höhmann (Dramaturgin, Kammerspiele, München),  Ersan Mondtag (Regisseur, Berlin), Yael Ronen (Regisseurin Berlin / München, tbc), Stefan Niggemeier (Medienjournalist, Berlin), Gerfried Stocker (Direktor Ars Electronica, Linz, tbc), Pascal Jürgens ( Institut für Publizistik, Universität Mainz), Christiane Kühl & Chris Kondek (Künstlerkollektiv, Berlin), Harald Wolff (Dramaturg und Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft), Christian Schiffer (BR/Zündfünk, Chefredakteur und Herausgeber des WASD-Magazins für Gamekultur, München), Cornelius Puschke (Dramaturg, Berlin), Christian Henner-Fehr (Social-Media-Experte, Wien), Björn Lengers (VR-Entwickler {Cyber-Räuber}, Berlin), Lukas Fischer (Leiter Internetredaktion Heinrich Böll Stiftung, Berlin), Ulrich Ladurner, Redakteur Die Zeit, Hamburg), u.v.m.
Das Projektbüro für kulturelle Angelegenheiten im Netz Kulturfritzen gestaltet den Bloggerspace.

Eine Konferenzseite ist online und wird sukzessive durch weiterführende Informationen ergänzt.

Da das Platzangebot beschränkt ist, wird um Anmeldung gebeten: theaterundnetz@boell.de.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.

(nachtkritik.de / Heinrich Böll Stiftung / sle)

 

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