Pandämonium Germanicum: Lenz im Loop - Der neue Abend von andcompany&Co
Fette Braten! Keine Bonbons!
von Matthias Weigel
Berlin, 6. Januar 2011. Ich will im Theater nicht zur Zitat-Hatz genötigt werden. Vielleicht hätte sich hier und da noch was erschlossen, wenn ich dies oder das noch erkannt hätte. Aber es ist mir egal. Referenzüberschuss darf nicht unangreifbar machen. Ich will auch nicht dabei zusehen, wie sich die Postmoderne selbst abfeiert. Trash allein ist nun mal Müll und nicht der erlösende Ausweg aus der Theater-Behauptung. Wenn sich ein Mensch auf der Bühne mit Haut und Haaren selbst entäußert, kann es sinnlich, fantastisch, intellektuell, körperlich oder emotional überfordernd sein. Wer es wagt, etwas von sich zu geben, kann möglicherweise gewinnen.
Wenn aber andcompany&Co. in "Pandämonium Germanicum: Lenz im Loop" selbstgefällig ein paar Zitatklumpen aufsagen und den Hipster geben, habe ich das unangenehme Gefühl, uneingeladen auf der falschen Privatparty gelandet zu sein. Wer nichts von sich gibt, hat schon verloren.
Auch Selbstironie kann nicht unangreifbar machen. Die Performer bezeichnen sich gegenseitig als Nachahmer von Meese oder Schlingensief, vor meinem inneren Auge klopfen sie sich kotzbrockig auf die Schulter über den Meta-Meta-Witz. Es ist die andauernde präventive Vorwegnahme möglicher soziologischer Einwände, die zwanghafte Suche, welcher postmodernistischen Kritik man im Vorübergehen noch den Wind aus den Segeln nehmen könnte. Wer so darauf bedacht ist, theoretisch nichts falsch zu machen, macht halt praktisch nichts richtig.
"Pandämonium Germanicum" ist eine traurige theoretische Konsequenz: Korrekterweise kann man schon lange nicht mehr ernsthaft behaupten, es stehe jemand anderes auf der Bühne als man selbst. Man kann aber auch keine neuartigen Aktionen mehr vollbringen, da alles schon dagewesen ist; darüber hinaus stecken wir auch noch fest in dem ganzen Schlamassel, gefangen im eigenen Verstand. Und selbst diese Erkenntnis haben schon Leute wie Pollesch erfolgreich auf die Bühne gebracht!
Bleibt nur die Flucht nach vorne: Man kann ja immerhin noch Pollesch-Zitat werden! Oder das Zitat, wie andcompany&Co. Pollesch zitieren, oder...
So plumpsen diese Kopftotgeburten (u.a. aus Mixen von Lenz und Bernward Vesper, von Georg Büchner und Jochen Distelmeyer) mit ihren Diskurs-Airbags auf die Bühne und haben es nicht mal nötig, sich zu Situationen oder Szenen zu entwickeln, sondern werden einfach runterchoreographiert.
Anstelle eines fetten Bratens wird mir gnädig eine Insider-Andeutung nach der anderen zugesteckt, wie Bonbons, bei übermäßigem Verzehr abführend. Unter der arroganten Gewissheit, eine absolut wasserdichte Diskurs-Folie produziert zu haben, ist das Theater längst im Schlick erstickt. Da erscheint es mir auf einmal so erstrebenswert, sich angreifbar zu machen.
Pandämonium Germanicum: Lenz im Loop
mit Texten von: J.M.R. Lenz, J.W. Goethe, G. Büchner, B. Vesper, W. Shakespeare, J. Distelmeyer, J. Kerouac, J. Milton, A. Karschnia&Co.
Bühne (Design): Hila Peled, Noah Fischer&Co, Bühne (Realisation): Christine Bentele&Co, Kostüme: Frau Blau&Co.
Von und mit: Alexander Karschnia, Angelika Sautter, Karolina Bäter, Nicola Nord, Nikolai Plath, Reinier van Houdt, Sascha Sulimma & Co.
www.hebbel-am-ufer.de
Mehr zur andcompany&Co. gibt es im nachtkritik-Archiv.
Als "müdes Desaster" emfindet Hartmut Krug im Deutschlandfunk (7.1.2011) diese Arbeit. Das Thema "wie funktioniert Nachahmung auf der Bühne, funktioniert sie überhaupt?" sei popkulturell und postdramatisch längst erschöpfend behandelt worden ist. Neues hätten andcompany&Co dazu auch nicht beizutragen, sondern "nur enorm viel Material für dieses abgegraste Theoriefeld", selbstgenügsame wie abgeschottete Zitiererei samt dazugehörige "Kurzauftritte, Masken oder Zitate unter anderem von Kleist und Klopstock, Herder und Wieland, Lessing und Kafka. Und da der heutige Kulturbetrieb ein modernes Pandämonium scheint, kommen auch Schlingensief und Harald Schmidt, Pollesch, Castorf und Peymann vor. " Doch das ganze überschlägt sich dem Eindruck des Kritikers zufolge auf der Bühne im Remixer der Verdoppelungen und Variationen bald "als selbstreferentieller Loop". Was diesen Demonstrationstheater-Abend für Krug dann vollends vor die Wand fahren lässt "ist seine künstlerische Form. Leider versucht die andcompany diesmal, auch Theater zu spielen. Doch wir erleben nur schlecht sprechende, nicht spielfähige Performer in einer schwerfälligen Bühnenmaschinerie und sehen die Theoretikergruppe andcompany&Co diesmal kräftig scheitern."
Nicht besonders ernst kann Dirk Pilz in der Berliner Zeitung (8.1.2011) diesen Abend nehmen, der seine Kritik als launiges Schreiben an StudentInnnen der Theaterwissenschaft formuliert. "Stöpseln Sie alle Zitate zu einem flotten Einstünder zusammen," empfiehlt er selbigen. "Der Effekt ist famos. Parallelen in der deutschen Geistesgeschichte ergeben sich von selbst. Vertrauen Sie auf die Kraft der Assoziation! Sie tut Wunderdinge. Und, besonders geeignet für die Zwecke der Partyunterhaltung unter Ihresgleichen: Sie bereiten Ihren Zuschauern damit großes Rätselvergnügen. Dieser Spaß hat alles, was ordentlich post-post-dramatisches Theater braucht: politische Würze, intellektuellen Pfiff und knuddelige Selbstironie."
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Ich würde es mir am liebsten gleich noch mal anschauen.
Aber ich liebe den Wortwitz, den "Sturm - und Drang - Führer" zum Beispiel, oder die Betrachtung über die notwendige Unterscheidung zwischen Jux und Tollerei. Ich bin nicht sicher, ob das erkannt wurde. Mir tut es einfach gut, dass jemand "Jux" und "Tollerei" mal erklärt, denn man versteht ja den Karneval im Radio und in der Zeitung nicht mehr, beziehungsweise man wundert sich, dass jetzt das ganze Jahr lang Karneval sein soll. Auch das Marketing - Geschrei mit dem Höhepunkt "Handeln, handeln, handeln" fand ich dramaturgisch wunderbar entwickelt und das "Wir sind alle Künstler" - Gegröle. Im Grunde ist das natürlich alles traurig...Aber andcompany entwickelt eine große Leichtigkeit, mit den traurigen Dingen umzugehen. Das tut gut.
Der Kritiker hat Recht: Es ist heute so wahnsinnig schwer geworden, intelligentes Theater zu machen, ohne Nachahmer zu sein und dann schottet man sich von vornherein gegen diesen Vorwurf ab. Trotzdem: andcompany hat eine ganz eigene Sprache, einen besonderen Stil, man würde eine Inszenierung von ihnen auf den ersten Blick erkennen, oder auf den ersten Satz, na sagen wir, auf die ersten zwei Zitate...
Das Schwergewicht der Inszenierung lag auf Lenz und Goethe, Bernward Vesper kam nur kurz am Ende, und das nur im Zusammenhang mit seinem Vater, der um Hitlers Tod trauerte.
Ich hatte Vespers „Reise“ vor etwa 20 Jahren gelesen – gerade der Vergleich zwischen APO-Sohn und Nazi-Vater wäre interessant gewesen. So wurde alles nur kurz angerissen und in einer Art von fröhlichem Dilettantismus heruntergespielt. Natürlich fragt man sich manchmal, welche Stelle nun welcher Person zuzuordnen sei. Wo war der angekündigte Meese? „Wir können alle Künstler sein“ – war es das? Immerhin, der rotgekleidete Akteur, der immer vom Handeln sprach, glich optisch ein wenig Schlingensief, als sei dieser nach einer Verjüngungskur wiederauferstanden. Büchners „Lenz“ höre ich immer wieder gern, auch auf der Bühne zitiert, leider wurde ein Teil des Textes vom Klavierspiel nahezu übertönt. Diese herrliche Passage zu Beginn der Erzählung! (...) Abgesehen davon: die Musik war insgesamt gar nicht so übel. Wenn sich die Schauspieler noch etwas professionalisieren, kann vielleicht in Zukunft etwas mehr dabei herauskommen.
Anyway, although German is not even my native language I got a lot from this show. For me it is not just about theater but about how the situation of the individual these days comes to resemble more and more that of an artist. In a nightmarish way...
But what´s more important: all these quotes are not about their authors, but simply about whát they say and that it´s been said throughout history. I can´t figure out why the critics of this play felt they were sent on a wild goose chase.
I think people should see this. This andcompany has definitively something to say..
http://berlinergazette.de/pandamonium-germanikum-lenz-im-loop-oder-die-energie-des-wahnsinns/
Ja, Krystian Woznicki, so ähnlich würde ich das auch sehen. Lenz im Loop als ironisches Versuchsfeld eines kultischen Exorzismus. Und nicht jeder Teufel lässt sich ja so einfach austreiben, wenn man ihn erstmal verspeist hat. Fatzerbraz von andcompany&Co ist da ein gutes Beispiel, das es auch mal daneben gehen kann, mit der künstlerischen Einverleibung und anschließenden kreativen Wiederkäuung. In Pandämonium Germanicum ist ihnen das besser gelungen. Brecht ist eben ein härterer Brocken als Lenz.
Dann noch der Einwand mit der Gehirnwaschanlage... Absurd. Die Schauspieler sind wohl kaum angetreten, um Schmutz zu entfernen – welchen? -, und wer sich en passant waschen lässt, ist selbst schuld.
@Stefan:
Ja, ein spaßiger Diskurs war es - und man sollte ihn auch nicht allzu ernst nehmen. Aber was machen Sie, wenn es einmal ernst wird? Vielleicht lesen Sie dann ein Buch vom "Bürgerphilosophen" Richard David Precht?
Nein, mit Sicherheit nicht, das hat ja schon Dirk Pilz gelesen und uns die Zusammenfassung in der Berliner Zeitung gegeben. Ich bleibe trotzdem Egoist, oder vielleicht schmeiß ich mein Ego ja auch weg, ganz wie Rene Pollesch. Das wird sicher auch wieder ein spaßiger Diskurs.
Bitte, bitte schmeißen Sie Ihr Ego nicht weg. Hätten Sie am Sonntag die Heiner Müller Veranstaltung an der Volksbühne gesehen, dann würden Sie hier nicht so schnell den Pollesch geben wollen. Da war nichts spaßig, das war einfach nur traurig.
Ich habe mich dort dazu zu Wort gemeldet und melde es nun hier: Ihr seid, liebe nachtkritik, auch ein elektronisches Feuilleton und deswegen lese ich Euch gerne. Bitte begreift das: Seid mehr als ein Theater der Zeit 2.0. Nach dreieinhalb Jahren wäre zu disktuieren: Geht da nicht mehr?
unsere Kritikenrundschauen beanspruchen in keiner Weise, vollständig zu sein. Sie sollen ein Service für unsere Leser sein und die wichtigsten, (bisher) Diskurs-prägenden Stimmen in einer schnell zu überblickenden Zusammenschau versammeln. Deshalb schauen wir täglich die überregionalen Feuilletons nach Kritiken zu den von uns rezensierten Inszenierungen und anderen interessanten Texten über Theater durch. Dazu sollten in jeder Kritikenrundschau lokale Stimmen vorkommen, um auch die Wahrnehmung vor Ort abzubilden.
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Die Redaktion
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Genau, Herr Flohbär, und damit es dieses kostenlose Forum weiter gibt, sollten die geschätzten Leser_Innen hin und wieder fünf Euro in die Büchse werfen. Sie wissen doch:
"Der Euro in der Büchse klingt,
der Leser in den Himmel springt..."
merck
Wäre es nicht an der Zeit anstatt für Nachtkritik zu spenden eine unabhängige Platform aufzubauen? Ein Theater-Kritik-Wiki?
Wenn schon die jungen Theaterwissenschaftlerinnen von Herrn Pilz zum Gang in ein vermeintlich kontroverses Stück aufgerufen werden, ja dann möchte ich dieser neuen Generation ans Herz legen die arg staubigen Strukturen (...) zu überdenken und gegebenenfalls zu zerschlagen. Es ist Zeit für Utopien!
In diesem Sinne: HANDELN, HANDELN, HANDELN
Eure Strafkolonie
Was bitte verstehen Sie denn unter seriös? Tendenziös und lobhudelnd ist die Kritik ja nun auch nicht gerade. Es ist aber wohltuend, dass sich Krystian Woznicki ein paar mehr Gedanken gemacht hat, als vielleicht nötig für die Berichterstattung, die hier in diesem Fall etwas dünn ausgefallen ist. Wenn das schon unseriös ist, weiß ich ja nicht, was Sie von der BILD-Zeitung halten. Was sind denn bitte maßgebliche Quellen, wer bestimmt das und wer gibt das Maß vor? Natürlich ist das Sache der Redaktion, aber auch da gibt es vorgefertigte Meinungen darüber und die kann man ja wohl mal hinterfragen. Ich plädiere ja nicht für ein Verlinken auf Teufel komm raus, die Listen hier sind lang genug und es gibt zweifelsohne noch mehr Angebote, das Netz lebt und webt sich weiter, es ist kein starres Gitter. Das ist keine Penetranz und Nörgelei, sondern freies Mitdenken.
dürfen wir bei Gelegenheit auch mal erfahren, was Sie mit dem vielen Kleingeld der geneigten Leserschaft angefangen haben? Ich komme ja vor lauter Springen gar nicht mehr in den Schlaf.
Zum Glück ist Woznicki nicht in die Niederungen der Boulevardkritik herabgestiegen. Lesen Sie einmal die Kritik von Karasek über den "Blauen Engel" (Spiegel 1.6.1992):
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681608.html
Wo haben Sie denn diese lustige Kritik ausgegraben? Peter Zadek im Theater des Westens, mit Ulrich Wildgruber, Eva Matthes und einer Ute Lemper als fesche Lola. Hoffentlich durfte Martin Wuttke da mehr als nur 1 Stunde rumzappeln. By the way, was ist eigentlich aus Andrej Woron geworden? Da war also mal richtig was los im Tempel der leichten Muse. Das hätte ich mir gerne angesehen, leider habe ich zu dieser Zeit noch in der Provinz Zonenrandermutigungen beigewohnt. Heute macht immerhin noch Thomas Brussig das Libretto für das Udo-Lindenberg-Musical. Schade das da keiner von Nachtkritik hingegangen ist, die Kritiken hätte ich gerne gelesen.
Karasek ist dann jetzt also das Beispiel für eine tendenziöse Theaterkritik. Jetzt schreibt er ja eher Kolumnen in der Morgenpost. Er ist also schließlich auch angekommen und das nach Jahren an der Seite von Literaturpapst Reich-Ranicki. Und was sagt uns das jetzt, die Strafe kommt früher oder später? Muss ich mir nun ernsthaft Gedanken machen, wenn ich über den nächsten Maulwurfshügel stolpere? Für einige kann so ein kleines Hügelchen schon zum unüberwindlichen Berg werden, andere beflügelt ein großer Berg erst wirklich. Mit Pathos hat das eigentlich nichts zu tun, große Worte sind nicht unübliche in Theaterkritiken. Die großen Gesten auf der Bühne von Pandämonium Germanicum sind auch nicht völlig aus der Luft gegriffen und Sie haben schon die richtigen Stellen gut zitiert.
Nonsense, your opinion is welcome. Number 41 gave an answer, but only in German. This is the master-commentator Stefan – sometimes he wants to kill two birds with one stone.
@ Stefan:
Die Kritik von Karasek mag sich zwar sehr lustig lesen, war aber dennoch ein Verriss und wurde bei Frau Lemper teilweise beleidigend. Sie musste sich noch ähnliche persönliche Kritiken anhören und tauchte dann ins Ausland ab. Ich habe die Ereignisse rund um den „Blauen Engel“ damals in Fernsehausschnitten und in der Presse verfolgt. Obwohl schon in Berlin lebend und flankiert von Rocker-Nachbarn im Wedding, war ich bei der Aufführung nicht körperlich anwesend und konnte die Professionalisierungsversuche des Jungtalents Wuttke nicht live beobachten.
An diesem Beispiel wurde deutlich, wie groß die Macht der Presse ist. Keinem Regisseur können die Kommentare der Kritiker gleichgültig sein. Herr Pilz langte bei „Pandämonium“ – für seine Verhältnisse ungewöhnlich kräftig – hin, aber er konzentrierte sich auf die Aufführung und enthielt sich der persönlichen Einzelkritik. So war seine Kritik für die Betroffenen wohl noch erträglich.
Sorry, joke aside, I already understood, what you want to say. But the question should go better to the critics. I hope, the people on stage are further ahead to the critics, otherwise the critics have nothing more to do, they bore themselves, feel unchallenged and write then amusing things, like to “Lenz im Loop”. That the criticism means to know it better, is not probably only a german phenomenon and this discussion runs still relatively normally (except 39). You should always catch up yourself a second opinion and don`t forget to thinking. Criticism must be, but it does not have a requirement on general validity. “Nachtkritik” offers the possibility of the objection and the discussion. The net is alive, that already further above I wrote. Don`t be discouraged, continue to take part at the discussion!
10€ sind natürlich sehr viel Geld für eine Ausgabe "der Freund" zu kaufen. Die Zeitschrift ist immer besser geworden und es wäre schade wenn man nur die erste Ausgabe kauft, wegen dem hohen Preis jetzt.
Super hat mir aber gefallen wie das Namenszeichen Lenz´zu diesem Taschenrechnersymbol wurde, diese Sternen-Null die man sieht wenn das Teil kaputtgeht, und das dann übergeleitet hat zur dreidimensionalität mit der Lampe. Ans 3D Kino habe ich dabei lustigerweise erst 3 tage später gedacht.
So far, the Inhalt of Lenz im Loop should be more discussed, dont you think? And the relation between the Inhalt and the Form also, as far as I can see...
ich meine das nur gut: hört auf, euch so albern aufzuführen und macht lieber wieder theater.
Its really freaky to see that there are people that think that I am not for real. And worse, that distort a question I´ve posed into a blunt affirmation.
Ps: Really, if you want to meet in a public place, even take a foto and see if my passport is for real, please ask. And if you want this poor narrowed minded foreigner to think its narrow thoughts Live in front of you in a public place, so that you dont have any more doubts, please, please, say so. And to me, I had enough of nachkritik forum.
da hast du leider falsch gehört, wir haben uns dieser diskussion bisher enthalten. allerdings nehme ich deinen beitrag gerne zum anlass mir hiermit selber zum 50. kommentar zu gratulieren. bravo!