altSehnsucht nach Rausch

von Esther Slevogt

Berlin, 4. Februar 2012. Der erste Zuschauerunmut entlädt sich nach einer gefühlten Viertelstunde. Als hinten rechts ein älteres Paar wutentbrannt den Saal verlässt, verärgert "Schlechtes Theater!" rufend. Und während die beiden Schauspieler Samuel Finzi und Andreas Leupold vorne auf der Rampe in schwarzen Anzügen zunächst ein wenig irritiert aus ihren weißen Hemdkragen schauen, lugt neben ihnen der Musiker Steve Binetti mit verschmitzter Mine hinter seiner Gitarre hervor, um dem Publikum mitzuteilen, diesen rüden Abgang habe man lange mit dem Paar geübt.

Später, da ist der Exzess schon fortgeschritten, der vor allem ein Exzess der Kunst und keiner des Alkohols ist, brüllt mit empörter Stimme eine Frau laut das Wort "Körperverletzung!" in den Saal.

Psychedelischer Kunstalptraum

Da hatte zuvor minutenlang zu dröhnendem Sound eine gigantische Windmaschine mit ihrer Gebläse-Kraft die Szene komplett entkleidet, dabei sogar den enormen Bühnenprospekt mit dem darauf skizzierten Theatervorhang abgerissen und blies nun eisige Luft in den Zuschauerraum. Bevor er fiel, hatte sich der Bühnenprospekt wie ein Ungetüm in den Zuschauerraum aufgebläht und die Darsteller unter sich begraben. Und noch bevor er sich blähte, hatten unzählige gemalte Insekten als Videoprojektion von ihm Besitz ergriffen, ein wucherndes Strichgewimmel, ständig wie im Wahn sich wandelnde Formen und Figuren: ein psychedelischer Kunstalptraum, den der Leipziger Maler Tilo Baumgärtel Sebastian Hartmanns sehr eigenem Zugriff auf den berühmten Stoff hinzugefügt hat. Einen Hans-Fallada-Abend mag sich mancher anders vorgestellt haben.

trinker1 ThomasAurin 560 uSteve Binetti, Andreas Leupold und Samuel Finzi im Sturm der Kunst. © Thomas Aurin

Sentimentalitäts-Ersparnis

Aber Sebastian Hartmann gibt hier nicht das Rührstück vom abgestürzten Trinker, enthält sich der speziellen Mischung aus staunendem Entsetzen über die Schlechtigkeit der Welt, Naivität und krasser Schilderung gesellschaftlicher Verhältnisse, die stets Reiz aber auch Gefährdung der Prosa Hans Falladas sind. (Das wäre eher der typische Sound von Noch-Hausherrn Armin Petras, denkt man an diesem Abend immer mal wieder.) Regisseur Sebastian Hartmann, Noch-Intendant in Leipzig, gönnt dem Publikum keine Sentimentalität. Spart sie aus, erspart sie, könnte man auch sagen.

Trotzdem ergreifen die beiden Schauspielermenschlein Samuel Finzi und Andreas Leupold, die sich hier die Figur des Trinkers teilen, Protagonist von Hans Falladas 1944 entstandenem, autobiografisch grundiertem und 1950 erst posthum veröffentlichten Roman: wie sie da nun bibbernd am Bühnenrand sitzend, von Übelkeitsexzessen beschmutzt, verklebt, durchnässt (die wiederum reine Theaterexzesse waren). Hinter ihnen nackt, weit und schwarz: die Bühne. Mittendrin nur das Ventilatorenungetüm, das sein Zerstörungskunstwerk gerade mit solcher Macht vorgeführt hat, dass auch der Zuschauerraum wie durchgeschüttelt wirkt. "Idioten!", pariert empört ein Mann auf den Körperverletzungsvorwurf aus den Mittelreihen des Parketts. "Wohl noch nie mit echten Alkoholikern zu tun gehabt!" Die Vorstellung kann weiter gehen.

Hartmann bietet keine emotionale Berieselung bei voller Empathiedröhnung, sondern Partizipation durch die Rückkopplung des Stoffes in der Kunst. Stück für Stück saugt hier nämlich die Kunst den aus dem Schrifstellerleben gegriffenen Stoff an.

Dass das funktionieren könnte, war an diesem Abend nicht von Anfang an absehbar, der erst recht gemächlich (fast etwas einschläfernd) als ziemlich heruntergedimmte Hans-Fallada-Jam-Session anfing: ein Gitarrist (Steve Binetti) und zwei schwarzbefrackte Schauspieler (Samuel Finzi und Andreas Leupold) beginnen musikalisch untermalt und von gelegentlichen softrockigen Liedern unterbrochen, den Roman zu erzählen. Es ist die Geschichte eines Kleinstadtgeschäftsmannes, der plötzlich aus dem Tritt gerät und innerhalb weniger Wochen dem Alkohol verfällt, erst seine Ehe, bald seine berufliche Existenz und schließlich sein Leben ruiniert. Der erst im Gefängnis, dann in einer Einrichtung namens Trinkerheilanstalt landet, einer Hölle, in der alles endgültig heillos wird. Es ist keine klassische Suchtgeschichte (da muss man eher David Foster Wallaces "Unendlicher Spaß" lesen oder "König Alkohol" von Jack London). Vielmehr handelt "Der Trinker" davon, wie wenig sicher die bürgerliche Existenz, wie dünn die Decke über dem Abgrund und wie unumkehrbar am Ende der Absturz aus der Gesellschaft ist.

Von den Tröstungen der Kunst

Sebastian Hartmann macht aus dem sentimentalen Stoff einen Abend, der ebenso krude wie sinnfällig von der Sehnsucht erzählt, sich nicht nur im Rausch aufzulösen, sondern auch in der Kunst. Von der man Erlösung, Rettung, Betäubung von den Zumutungen der Wirklichkeit erwartet. Im Theater auf dem Wege der Einfühlung meist. Die aber verweigert Hartmann dem Zuschauer, wie einem Trinker das Gläschen Korn, nach dem er giert. Ein Regisseur, der selbst die Schauspieler zwingt, in einem langen Exzess nach ihrer bereits im Zuge der Erzählung begonnenen Einverleibung des Stoffes, ihn buchstäblich wieder auszukotzen. Zunächst sieht das alles noch sehr naturalistisch und ekelhaft aus, wie der beige Brei scheinbar aus den Schauspielermündern quillt. Bald sieht man, es sind Schläuche, aus denen dann endlose Breimassen quellen, gelegentlich pink verfärbt. Schließlich sitzen auf nackter Bühne die verschmierten Spieler wie begossene Pudel da.

Dass die Tröstung, die der Alkohol bietet, vom Versprechen der Kunst nicht so entfernt ist, wie der empört mit den Saaltüren klappende Bildungsbürger denken mag, gehört zu den entwaffnendsten Bekenntnissen dieses Abends. Tilo Baumgärtel hat dazu Animationen zwischen Comic und Popart, Rausch und Abstraktion beigesteuert. Graffityhaft gestrichelte Szenerien aus dem Bildermüll der Gegenwart, die sich in der Animation zum Wahnsystem verflüssigen.

 

Der Trinker
nach dem Roman von Hans Fallada
für die Bühne bearbeitet von Sebastian Hartmann
Regie und Bühne: Sebastian Hartmann, Malerei und Mitarbeit Bühne: Tilo Baumgärtel, Kostüme: Adriana Braga Peretzki, Musik: Steve Binetti, Licht: Lothar Baumgarte, Dramaturgie: Jens Groß.
Mit: Steve Binetti, Samuel Finzi, Andreas Leupold.

www.gorki.de

 

Kritikenrundschau

Hartmann lasse die Aufführung "so harmlos beginnen wie einen Barblues, der das Alkoholikerdasein stilisiert", schreibt Matthias Heine in der Welt (6.2.2012). Später breche "dann aber die Hölle los. Diese muss man sich als einen sehr lauten Ort vorstellen: Finzi, der als sehr guter Schauspieler gilt, und Leupold, von dem das nie jemand behauptet hat, müssen sehr viel schreien und lallen. Es wirkt wie eine Teufelsaustreibung aller Betrunkenendarstellungsklischees." Im Vergleich mit den Ekelszenen des Romans wirke "das alles harmlos. Es ist schreckliches Theater, aber wie manchmal bei Hartmann momentweise auch schrecklich faszinierend."

Andreas Schäfer vom Tagesspiegel (6.2.2012)fällt während der ausgiebigen Kotzszene der Inszenierung ein, was sich Sebastian Hartmann von seinem Publikum gewünscht habe: "Das Publikum solle 'offen' in die 'Erlebniswelt' seiner Inszenierungen eintreten." Nun denn: "Wir sitzen und schauen so offen wie möglich, versuchen mit aller Kraft einzutreten, können bei diesem rührend hilflosen Versuch, die Qual einer Alkoholsucht eins zu eins dem Publikum empört vor die Füße zu sülzen, nirgends die Tür zu irgendeinem Erlebnisraum finden." Schäfer endet mit einem Appell an den Kultursenator Wowereit: "Sputen Sie sich bitte mit der Entscheidung zur Petras-Nachfolge. Armin Petras ist zwar offiziell noch am Haus, aber offenbar längst von Bord gegangen. Würde er seinen Job noch ernst nehmen, hätte er diesen Schmarrn abgesagt."

Der Anfang habe "in seiner hörspielhaften Anmutung die Qualitäten einer schläfrigen Séance, er wirkt wie eine launisch lapidare Romanbeschwörung", meint Dirk Pilz in der Berliner Zeitung / Frankfurter Rundschau (6.2.2012). "Zwanzig Minuten lang macht der Abend damit glauben, er habe der Vorlage theaterspezifischerweise etwas hinzuzufügen, als wisse er aus den Romansätzen etwas herauszukitzeln, das die Lektüre übersteigt." Dann kippe das Spiel "vom simulierten Schnaps- in den behaupteten Kunstrausch; die Erlösungshoffnungen werden vom Alkohol auf die Ästhetik übertragen." Immerhin sei der Übergang "die vermutlich längste und lustigste Kunstkotzszene der Theatergeschichte." Fortan aber hätten wir es mit "einer ausgestellt schrillen Kunstsuchtshow zu schaffen." Die Inszenierung stürze "in einen ziemlich selbstverliebten und mithin immer langweiliger werdenden Zeichenrausch, einen Theatermittelexzess."

Sebastian Hartmann habe Samuel Finzi und Andreas Leupold "auf eine Höllenfahrt geschickt, indem das Duo für die Persönlichkeitsspaltung steht, die der Drogenkranke erlebt", berichtet Eberhard Spreng für die Sendung "Kultur heute" auf Deutschlandfunk (6.2.2012). Jedeoch fehle eine "organische Spielentwicklung"; stattdessen gebe es etwa "minutenlang eine Kotzorgie" in "schönster Ekel-Theatermanier", "bevor ein Höllenlärm das gesamte Theater erbeben lässt". So solle "das Dröhnen im berauschten Kopf zur Darstellung kommen". Jedoch wirkten Hartmanns antinaturalistische Regieideen "(a)llzu ausgedacht", und obgleich die Akteure die Vorgaben "mit respektabler Hingabe" "exekutieren", blieben "Roman, Spieler und Regie einander am Ende merkwürdig fremd".

Das diese Inszenierung von Sebastian Hartmann eine ungemütliche Sache wird, ahne man, schreibt Katrin Bettina Müller in der taz (7.2.2012). Am "Nullpunkt des Theaters", wo "nur noch Dröhnen und Wind existiert, maschinenerzeugt, schmerzhaft laut, da hilft nur Finger in die Ohren. In diesem Moment hasst man den Regisseur für die Wahl seiner Mittel; aber im Nachhinein, und das zählt womöglich mehr, füllt sich dieser Bruch mit Sinn. Er markiert das Loch, das Nichts, das Nichterinnerbare, das weggeschluckte Leben des Trinkers." Am Ende habe der Abend seine bestürzende Geschichte konsequent erzählt.

Einen "Cocktail der leerlaufenden Stilmittel, der die Freuden des Rauschs ausspart und gleich im Regietheater-Kater landet" hat Peter Laudenbach für die Süddeutsche Zeitung (24.2.2012) gesehen. Samuel Finzi und Andreas Leupold tippten ihre Figuren eher ironisch an als sich spielend auf sie einzulassen. Steve Binetti, "der langweiligste Gitarrist unter der Sonne", zerdehne dazu seine "kraftlosen Melodien", was insofern passe, als sich auch der übrige Abend sehr ziehe und "sich nicht entscheiden kann, ob er jetzt eine melancholische Trinker- und Verlierer-Ballade, ein einziger quälender Kopfweh-Kater oder doch nur lustig-zynischer Pop sein will".

Nach der Leipziger Premiere der Produktion im März 2012:

Dieser Inszenierung, die jetzt aus Berlin an koproduzierende Leipziger Centraltheater kommt, war bereits ein Ruf vorausgeeilt, erzählt Peter Korfmacher in der Leipziger Volkszeitung (19.3.2012). "Und ja, es wird ausführlich gekotzt", schreibt er, aber: "Dieses Gekotze" stehe "keineswegs für ein Abwirtschaften des Regisseurs Sebastian Hartmann, sondern für die Rückeroberung des Theaters". Einen "in virtuoser Weise" entfalteten "zynisch-abgründigen Aberwitz" macht der Rezensent hier aus, mit dem die Geschichte des Trinkers "einer unentrinnbaren Abwärtsspirale" zugeführt wird. Hartmann moralisiere nicht, sondern "modelliert auch formal den Rausch nach". Höchstes Lob fällt auf Hartmanns Bildmacht, seine Analytik, seinen genauen Umgang mit dem "großen Text" Hans Falladas und auf die Schauspieler, "die hier mit das Beste abliefern, was seit Langem auf dieser Bühne zu sehen war".

Kommentare  
Trinker, Berlin: wo ist der Kern?
Es ist ein Abend der Extreme: Er beginnt schläfrig, mit einer Art launig zum Besten gegebenen Gute-Nacht-Geschichte, und schaltet dann plötzlich in den Overdrive-Modus, mit Blut und Kotze, einer Windmaschine und viel Lärm. Dazwischen könnte irgendwo ein Kern sein, eine Mitte, die der Abend jedoch nie findet. Und so bleibt vom Trinker wenig mehr übrig als zwei völlig verschiedene Hälften, die jedoch beide nichts zu erzählen haben. Das von der Gesellschaft verschluckte Individuum, das gespaltene Ich, die gegeneinander gestellten Realitätsempfindungen des Nüchternen und des Betrunkenen werden im Programmheft diskutiert, finden auf der Bühne aber nicht statt. Wenigstens sorgt diese Wiederkehr des Blut-Schweiß- und-Kotze-Theaters für hörbare Unmutsbekundungen beim Premierenpublikum, das ob des Gebotenen nicht kalt bleibt. Und das ist doch besser als gar nichts.

Komplette Kritik: http://stagescreen.wordpress.com/

Kleine Berichtigung zur Nachtkritik-Rezension: Die von Esther Slevogt angesprochenen Zuschauer haben den Saal tatsächlich nach 10-15 Minuten verlassen, die Windmaschine kam jedoch erst nach ca. 1 Stunde erstmals zum Einsatz.
Der Trinker, Berlin: wer kein Punk ist
Es war furchtbar langweilig. Fallada war kein Punk, aber Hartmann ist es auch nicht, obwohl er es gerne sein möchte.
Der Trinker, Berlin: passt doch!
Das Stück passt doch zu Berlin: Genauso zum K...
Der Trinker, Berlin: ohne Alkohol geht's nicht
die realitätsempfindungen der nüchternen und der alkoholisierten
und ohne alkohol geht das ganze gar nicht
Der Trinker, Berlin: lautes Klimbim
von Herrn Hartmann auch in der Hauptstadt nichts Neues. Eitles und lautes Klimbim im Äußeren - im Kern nur wenig Substanz. Dafür gibt's Klamauk und Unappetitliches zuhauf. Was das in dieser Perversion auf der Bühne soll, erschließt sich mir nicht. Wie auch immer handelt es sich hier um das Schicksal eines Menschen, dessen Leben schließlich gänzlich aus dem Ruder läuft (zumindest kann man das der Fallada-Vorlage sehr detailliert entnehmen). Das verlangt keine Denunziation - eher Aufmerksamkeit, um nicht zu sagen Empathie.
Und dann das unsägliche Entree...
Der Trinker, Berlin: faule Dramaturgie?
Ich finde Romanbearbeitungen auf der Buehne nicht a priori doof, überhaupt nicht. Aber man muss doch bitte aus Erzählprosa Drama machen! Einfach nur seitenweise nacherzählen, das kann doch nicht Euer Ernst sein, Ihr Gorkis! Was ist denn das für eine grauenvoll faule Dramaturgie?!
Der Trinker, Berlin: öde
na,ich weiß nicht,einfach nur öde.öde.öde. die alten abgedroschenen spielereien...mir scheint,herr hartmann hat mal so richtig alles aus sich rausgek......kann nur hoffen,daß das seine letzte regietat in berlin war....
Der Trinker, Berlin: spannender Abend
Die Berliner Theaterkritik besonders in den großen Tageszeitungen ist ziemlich beschränkt und die Kommentare hier auch. Das war ein spannender Abend, dessen Verdienst gerade darin besteht, kein großer Theaterabend zu sein. Denn damit wäre das Thema verraten. Wie sich Hartmann diesem Dilemma entzieht, ist schon sehr klug. Nämlich die Leere, das die Sucht reißt, nicht mit kontemplativer Ergriffenheit zu füllen, mit einem Theaterdelirium, sondern wirklich den Abend an Grenzen zu führen, wo auch das Zusehen kein Theaterwohlsein bietet sondern einfach schmerzt
Der Trinker, Berlin: zutiefst verunsicherter Kleinbüger
Eine etwas differenziertere Kritik von Gunnar Decker kann man hier nachlesen: http://www.neues-deutschland.de/artikel/217667.so-grausam-wie-schoen.html
Also ich werde mich unbeeindruckt der schlechten Kritiken demnächst dem Rausche hingeben. Und was sollen eigentlich ständig diese Vergleiche mit Jack London oder Foster Wallaces, nur weil der auch bald auf die Bühne gezerrt wird? Gibt es da nicht passendere Assoziationen, wie zum Beispiel Burroughs oder Bukowski? Und warum überhaupt vergleichen, so schlecht war Fallade nun auch wieder nicht. Diese Ablehnung entspringt doch nur der zu tiefst verunsicherten Gedankenwelt des deutschen Kleinbürgers, aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Darauf Prost!
Der Trinker, Berlin: das Kleinbürgerliche bei Fallada
@stefan
das sehe ich nicht so. für mich ist eher dieser fallada-roman genau die kleinbürgerliche sicht auf sucht. diese verunsicherte gedankenwelt, die angst, die kontrolle zu verlieren, zeigt sich eher in der ablehnung von wallace oder bukowski. das ist die hoffnung, dass es so gemütlich und überschaubar mit der sucht zugeht, wie fallada tut. es ist aber nicht so, sondern viel schlimme, und dafür muss man eben wallace lesen. der kleinbürger (was ist das überhaupt???) glaubt dagegen, dass man bei fallada lesen kann, wie sucht und niedergang ist. wenn es so wäre, wäre es nicht so schlimm - das ist die hoffnung dann. da kann man dann noch gemütlich prost rufen.
Der Trinker, Berlin: von Burroughs bis Bukowski
@ Rainer Menske
Ich meinte auch eher die Ablehnung der Hartmann`schen Bühnenexzesse, mit denen er ja schon halb Leipzig verschreckt hat. Foster Wallace, muss ich zu meiner Schande gestehen, habe ich noch nicht gelesen, dafür um so mehr Bukowski und fast alles von Burroughs. Damit bringe ich das hier über die Inszenierung gelesene in Einklang. Nun werde ich mir wohl auch noch den Wallace reinziehen müssen. Auf den Unendlichen Spaß dann.
Der Trinker, Berlin: heiße Luft statt Exzess
@Stefan
Haben Sie Bühnenexzesse erlebt? Welche denn? Ist es nicht so, dass diese Exzesse genau so sind wie bei Fallada, eben ziemlich undifferenziert und "ordentlich"? die Ablehnung kann ja auch bedeuten, dass es eben gerade keine Exzesse sind, sondern bloß heiße Luft.
Der Trinker, Berlin: Portraits deutscher Alkoholiker
Tut mir leid Herr Menske, ich habe noch gar nichts gesehen. Ich versuche nur eine Art Vorstellung davon zu bekommen, anhand der vorliegenden Kritiken und Meinungen und dem, was ich von Hartmann kenne. Wenn das hier Ihrer Meinung nach nur heiße Luft ist, kann ich dem noch gar nicht widersprechen. Ich denke es geht Hartmann auch nicht nur um die reine Darstellung eines Trinkers, sondern um die künstlerische Ausbeute des Ganzen und da hat er dann vermutlich doch die falsche Vorlage erwischt. Es ist tatsächlich eher unspektakulär zum Trinker zu werden und was dann passiert hat auch meist wenig mit Kunst zu tun. Ich empfehle hier den Film von Carolin Schmitz "Portraits deutscher Alkoholiker", hier kann man ganz ohne Exzesse in die Abgründe deutscher Reihenhäuser sehen. Frage also für mich: Was interessiert Hartmann am Alkoholexzess eines biederen Geschäftsmannes, wenn nicht der Künstler Fallada selbst dahinter?
Der Trinker, Berlin: Horror durch Kunstentzug zeigen
Herr Menske, es geht ja gar nicht um Exzess, sondern darum, die Verlogenheit von Kunstproduktionen zu vermeiden, die den Exzess feiern, in dem sie das Elend der Trinker ausbeuten zu ihrem Zweck. Letztlich sogar ausstellen, dass sich der nüchterne Bürger im Zuschauerraum daran weiden kann und nach Hause geht und nichts begriffen hat. Hartmann sagt ja in einem Interview im Programmheft selber, dass er in der Familie mit Alkoholismus aufgewachsen ist. Wie kann er da den Exzess wünschen? Auf der Bühne oder sonst wo? Deswegen, lieber Stefan, muss ich auch Ihnen widersprechen: er will das Säufertum eben NICHT künstlerisch ausbeuten! Sondern den Horror zeigen, in dem er ihn eben nicht zeigt, sondern in etwas anderes übersetzt, das auch den Bürger im Zuchauerraum erst mal auf Kunstentzug setzt. Ich finde, das ist ein sehr spektakulärer Ansatz. Vielleicht nicht im Ganzen aufgegangen als Kunstwerk und Theaterabend, aber eben in der Verweigerung grandios. Hätte vielleicht gar nicht aufgehen können, sonst wäre das Ziel verfehlt!
Der Trinker, Berlin: worum es mal ging
Es gab eine Zeit, da war Kunst noch Formarbeit. Es ging um Rhythmus, Struktur und Analyse, aber auch um Beschränkung, um eine Auswahl der Mittel. Dazu ist auch ein Glaube an die Möglichkeiten von Kunst nötig.
Davon war hier nichts zu sehen. Frau Hatice meint, das ist gut so, feiert es als Verweigerung. Aber ich war trotzdem gelangweilt und überrascht, wie man mit solchem zusammengequirlten Kram an die Öffentlichkeit gehen kann.
Der Trinker, Berlin: Grenzen des Notwendigen
Über Form und Mittel von Inszenierungen kann man zwar immer heftig diskutieren, "Der Trinker" hat jedoch meiner Meinung nach die Grenzen des Notwendigen aufgezeigt - ausführlicher dazu in meinem Blog www.capakaum.com
Der Trinker, Berlin: Zustimmung
Capakaum: Ich teile Ihre Auffassung in Ihrem Blog zur Aufführung zu 100 Prozent!
Der Trinker, Berlin: Nerv getroffen
Da scheint Hartmann ja einen Nerv getroffen zu haben, wenn ich mir den ganzen „Auswurf“ hier und in den Kritiken so durchlese: „Köperverletzung!“ „Wo war der Intendant? Wieso hat das keiner verhindert?“ „Die Grenzen sind überschritten!“ Und als Krönung die Frage: Wieso denn überhaupt Fallada? „Unter dem Vulkan“ oder „Unendlicher Spaß“ sind doch die stärkeren Texte, wie Dirk Pilz meint – aber vielleicht will er ja beide demnächst selbst inszenieren, damit alle sehen können, was daran „besser, drängender und dichter“ ist. Richtig finster wird’s aber, wenn ich hier Sätze lese wie „Es gab eine Zeit, da war Kunst noch Formarbeit.“ Gegenfrage: Wann soll denn das gewesen sein? Und wie soll man sich dann Kunst und Theater heute vorstellen? Wahrscheinlich genau so: „Es handelt sich hier um das Schicksal eines Menschen, dessen Leben schließlich gänzlich aus dem Ruder läuft. Das verlangt keine Denunziation - eher Aufmerksamkeit, um nicht zu sagen Empathie.“ Ja, so muss Kunst sein! Das ist richtiges Theater! Wir geben unser Hirn an der Garderobe ab, fläzen uns dann zweieinhalb Stunden lang in einem bequemen Sessel und lassen uns von dem schönen, dem ästhetischen, nein, besser, dem empathischen Rausch – und im Idealfall als künstlerische Formarbeit formvollendet vorgeführt – berieseln. Dann können wir uns als steuerzahlende Zuschauer – wo ist das Argument eigentlich? – im Theater endlich mal wieder so richtig ein-, wohl- und am Ende auch gut fühlen. Das ist dann richtig schönes neokonservatives Konsenstheater wie es sich alle wünschen. Theater muss sein! war gestern, heute skandiert man frei nach Guido: Theater muss sich wieder lohnen! Denn wie Capakaum messerscharf argumentiert, ist es per se schon eine Unverschämtheit von Hartmann, Fallada so zu inszenieren, dass „an Stellen, die tragisch oder bestürzend sein sollten, gelacht wird“! An diesem Punkt sollte ihm nicht nur die „Theateremigrantin aus Leipzig“ beipflichten, sondern ein Sturm der Zustimmung sollte über die Theaterlandschaft fegen! Theateremigranten aller Länder vereinigt euch zum Wohle des Theaters! Mit diesem Bild vor Augen kann ich nur Hartmanns Aussagen im Programmheft zustimmen: Wenn Erwin Sommer am Ende den Auswurf trinkt, ist das mehr als die Zurschaustellung von Ekel. Es ist die Metapher für eine Gesellschaft, die lieber den infizierten Eiter trinkt, an dem sie jämmerlich verrecken wird, als ihn ein für alle Mal auszukotzen.
Der Trinker, Berlin: Ansicht
die gesellschaft kann das nie auskotzen
nur der einzelne
im seltensten fall
Der Trinker, Berlin: Gehirn abgeben
lieber spaßverderber, nein, nicht der zuschauer will sein gehirn an der garderobe abgeben und sich im flauschigen sessel berieseln lassen...aber es möge bitte auch nicht der regisseur sein hirn abgeben....
Der Trinker, Berlin: stellvertretendes Kotzen
Die Gesellschaft kotzt auch, vertreten durch diejenigen, denen es wirklich schlecht geht. Und diese sind nicht wenige.
Man denke nur an die Vielzahl der Depressiven, und ihre Unfähigkeit, ihre Depressionen heraus-zu-kotzen.
Der Trinker, Berlin: intellektueller Rohrkrepierer
Kleiner Spaßverderber, also ich hatte jetzt mein Späßchen, weil du so brillant verstehst Hartmanns Regiearbeit mit deinem überholten Avantgarde-Begriff zu verkoppeln. Weniger Spaß hatte ich mit deiner und Hartmanns Deutung des Schlußbildes - eindeutig ein intellektueller Rohrkrepierer. Da mußte du doch noch mal selber überlegen und nicht dem Programmheft vertrauen.
Aber das sind jetzt wirklich genug Worte. Es war kein Ereignis von Wichtigkeit
Der Trinker, Berlin: für den einen wichtig
sagen sie das nicht eurydike
was für den einen ein ereignis von wichtigkeit ist
ist für den anderen...
Der Trinker, Berlin: etwas gelernt
also ich hab jetzt von den geistigen dünnbrettbohrern hier im thread gelernt, daß trinken was mit kotzen zu tun hat. etwas, das hoffentlich auf deren eigenen erfahrungen beruht. gibt's sonst noch was?
Der Trinker, Berlin: scheint zu spalten
wow, richtig inhaltlich hier. ich schau's mir demnächst an. immerhin scheint der abend ja zu spalten und das ist um längen mehr, als das, was die inszenierungen am dt oder der restliche einheitsbrei am gorki zur zeit schaffen.
Der Trinker, Berlin: besser das Buch lesen
Liebe berlinerin,

lass es sein! Lies lieber ein Buch! Oder wenn das nicht mehr geht, dann lieber in die Badewanne oder oder oder....
Es is schade um das Geld!
Der Trinker, Berlin: spannender als Badewanne
lieber anderer leipziger,

ganz im gegenteil! ihre führsorge ermuntert mich eher, als dass sie mich abschreckt. theater das mich zu einer haltung proviziert - positiv wie negativ - find ich allemal spannender als jede badewanne, außer ich bin nicht allein...
Der Trinker, Berlin: Na prima
Na, prima, dann hat die paradoxe Intervention ja was gebracht (Fürsorge schreibt man trotzdem ohne h)!
Alles Gute!
Der Trinker, Berlin: gespanntes Warten
Ich war am Wochenende zum zweiten Mal in Hartmanns "Nacktem Wahnsinn" in Leipzig und habe ein ganz fantastisches Stück gesehen!
Es ist einfach unglaublich, was das Team da auf die Beine gestellt hat. Dieser Theaterabend ist ein Erlebnis, wie fast jedes Stück von Hartmann, das ich gesehen habe.

Ich bin sehr gespannt auf seinen "Trinker" in Leipzig. Was ich hier lese, macht mich sehr neugierig!
Der Trinker, Berlin: Restkarten
Also die Auslastung ist ja bislang zufriedenstellend. Die Vorstellung gestern in Berlin war meines Wissens ausverkauft und für die Premiere in LPZ habe ich auch gerade nur noch Restkarten bekommen.
Das Publikum scheint ja nicht gerade zögerlich, was das Stück angeht.
Der Trinker, Berlin: bemerkenswert
der umstrittende Sebastian Hartmann spielt am 28.4. selbst in seinem Theaterstück NACKTER WAHNSINN mit

finde ich bemerkenswert, dass er sich als Intendant nicht dafür zu schade ist, einen ausfallenden Schauspieler zu vertreten

Hut ab!
Der Trinker, Berlin: für wen springt Hartmann ein?
hallo milosz, für wen springt er denn ein?
Der Trinker, Berlin: Esel Manfred
@ 32
Der Spielplan des Centraltheaters für den Monat April gibt her, daß Herr Hartmann die Rolle von Thomas Lawinky (Schriftsteller) übernimmt, nur um etwaigen Gerüch(t)en entgegenzuwirken, Hartmann plane als "Esel Manfred" Bühnenluft zu schnuppern.
Der Trinker, Berlin: oder als Jesus
ich hätte ihn ja gerne als Jesus Christus gesehen ;-)
btw: Hartmann sprang mindestens schon einmal für Lawinky ein. als der beim Massakerspiel in Frankfurt nicht mehr auftreten durfte, ersetzte Hartmann ihn in der 1. Vorstellung danach
Der Trinker, Berlin: gelernter Schauspieler, der Flagge zeigt
Hallo Milosz,
"zu schade" ist süß: der Mann ist gelernter Schauspieler.
Und es ist seine "Kreation". Da kann man schon mal Flagge zeigen.
Der Trinker, Berlin: keine Selbstverständlichkeit
er ist zwar gelernter Schauspieler, aber praktizierender Intendant - da ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er das macht, finde ich
Der Trinker, Berlin: nicht soo üblich
"Meine Hand für mein Produkt." Klar, nicht soo üblich. Das trauen sich nur die, die wirklich Cojones für sich beanspruchen.
Der Trinker, Berlin: selbstverständlich
na, nun ist aber langsam gut mit dieser s.hartmannüberhöhung. natürlich ist es selbstverständlich, dass intendanten, die mal schauspiel gelernt haben auch manchmal noch spielen, oder mal einspringen und übernehmen, zumal in eigenen inszenierungen. dies passiert tagtäglich gar nicht so selten, sondern oft.
Der Trinker, Berlin: positives Bild
@anne: habe ich persönlich in der form noch nicht gehört.
zumal ja die rolle von thowas lawinky keine soo kleine ist.
für mich bestätigt es einfach das positive bild, was ich von herrn hartmann habe..
welches sich darauf begründet, dass mir bislang alle seine inszenierungen, die ich gesehen habe, gefallen haben.
Der Trinker, Berlin: gute Figur
Ja (oder besser stimmt) im üblichen Konsenssstück macht der herkömmliche 63jährige Intendant ganz gern mal 'ne gute Figur.
Der Trinker, Berlin: Frage an die Redaktion
hallo werte redaktion - was hat denn das mit dem trinker zu tun????? stellt es doch zum nackten wahnsinn rüber wenn es überhaupt interessant ist...

(Ja, da ist schon was dran. In der Regel greifen wir aber nicht ein, wenn ein Thread sich in eine unerwartete Richtung entwickelt. Wenn es hier allerdings weiterhin nicht mehr über den "Trinker" gehen sollte, werden wir mal darüber nachdenken, die Einträge zu verschieben. wb)
S. Hartmann auf der Bühne: verantwortungsvoll
habe herrn hartmann in seinen eigentlich immer komplexen und in der konsequenz immer humanistischen inszenierungen, als äusserst verasntwortungsvoll der idee des theaters gegenüber, erleben dürfen. bin gespannt ihn, das selber ausübend, auf der bühne bewundern zu dürfen. besorge mir sofort arten für den 20.4. warum drängt man nicht castorf den weg freizugeben für junge talente?
S. Hartmann auf der Bühne: Rollenprosa?
solch ein thread ist nur einer person zuzutrauen. das macht ihn so wenig lebendig. es kommt einem vor, als würde eine person mehrere rollen übernehmen.

(Liebe vicki, die einzelnen Beiträge wurden zumindest von unterschiedlichen Rechnern gepostet. Das spricht für mehrere Personen. wb für die Red.)
S. Hartmann auf der Bühne: die bessere Lösung
Das Regisseure für Schauspieler in ihrer eigenen Inszenierung einspringen ist nun echt keine Seltenheit - das gilt bei regieführenden Intendanten genauso. Habe das auch schon bei Haupt- und nicht nur bei Tablettträgerrollen sowohl gesehen als auch am eigenen Leibe miterlebt. Meistens war das die bessere Lösung als Regieassistenten oder (in der Regel noch schlimmer!) Dramaturgen mit Textbuch in der Hand rauszuschicken.
Der Trinker, Berlin: bald in Leipzig
um die Diskussion auf das eigentliche Thema zurückzubringen: in einer Woche ist "Trinker"-Premiere in Leipzig, und ich bin übelst gespannt darauf!!
Der Trinker, Berlin: Exzess, Rausch, Kater
tolles theater-
die erste hälfte ruhiges,intimes, darstellerisch herausragendes sprechtheater- nachvollziehbar wird die entstehung der sucht geschildert-
die zweite hälfte dann exzess, rausch, kater.
die kritik bspw im tagesspiegel ist eine unverschämtheit.
Der Trinker, Berlin/Leipzig: laues Lüftchen
Ich habe den "Trinker" am Samstag in der Leipziger Premiere gesehen und muss sagen, dass die obigen Schilderungen in meinen Augen total übertrieben sind (es sei denn, man hat das Stück "entschärft", wovon ich aber nicht ausgehe)

* die Kotz-Szene war meiner Meinung nach weder zu eklig noch zu lang, sondern relativ schnell vorbei
* die Windmaschine hat eher ein laues Lüftchen produziert, wer da von Körperverletzung spricht, den kann ich absolut nicht verstehen

Überhaupt vergingen die 2 Stunden 5 Minuten recht schnell, gefühlt dauerte das Stück für mich nur anderthalb Stunden.
Der Trinker, Berlin/Leipzig: relativ kurzes Kotzen
Werte(r) milosz,

ich war in der Berlin-Premiere: der Zwischenruf "Körperverletzung" richtete sich ausschließlich gegen die laute Musik. Ausgerechnet bei dieser Stelle hatte die Musik nach anfänglichem Geklimper einen unerwarteten Höhepunkt erreicht. Die Kritk sollte auf störende Zwischenbemerkungen von inkompetenten Kaspern gar nicht erst eingehen.
Die Kotz-Szene ist tatsächlich relativ kurz. Das hielt ein Teil der Presse allerdings nicht davon ab, von ihr zu berichten, als sei sie das Hauptereignis des Abends. Manche Menschen mögen es eben, eine kleine Szene aufzublähen oder einen Text mit irrelevanten Informationen vollzupumpen.
Der Trinker, Ruhrfestspiele: tolle Atmosphäre
Ich war heute Abend in der Premiere bei den Ruhrfestspielen und hier gab es ganz andere Reaktionen als die oben beschriebenen damals in Berlin. Das Publikum war die meiste Zeit sehr gebannt und hat gelacht, wo es was zu lachen gab. Bei der Kotz- und Schmierszene verließen war einige Besucher den Saal, aber böse Zwischenrufe oder Zeichen der Empörung gab es keine.
Am Ende viele Bravos, Standing Ovations und große Begeisterung.
Eine ganz tolle Atmosphäre, ein ganz toller Abend!
Trinker; MGT Berlin: Erlösung wär' mal ganz schön
die kotze und die schmiere
übertreiben sollte man auch nicht damit auf dem theater
kann man vielleicht auch keine lösung und erlösung bringen
dann wenigstens so etwas wie eine erleichterung
etwas hoffnung auf genesung der kranken gesellschaft
irgendeinen ausweg, einen weg aus der dunkelheit
in eine lichtung
Der Trinker, Ruhrfestspiele: Radiokritik
Interessante Besprechung der Ruhrfestspiel-Premiere auf www.wa.de:

http://www.wa.de/nachrichten/kultur/nrw/samuel-finzi-manuel-harder-spielen-falladas-trinker-recklinghausen-2914725.html

Interessant deshalb, weil hier auch explizit auf Manuel Harder Bezug genommen wird, der in Berlin und Leipzig ja nicht gespielt hat.
Außerdem eine spannende Interpretation des Gitarristen: "Der Musiker sitzt mit baumelnden Beinen am Bühnenrand. Ein irrer Spielmann, vielleicht der Tod selbst."
Kommentar schreiben