"Ich schreibe keine Stücke"

12. Juni 2012. In der Welt porträtiert Christina Hoffmann den Dramatiker Oliver Kluck. Oder besser: Sie versucht eine Art Psychogramm. "Oliver Kluck ist einer, der aneckt. Das gilt auch für sein bisheriges Werk: Sein Theater ist klug und unterhaltsam, platt und subtil, fordernd und obszön." Im Gespräch mit ihr grantelt der begnadete Verfasser von Beschwerdebriefen schon altmeisterlich: "Alles, was ich bisher fabriziert habe, ist überhaupt nicht zu gebrauchen. Der einzige Grund, wieso das überhaupt im Theater gespielt wird und möglicherweise als einigermaßen erfolgreich durchgeht, ist der, dass ein Großteil der anderen Texte, die die kriegen, noch beschissener sind."

Kluck sei einer, der viel verlangt von sich und den anderen, der sechs Tage die Woche arbeite, meistens bis Mitternacht. "Der Autor selbst wirkt hochsensibel. Und hochneurotisch." Seine Überzeugungen trage er vor wie Manifeste. "Alleine diese widerliche Krisenrhetorik, es gibt keine Krise!" Oder: "Das ist auch wieder so eine Theater-Blödheit: Ich schreibe keine Stücke, ein Stück entsteht auf der Bühne. Ich bin Autor! Ich schreibe Texte."

(geka)

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