Presseschau vom 11. Juli 2012 - Die Aalener Katharina Kreuzhage spricht Interview mit der Schwäbischen Post wie man Theater in einer kleinen Stadt macht
Mit 19 Abonnenten
11. Juli 2012. 19 Abonnenten hat das Theater der Stadt Aalen. "Am Anfang habe ich deswegen Herzklopfen gehabt. Ich wusste nie, wie viele Zuschauer kommen", erzählt Intendantin Katharina Kreuzhage im Interview mit der Schwäbischen Post. Und auch der Etat ist klein, in Paderborn, wohin sie 2013 wechselt, wird das Budget dreimal größer sein, aber am Geld sei dennoch wenig gescheitert.
Mit mehr Geld muss die Intendantin nicht mehr selber Suppe für die Zuschauer kochen und auch die Kostüme nicht mehr bügeln. Dennoch sei in Aalen wenig am Geld gescheitert. "Es ging vielmehr um das genaue Nachdenken, was wir mit dem Geld machen können. In der kommenden Spielzeit haben wir ein Stück auf dem Spielplan mit vielen choreographischen Elementen. Da wird zum ersten Mal das Geld knapp. Wir könnten schon ein paar Tänzer zusätzlich gebrauchen. Ein paar tausend Euro mehr würden das Leben wirklich leichter machen." Denn dann könne man das Theater letztendlich ökonomischer führen. "Wir müssen wegen fehlender Lagerkapazitäten die Stücke immer relativ zügig abspielen. Wäre das nicht so, könnte man mehr Zuschauer erreichen, in dem man die Stücke länger auf dem Spielplan hält."
Etwa durch Sponsoring zusätzliches Geld aufzutreiben, sei fast ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. "Um 1000 Euro zu bekommen, muss ich annähernd im Gegenwert Freikarten ausgeben." 40 Prozent Steigerung bei den Zuschauerzahlen habe Kreuzhage erreicht, die Abo-Zahlen wuchsen jedoch nicht. "Der Gedanke des Abos ist einfach nicht mehr angemessen, es entspricht nicht mehr dem heutigen Freizeitverhalten, den Theaterbesuch ein Jahr im Voraus zu planen", so Kreuhage. Das Aalener Publikum komme immer erst 10 Minuten vor Beginn der Vorstellung. "Heute weiß ich: Die Menschen gehen in Aalen ins Theater wie ins Kino."
(sik)
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