Rahel Varnhagen von Ense-Medaille für die Verlegerin Maria Sommer
Sechzig Jahre Theaterwirken
3. August 2012. Die Berliner Bühnenverlegerin Maria Müller-Sommer wird in diesem Jahr mit der Rahel Varnhagen von Ense-Medaille ausgezeichnet, teilt die Berliner Senatskanzlei mit. Die Medaille, benannt nach der Berliner Schriftstellerin Rahel Varnhagen von Ense (1771 bis 1833), die zwischen 1790 und 1806 einen der berühmten Berliner literarischen Salon geführt hatte, ist gestiftet vom Land Berlin und von der Stiftung Preußische Seehandlung und wird in unregelmäßigen Abständen vergeben. Sie ist eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich um die Förderung des literarischen Lebens in Berlin verdient gemacht oder sich in ihrem literarischen Werk mit Berlin auseinandergesetzt haben.
Maria Sommer, geboren 1922, begann 1946 als Dramaturgin beim Gustav-Kiepenheuer-Bühnenverlag, erwarb bald die Unternehmens-Anteile und wurde 1950 alleinige Geschäftsführende Gesellschafterin. In den folgenden Jahren band sie zahlreiche junge oder in Deutschland noch unbekannte Autoren wie Günter Grass, Jean Giraudoux, Arthur Miller oder Jean Anouilh an ihren Verlag, den sie mitterweile zusammen mit Bernd Schmidt leitet. 1990 erhielt sie das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2002 den Verdienstorden des Landes Berlin.
Bürgermeister Klaus Wowereit wird die Auszeichnung am 24. September 2012 um 19 Uhr in der Mendelssohn-Remise in der Jägerstraße in Berlin übergeben. Laudator wird der Schriftsteller und Verleger Gerhard Wolf sein, der gemeinsam mit seiner Frau, der Autorin Christa Wolf, 1994 die Rahel Varnhagen von Ense-Medaille bekommen hatte. Anlässlich ihres 90. Geburtstags im Mai 2012 hatte der Regierende Bürgermeister ihre großen Verdienste mit diesen Worten gewürdigt: "Was Frau Dr. Müller-Sommer für Berlin und unsere Bühnenlandschaft ist, das lässt sich in einem Wort sagen: Sie ist ein Phänomen. Die sechzig Jahre ihres Wirkens sind eine unvorstellbar lange Zeit. Bewundernswert sind ihre nicht nachlassende Neugier auf die Gegenwart und die neue dramatische Literatur, ihre Klugheit und ihr Verständnis im Umgang mit Autoren sowie ihr Pflichtgefühl, ihre Standfestigkeit und Beharrlichkeit."
(sik)
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