Begründung im Bauch

7. April 2013. Für die Wiener Zeitung "Die Presse" (5.4.2013, 19:43 h) hat Norbert Mayer mit dem "Burgtheater-Star" Peter Simonischek über Blind Dates, Regisseure als Verführer, seine Hochachtung vor Alvis Hermanis und Schauspieleralbträume gesprochen.

Peter Simonischek sagt über ...

.... Alvis Hermanis

Hermanis sei selbst ein Schauspieler und wisse, wie man Schauspieler behandeln müsse, um sie zu "ihren besten Möglichkeiten zu führen". Mit Hermanis verbringe man außerordentlich viel Zeit "mit Gesprächen und Fragen an die Figuren des Dramas – auch mit dem, was passierte, ehe die Handlung beginnt –, bis jeder eine überschaubare Biografie für seine Rolle" habe. Bevor man den ersten Satz als Figur sage, wisse man, wer das ist, der sich zu Wort meldet. Man trage dann "die Begründung im Bauch" und sei auch "der Auftraggeber, verantwortlich für sein Handeln". Der Regisseur sei "der Animateur, Organisator, Verführer und auch Beschützer. Damit der Schauspieler den Mut hat, etwas zu riskieren" – auch sich zu blamieren.

... Theaterkritik

Man habe ja schon alles gelesen, vom "kongruenten Erleben eines Abends bis zu Beschreibungen, die zu diesem Erleben in krassem Widerspruch stehen". Ihn, Simonischek, habe allerdings immer empört, wenn ein Ergebnis ernsthafter Auseinandersetzung und wochenlanger Proben mit einigen Bonmots despektierlich und flapsig abgefertigt werde. Da fühle man sich "nicht ernst genommen".

... die Zukunft des Theaters

Das Theater mache immer wieder Ausflüge – in Ästhetik, Form, Ideologie. Um dann zurückzukehren zum "ewig Alten und ewig Neuen". Im Theater gebe es keinen wesentlichen Fortschritt, denn es beschäftige sich mit den wesentlichen Dingen unserer Existenz. Die aber seien die gleichen, seit es Theater gibt.

... Schauspieler-Albträume

Das lesen Sie am besten im Originalartikel der Presse.

(jnm)

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