Burgtheater-Vizedirektorin entlassen
Täterin oder Opfer?
3. Januar 2013. Die Vizedirektorin des Wiener Burgtheaters, Silvia Stantejsky, wurde im Dezember entlassen. Das meldet heute der Wiener Standard unter Berufung auf das österreichische Nachrichtenmagazin News.at. News zufolge sollen Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen festgestellt worden sein.
Die hoch angesehene Betriebswirtin, Theaterwissenschaftlerin und von 1980 bis 1999 Leiterin des Betriebsbüros, habe erst im Frühjahr 2013 die kaufmännische Direktion des Burgtheaters niedergelegt, da sie die budgetäre Situation des Hauses nicht mehr verantworten wollte. Die Subventionen für das Theater wurden laut Der Standard trotz massiv gestiegener Kosten seit 14 Jahren nicht substanziell erhöht. Damals avancierte Stantejsky zur Vizedirektorin, so der Standard.
Wirtschaftsprüfer hätten nun bei der gesetzlichen Prüfung der letzten Spielzeit, für die Frau Stantesjky noch als Geschäftsführerin zuständig gewesen sei, Irregularitäten festgestellt, wird Burgtheaterintendant Matthias Hartmann zitiert. Auf Weisung von Bundestheater-Chef Georg Springer sei die Suspendierung, später auch die Entlassung Stantejskys erfolgt. Hartmann zufolge erwuchs dem Haus jedoch kein finanzieller Schaden, schreibt der Standard. "Aber die Buchungsvorgänge waren nicht so, wie sie den Regeln eines Betriebes entsprechen, der kaufmännisch geführt wird."
Hausintern werde Silvia Stantejsky als Opfer bezeichnet, berichtet das Nachrichtenportal heute.at. über den Fall. Silvia Stantejsky habe offenbar mit buchhalterischen Mitteln den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten versucht. Eine weitere, externe Prüfung soll, so heute.at, bis zum Frühjahr 2014 abgeschlossen sein. Bis dahin verbäte sich Hartmann jede Vorverurteilung: "Der größte Glücksfall wäre, da alles jetzt lückenlos aufgeklärt wird, wenn sich die Schuldlosigkeit herausstellte. Wenn alles in Ordnung wäre, obwohl unorthodoxe Geschäftswege gesucht wurden." Silvia Stantejsky selbst wolle sich zur Causa nicht äußern.
(derstandard.at / heute.at / sle)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 22. April 2024 Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater Weimar
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
- 21. April 2024 Grabbe-Förderpreis an Henriette Seier
- 17. April 2024 Autor und Regisseur René Pollesch in Berlin beigesetzt
- 17. April 2024 London: Die Sieger der Olivier Awards 2024
- 17. April 2024 Dresden: Mäzen Bernhard von Loeffelholz verstorben
- 15. April 2024 Würzburg: Intendant Markus Trabusch geht
- 15. April 2024 Französischer Kulturorden für Elfriede Jelinek
neueste kommentare >
-
Besuch der alten Dame, Dresden Blutleer
-
Intendanz Weimar Österreich
-
Medienschau Alexander Scheer Mit Verlaub
-
Deutschlandmärchen, Berlin Sehenswert
-
Intendanz Weimar Empfehlung
-
Zauberberg, Weimar Zumutung
-
FIND-Eröffnung, Berlin Klares Profil
-
Kolumne Slevogt Verantwortungsgefühl
-
Medienschau Alexander Scheer Tief im Herzen
-
Theaterbrief Istanbul Aufführungszahl
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
Alles vergessen?
Hartmann wusste von nix?- Den Satz habe ich irgendwo schon mal gehört...
Na servus.
http://www.zeit.de/1997/12/Headhunting_am_Ballhausplatz/seite-2
Profil, "Neue Details in der Affäre um Ex-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky", 11.01.2014
http://www.profil.at/articles/1402/983/371467/burgtheater-neue-details-affaere-ex-geschaeftsfuehrerin-silvia-stantejsky
Daß M.H. eigentlich nur ein Schaumschläger ist, hat sich ja schon bald herausgestellt, er wird so oder so , wie überall wo er war , auch in Wien scheitern, hier dauerts halt nur länger und so ein Skandal festigt in Österreich nur seine Position (…)
Ein Interview von DiePRESSE. Die Journalistin recherchiert wenigstens selbst, und schreibt nicht nur Pressemeldungen ab.
http://www.profil.at/articles/1402/983/371464/burgtheater-matthias-hartmann-die-burg-patient
M.H:
Es gibt sicherlich Reformbedarf. Interessant wäre die Frage, ob das Theater nach der Ausgliederung zum freien Wirtschaftsunternehmen diesen Schritt überhaupt je richtig gelebt hat. Ich freue mich, dass ich jetzt mit einem neuen Geschäftsführer (Anm.: Thomas Königstorfer), der nicht aus den Strukturen dieses Betriebes erwachsen ist, zusammenarbeite. Wir haben nun die Chance auf mehr Transparenz, wir müssen uns über die Abläufe besser klar werden. (PRESSE)
VERGLEICHE mit
profil: Es war also nicht Georg Springer, Chef der Bundestheater-Holding, der Stantejsky entlassen hat?
Hartmann: Wie man es nehmen will: Wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte ich von ihm die Weisung dazu bekommen. Es gilt das Unverzüglichkeitsgesetz, weil man sich als Geschäftsführer sonst ebenfalls strafbar macht. Aber diese Entlassung ist hoffentlich eine Zwischenmaßnahme, bis man die Dinge nachvollziehen kann. Und dann ist alles wieder gut. (PROFIL)
FREUT SICH DER HARTMANN NUN ÜBER DEN NEUEN GESCHÄFTSFÜHRER ODER IST ALLES WIEDER GUT MIT FRAU STANTEJSKY? Dann wenn das ALLES geklärt ist?
Ist er nun Künstler?
Und wusste von nix oder muss er durch das Vier Augen Prinzip alles ab 10.000 Euro unterschreiben?
Hallo? Und so Jemand nimmt das Wort Transparenz in den Mund?
http://diepresse.com/home/kultur/news/1546076/Wer-ist-schuld-am-BurgDefizit?_vl_backlink=/home/kultur/news/index.do
Liebe Kirsten von Plotznitz,
könnten Sie sich bitte einmal per mail bei uns melden. redaktion@nachtkritik.de
Gruß
nikolaus merck
Und in der TV-Thek des ORF/ ZIB 2 vom 21.1. ist ein Interview mit Dr. Springer (11')zu sehen.
http://derstandard.at/1389857860022/Wenn-einer-in-Verschiss-geraet-wird-alles-zum-Vorwurf
Gruß aus Wien!
(Liebe Susanne Peschina, herzlichen Dank für die Hinweise! Wir haben das Material in einer Presseschau verarbeitet. Beste Grüße aus Berlin, Christian Rakow / Redaktion)