Ähnlichkeit mit dem Sklavensystem

6. März 2014. Der Schauspieler Edgar Selge hat seit zwanzig Jahren kein festes Engagement mehr an einem Theater übernommen. Dafür sei der Theaterbetrieb nicht transparent und nicht demokratisch genug, sagt er im Interview mit Roland Müller in der Stuttgarter Zeitung (5.3.2014).

 "Ein Theaterbetrieb ähnelt durchaus einem Gefängnis. Hierarchische Ordnungen, autoritäre Strukturen, die ständige Verfügbarkeit der Schauspieler – da gibt es schon Gemeinsamkeiten mit einem Sklavensystem, dem man sich im Theater allerdings freiwillig verpflichtet. Der Tag, an dem ich meinen ersten Langzeitvertrag nach zwanzig Jahren gekündigt habe, der 13. Februar 1996, ist mir unvergessen. Damals habe ich die Münchner Kammerspiele verlassen. Seitdem bin ich in kein festes Engagement mehr gegangen", sagt Selge. Ein festes Engagement gehe er mit keinem Theater der Welt mehr ein, "dazu ist der Theaterbetrieb nicht transparent und demokratisch genug. Kann er vielleicht auch nicht sein." Auf die Frage nach dem Warum antwortet Selge, dass es vielleicht so sei, weil die Inhalte am Theater nicht auf Konsens angelegt sind, "sondern auf Widerspruch, gar Provokation. Und weil das Mittel des Theaters ausdrücklich die Subjektivität ist und nicht die Objektivität des Diskurses".

(sik)

 

Ähnlichkeit mit dem Sklavensystem

6. März 2014. Der Schauspieler Edgar Selge hat seit zwanzig Jahren kein festes Engagement mehr an einem Theater übernommen. Dafür sei der Theaterbetrieb nicht transparent und nicht demokratisch genug, sagt er im Interview mit Roland Müller in der Stuttgarter Zeitung (5.3.2014).

 "Ein Theaterbetrieb ähnelt durchaus einem Gefängnis. Hierarchische Ordnungen, autoritäre Strukturen, die ständige Verfügbarkeit der Schauspieler – da gibt es schon Gemeinsamkeiten mit einem Sklavensystem, dem man sich im Theater allerdings freiwillig verpflichtet. Der Tag, an dem ich meinen ersten Langzeitvertrag nach zwanzig Jahren gekündigt habe, der 13. Februar 1996, ist mir unvergessen. Damals habe ich die Münchner Kammerspiele verlassen. Seitdem bin ich in kein festes Engagement mehr gegangen", sagt Selge. Ein festes Engagement gehe er mit keinem Theater der Welt mehr ein, "dazu ist der Theaterbetrieb nicht transparent und demokratisch genug. Kann er vielleicht auch nicht sein." Auf die Frage nach dem Warum antwortet Selge, dass es vielleicht so sei, weil die Inhalte am Theater nicht auf Konsens angelegt sind, "sondern auf Widerspruch, gar Provokation. Und weil das Mittel des Theaters ausdrücklich die Subjektivität ist und nicht die Objektivität des Diskurses".

(sik)

 

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