An alter Wirkungsstätte

15. März 2014. Hermann Beil soll Interimsdirektor des Wiener Burgtheaters werden. Das meldet das österreichische Nachrichtenmagazin News auf seiner Internetseite.

hermann beil reinhard wernerHermann Beil
© Reinhard Werner
Das Ministerium für Kultur habe die Meldung allerdings noch nicht bestätigen wollen. Die Gespräche über einen Interimsdirektor für das Burgtheater seien "nach wie vor im Gang", zitiert die Website des ORF einen Sprecher, die Bekanntgabe des Übergangsdirektors erfolge nach der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch. Auch Hermann Beil wolle "zu Spekulationen keinen Kommentar" abgeben, wie ein Sprecher des Berliner Ensembles auf Anfrage der APA ausrichten ließ.

Nach der fristlosen Entlassung des bisherigen Direktors Matthias Hartmann wegen der Finanzaffäre am Dienstag, den 11. März 2014, hatte sich eine Interimslösung für die Besetzung der Burgtheaterintendanz abgezeichnet. Hermann Beil, 1941 in Wien geboren, und seit 2009 Präsident der Akademie der Darstellenden Künste, ist mit dem Haus an der Wiener Ringstraße eng verbunden. Er war bei Intendant Claus Peymann von 1986 an Chefdramaturg und Co-Direktor des Burgtheaters und wechselte anschließend 1999 mit Peymann ans Berliner Ensemble.

(chr / news.at / orf.at)


Neuer Stand: Am 19. März 2014 wurde Karin Bergmann als Interimsdirektorin des Wiener Burgtheaters präsentiert. Hermann Beil wird ihr als Berater zur Seite stehen.

Ein Kommentar zu Matthias Hartmanns Entlassung und den Vorgängen am Burgtheater von Nikolaus Merck. Alles zur Affäre um die Entlassung der Burgtheater-Vizedirektorin Silvia Stantejsky und die aktuelle Krise des Burgtheaters finden Sie zusammengefasst in unserer Chronik.

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Kommentare  
Hermann Beil Burgdirektor?: Berliner Vorhut
Ein Wiener als Berliner Vorhut? Bereitet hier schon jemand den Boden für einen anderen?
Hermann Beil Burgdirektor?: U-Boot?
ist das das Peymannsche U-Boot???
Hermann Beil Burgdirektor?: Manns genug
Das wäre eine erfreuliche Wahl. Und Hermann Beil wäre wahrscheinlich "auch Manns genug" die in den letzten Tagen immer brutaler werdende Verdammungskampagne gegen Hartmann in seriöse Bahnen zu lenken. Bei allen Vorwürfen von Gier, Ausbeutung und Ungerechtigkeiten gegenüber einzelnen Ensemblemitgliedern habe ich wiederum bis jetzt von keinem Burgtheaterbesucher nicht auch stark bedauernde Worte über die Beendigung der Ära Hartmann gehört. Vor allem der offensichtlich ins Geld gegangene Eröffnungsreigen lässt Wehmut über seinen Abgang aufkommen.
Hermann Beil Burgdirektor?: er beißt in sein Schnitzel
Ein kleines Rätsel zum neuen Burgtheaterdirektor (von Thomas Bernhard):

das Burgtheater könne man ja auch ganz einfach so wie es ist
als Theatermuseum stehenlassen und anstatt Schauspieler
Wachsfiguren in ihm aufstellen auf der Bühne
und Wachsfiguren im Zuschauerraum
und alle zwei Stunden geht der Vorhang auf
und die Wachsfiguren auf der Bühne verneigen sich
und die Wachsfiguren im Zuschauerraum klatschen
und der Vorhang geht wieder zu

er beißt in sein Schnitzel

das wäre nach Bernhard das Idealtheater
(…)
nur nicht auf den Bernhard hören Beil
auf den Bernhard nicht hören
auf dieses arrogante Theaterscheusal
Einen Shakespeare
wie es ihn noch niemals gegeben hat Beil
wie ich ihn gerade angedeutet habe Beil
wie ich ihn tatsächlich vorhabe Beil
wie ich ihn machen werde Beil
hören Sie mich Beil
hören Sie mich

BEIL der gerade in sein Schnitzel gebissen hat:

Natürlich
Hermann Beil Burgdirektor? gute Lösung
Endlich
Eine wirklich gute Lösung.
Bitte keinen beliebten Schauspieler oder mittelmäßigen Regisseur.
Hermann Beil Burgdirektor?: gaga
wie gaga! Ein Feingeist als Interim! Warum dann nicht gleich C.P.?
Hermann Beil Burgdirektor?: am Ruder halten
Eine kluge und charmante Lösung für den Übergang. Finde ich gut. Natürlich nicht sehr progressiv, aber das Schiff soll ja jetzt nicht fliegen lernen, sondern erstmal nach Möglichkeit nicht sinken. Für Wien sicher eine gute, eine solide Lösung.
Hermann Beil Burgdirektor?: exhumiert Kortner
Eine Exhumierung Fritz Kortner wäre natürlich auch eine gute Lösung, die dem Burgtheater sicherlich gut tun würde.
Hermann Beil Burgdirektor?: Ahnung
Das ist ja schon mal ein Dramaturg als Intendant der Burg. Da ahnt man doch, wo es hingeht...
Hermann Beil Burgdirektor?: keine Familienmitglieder
Ich sehe kaum Chancen für Claus Peymann unter einem Direktor Beil wieder an der Burg zu arbeiten, denn ab sofort wird es am Burgtheater Compliance Gründen nicht mehr gern gesehen, wenn man "Familienmitglieder" beschäftigt.
Hermann Beil Burgdirektor?: Tanker-Führer gesucht
7: kommt darauf an, wie Wien inhaltlich und zeitlich Übergang definiert. Vorübergehende Lösungen können ja mitunter ziemlich lange andauern, da ist dramaturgisches Denken nicht ausreichend und Beil - er möge mir verzeihen - zu alt für junges Theater... Für die Neubesetzung sollte schon jemand sich sehr bewährt haben in einer Tanker-Führung. Kein Nur-Ermöglicher und auch kein Nur-Macher, der/die auch neben sich Qualitäten dulden und sogar mögen und dadurch befördern kann, sollte das sein... Vielleicht können die Wiener sich ja einen backen, der alles kann, was das Burgtheater braucht und der gleichzeitig blind genug ist für diese seltsame Finanzorganisation, deren ergebenster Diener er sein müsste, wenn sie denn nicht geändert würde oder der/dem Neuen nicht wenigstens einen entschuldeten Anfang anböte?!
Hermann Beil Burgdirektor?: Aufbruch in Berlin
dann nehmt den Peymann doch als Regisseur gleich mit. Dann kann Hartmann das BE übernehmen.
Aufbruch in Berlin, versunkene Kunst in Wien.
Schön!
Hermann Beil Burgdirektor?: das erste Dramolett
Verehrter C. P. Das war leicht Ihr Rätsel.

Das war natürlich das erste Dramolett:

"Herman Beil verlässt Berlin und wird Burgtheater Direktor."

Mitternacht. Das Direktoren-Zimmer im Berliner Ensemble. Hermann Beil, Claus Peymann. Jutta Ferbers,
Hermann Beil Burgdirektor?: Bravo!
Hermann Beil? Eine großartige Wahl für das Burgtheater.
Ich sage Ihnen Bravo!
Hermann Beil Burgdirektor?: Das vierte Dramolett
4 und 13: denk ich ja nicht, dass der Bernhard sowas geschrieben hätte. Er hätte bestimmt vorher bissig bedacht, dass der Beil vielleicht Schwierigkeiten haben könnte mit so einem herzhaften Biss ins Schnitzel in seinem Alter. Und da hätt er, der Bernhard, sich doch schlampig gefunden beim Schreiben!

Aber ein interessanter Geschichtenanfang, den Sie liefern: „… stehen auf dem Schreibtisch von Peymann sich gegenüber und sehen einander liebevoll an. Sonst ist da um Mitternacht keiner. Eine outgesourcte Putzfrau mit Nicht-Migrationshintergrund kommt, sieht die Unordnung, sprüht die Fotorahmen ab, feudelt kurz darüber hinweg und stellt sie ordentlich nebeneinander mit dem Rücken zur Wand. Der Schreibtisch eignet sich gut für ein paar Situps...neunzehn, zwanzig - schnell noch gesaugt, Licht wieder aus und ferdich. Der enharmonische Eingriff in die Bilderbuchführung fällt montags niemandem auf, weil das Kurzzeitgedächtnis im Alter so nachlässt.“ – Ansonsten bleib ich bei @11…
Hermann Beil Burgdirektor?: Vergangenheit in der Gegenwart
Das Burgtheater und seine Geister der Vergangenheit. Es hat auch was Rührendes. Wie viel weiter zurück die Gegenwart in manchen (prominenten) Köpfen sogar reicht, veranschaulicht das Interview mit Doyen Heltau in der ZIB 2:
http://tvthek.orf.at/program/ZIB-2/1211/ZIB-2/7611199/Studiogast-Michael-Heltau/7611203
Hermann Beil Burgdirektor?: überlegen, was die Burg soll
Ach wie schade - also zurück ins Theater von vorgestern. Dabei wäre das doch jetzt die Chance für einen Aufbruch gewesen. Und zu Frau Peschina: "habe ich wiederum bis jetzt von keinem Burgtheaterbesucher nicht auch stark bedauernde Worte über die Beendigung der Ära Hartmann gehört." - Dann will ich gern der erste sein! Die Hartmann-Zeit war gedankenlos, beliebig und ästhetisch völlig unentschlossen. Es wäre Zeit, sich mal wieder zu überlegen, was die Burg soll ...
Hermann Beil Burgdirektor?: Aufruf zur Stinknormalität
Ich fand die Burg schon mit Bachler gedankenlos und beliebig , ein Kessel Buntes eben.
Vielleicht täte es dem Burgtheater gut , ein stinknormales Stadt-Staats-Nationaltheater zu werden und aus diesem Dasein neue Kraft und Identität zu schöpfen.
Aber : den Beil im Haus erspart den Zimmermann.
Abgesehen davon macht Wien mit seinem Hang zu Publikumslieblingen Veränderungen nicht gerne mit.
Ich hoffe nur , dass das eine Presseente ist….
Hermann Beil Burgdirektor?: nicht hoffen, sondern fürchten
@18
Also ich wiederum hoffe es nicht, ich FÜRCHTE, dass es eine Presseente ist. Beil und vor allem Peymann haben die Jobhopperei, die gebrochenen Verträge (Beil ist ja Direktionsmitglied des Berliner Ensembles) immer scharf kritisiert. Peymann bei Bachler und Beil bei den springhaften Vertragsentscheidungen von Hartmann. Allerdings ist es zwischenzeitlich Mode geworden, wie die Wiener Festwochen ein Lied davon singen können. Wenn Beil sich dieser Herausforderung nicht entzieht, kann man sich vorstellen in welch desaströsem Zustand sich das Burgtheater befindet.

Weswegen ich fürchte, dass es nur eine Ente ist: Beil wäre für das Publikum ein abschätzbarer Faktor und Garant, was ja vor allem für Abonnenten, die sich bis 31.3. entscheiden müssen, ob sie weiterhin Vertrauen in die Spielplan- und Preisgestaltung setzen wollen, wichtig wäre. Bei aller Wertschätzung für genannte Schauspieler, die keinerlei Direktionserfahrung haben, wäre das vielen wahrscheinlich nicht möglich. Ebenso ist der Ehrgeiz von Fremdintendanten schwer abschätzbar.
Hermann Beil Burgdirektor?: Zeichen und Wunder
Warum es ein gutes Zeichen sein soll, dass jemand, der in den 80er Jahren seine Hochzeit als Dramaturg hatte, im Jahr 2014 das Burgtheater leitet, ist mir nicht klar. Ein kräftiges Lebenszeichen der Bühne Burg wäre etwas anderes. Aber vielleicht überrascht mich Herr Beil ja und zeigt, was Theater heutzutage sein kann. Glaube ich zwar nicht, aber es geschehen ja noch Zeichen und Wunder ;-)
Hermann Beil Burgdirektor?: Frage
@ Wiener: "den Beil im Haus erspart den Zimmermann". Aha. Könnte man da auch sagen "den Beil im Haus erspart die Gewerbeoberkommissarin Zimmermann"? Darf der alles?
Hermann Beil Burgdirektor: nicht gerade Zukunft
also was Herr Beil in Berlin anrichtet gilt hierzulande nicht gerade als Zukunft des Theaters. Aber wer weiß.
Hermann Beil Burgdirektor?: Link Beil-Kommentar
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article125870158/Beil-in-Wien-ausgegraben.html
Hermann Beil Burgtheaterdirektor: nicht 4., 1. Dramolett
Liebe Gemeinde! (4 und Ich und 13 und ogottdiezitatenfeste Inga!!!) – ich habe nachgeschlagen in meinen alten ATB und es muss also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das 1. Dramolett gewesen sein!!! Des c.p. Rätsels Lösung! Und der SCHADE hats ganz leicht gefunden und gewusst und ich habs unter dem neuen Schade-Titel mies gemacht, weil ich die Dramolette lt. meinen ATB (Arbeitstagebücher) einst „mies gemacht“ zu finden mich veranlasst gesehen haben und deshalb dieselben aus meinem Langzeitgedächtnis verdrängt gehabt haben muss. D.h. ich fand sie damals wohl schon ziemlich gut - als Tagebucheintrag, als Selbstverarsche, als Betriebsverarschung – nur aufgeführt, aufgeführt schienen sie mir nix als eine kläglich versuchte Zähmung von Bernhard… hoffnungsloser, gekränkter und noch irgendwas, wozu mir gerade das Talent fehlt, Publikumsmissbrauch… organisiert beklatschter Klatsch also.
Da aber die Redaktion das versehentlich entstandene Gemeinschaftswerk SCHADE/Rust so nachsichtig und nett als „Viertes Dramolett“ betitelt hat, will ich hoffen und fürbitten, dass auch der Bernhard da heroben es als Ekel-Versuch in seinem Angedenken uns durchgehen lässt und SCHADE mir das sie/ihn und seine/ihre Kreativität missbraucht habende Literatur-Scheusal verzeiht…
Und bitte auch einmal einen Dank an die unermüdlich gründlich beitragende Susanne Peschina, da kommt man mit dem Linken gar nicht hinterher!
Im übrigen bleibe ich bei @11.
Hermann Beil Burgdirektor?: Peymann im Idealzustand
D.Rust - Da sieht man wieder was, die Literatur so anrichten kann in uns.
Gestehe, reumütig, nicht aus von Bernhard geschriebenem Text zitiert zu haben, sondern aus gehörtem Text einen Anfang geschustert zu haben. Daher die fehlende Präzision. Ich sah im Herbst Hermann Beil und Claus Peymann im Akademiethater die 3 Dramolette spielen: "Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen". Da war die Burgtheater Welt noch in Ordnung.

Dass Hartmann in der Lage war, diese beiden sich selbst darstellenden Bernhardianer im Burgtheater auftreten zu lassen, spricht für seine Fähigkeiten als Programm Macher. Schade, schade. Damals habe ich mir den Abend als eine Auffrischung meines Bernhards und historisches Ereignis angeschaut.
Claus Peymann hatte seinen idealen Aggregatzustand: Eine Existenz als sich selbst darstellenden Berhardfigur, die nur Bernhardtext spricht und nur über Wien und das Burgtheater spricht. Großartig.

Ob sich Herr Beil von der BurgBühne wieder in die Betriebsrealität des Burgtheaters holen lässt? Ich bin gespannt.
Hermann Beil Burgdirektor? Pöstchen freimachen
... dann bitte gleich Lux als Chefdramaturg, Beier als Oberspielleiterin, Bachmann als co-Direktor, sowie Exklusivverträge mit Petras, Kusej, Castorf - und natürlich c.p.
Dann werden in Deutschland wieder VIELE Pöstchen frei....
Hermann Beil Burgdirektor?: ohne Kutschen
25: Tja.- Neid.Wahrscheinlich. - Ich will auch mal nach Wien... Möglichst aber ohne Kutschen, hab schon genug eigene Realitätsverschiebungen... Und: "mein" Bernhard ist ja eher der erzählende, den dramaddischen verspreche ich mir nur noch von suhrkamp und Peymann persönlich auffrischen zu lassen.
Im übrigen bleib ich bei @11.
Hermann Beil Burgdirektor?: gefährliches Pflaster
Wien ist ein gefährliches Pflaster - besonders für Burgtheater Direktoren.

"Ich will nicht mehr nach Bochum zurück ich will nicht mehr nach Bochum zurück jammerte ich da stießen sie mir Messer in den Rücken Ich bin der Minister für Finanzen sagte einer pathetisch und rannte mir sein Messer in den Rücken mein lieber Beil."

aus Thomas Bernhard. Dramolett "Claus Peymann und Hermann Beil auf der Sulzwiese"
Hermann Beil Burgdirektor?: gern woanders
Cool, dann kann mir ja da gar nichts passieren! - Außer von den Kutschen natürlich, weil ich mit meinen Gedanken immer so gern woanders als auf der Straße bin -
Im übrigen bleib ich bei @ 11.
Hermann Beil Burgdirektor?: Link Kandidaten
http://www.orf.at/#/stories/2222607/
Hermann Beil Burgdirektor?: im Theater-Vatikan
EILMELDUNG - BURGTHEATER - NACHFOLGE

Im Theater-Vatikan in Wien wird demnächst der weiße Rauch aufsteigen, und Kulturminister Ostermayer wird die Nachfolge des abgesetzten Papstes/ähm Burgtheaterdirektors Hartmann bekanntgeben.
Hermann Beil Burgdirektor?: Hinweis
http://www.vienna.at/hermann-beil-spricht-im-interview-ueber-die-krise-am-wiener-burgtheater/3899970?fb_action_ids=472882152812511&fb_action_types=og.recommends&fb_source=other_multiline&action_object_map=[493801100742362]&action_type_map=["og.recommends"]&action_ref_map=[]
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