Wiener Publikumsliebling

1. Juni 2014. Der Schauspieler Karlheinz Hackl ist heute im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilt das Burgtheater Wien in einer Presseaussendung mit.

karlheinzhacklKarlheinz Hackl
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Karlheinz Hackl wurde am 16. Mai 1949 in Wien geboren. Nach einem abgeschlossenen Betriebswirtschaftsstudium und der Ausbildung auf der privaten Schauspielschule Krauss in Wien, debütierte er 1972 am Wiener Theater Die Courage; danach spielte er am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater Wien und am Thalia Theater in Hamburg unter der Direktion von Boy Gobert. Seit 1978 gehörte Hackl zum Ensemble des Burgtheaters, wo er als Protagonist in Inszenierungen von unter anderen Erwin Axer, Achim Benning, Benno Besson, Leopold Lindtberg, Manfred Karge, Alfred Kirchner, Claus Peymann, und zuletzt Karin Beier auftrat.

Hackl spielte auch bei den Salzburger Festspielen, in Musicals an der Wiener Volksoper, am Schauspielhaus Graz, und war seit 1988 auch als Regisseur tätig unter anderem am Wiener Volkstheater, dem Theater in der Josefstadt Wien und am Burgtheater. Hackl wirkte außerdem in zahlreichen Filmen und Fernsehserien mit.

Karlheinz Hackl war Kammerschauspieler, Träger der Kainz-Medaille sowie seit 1996 ordentlicher Professor am Max-Reinhard-Seminar. 2012 erhielt er den Nestroy für sein Lebenswerk.

2008 versuchte Hackl mit der von ihm gegründeten Partei Soziale Kultur Österreichs eine Kandidatur bei den österreichischen Nationalratswahlen, scheiterte aber, weil er nicht genügend Unterstützungserklärungen sammeln konnte.

2009 veröffentlichte Hackl eine CD mit Liedern, die, laut wikipedia, Georg Danzer extra für Karlheinz Hackl geschrieben hatte.

Nach seiner Rolle des "Entertainers" in der Inszenierung von Karin Beier war Karlheinz Hackl 2003 an einem Gehirntumor erkrankt, kehrte aber 2005 auf die Bühne zurück. Jetzt ist Karlheinz Hackl seiner Krankheit erlegen.

(Burgtheater / wikipedia / jnm)

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Kommentare  
Karlheinz Hackl: unvergesslich
Traurig. Er bleibt in seinen Schnitzler-Rollen wohl unvergesslich.
Karlheinz Hackl: nie ans platte Lachen verraten
Ich erinnere mich an seinen "Zerrissenen" und an seine Zaza in "La Cage aux folles" - so unterschiedliche Rollen, und beide doch so berührend gespielt, ohne die Figuren ans platte Lachen zu verraten!
Karlheinz Hackl: ein großer Liliom
Karlheinz Hackl hat mir als Liliom vor Augen geführt, wie man ein Volksstück ohne jede Peinlichkeit als Volksstück spielen kann. Das Arsenal des Schmierigen, das ihm für diese Rolle zur Verfügung stand, sucht seinesgleichen. Als dieser Liliom am Ende seinen Stern verschenken wollte, lachte man mit echten Tränen der Rührung in den Augen. Also doch peinlich ... aber es war jene höhere Peinlichkeit, die nur ein echter Volksschauspieler zu erreichen vermag. Ein ganz konventioneller Burgtheater-Abend war das damals, aber dank Hackl ein ganz großer!
Karlheinz Hackl: ein wissender Komödiant
Ja, Hackls Liliom war wunderbar, wie auch Professor Bernhardi, Friedrich Hofreiter, Platonov oder Hofmannsthals DER SCHWIERIGE an der Burg. Aber Hr. Behrens irrt, wenn er meint, die Liliom-Inszenierung der Burg sei ein ganz konventioneller Burgtheaterabend gewesen, das wäre ja durch die Schauspieler gar nicht möglich gewesen. Es wurde allerdings das ganze Stück in allen seinen Facetten gezeigt, nicht eine Verkürzung, nicht Rudimente. - Hackl war in seiner Spielweise ein großer, wissender Komödiant und Tragiker zugleich. Seine Melancholie war eine große Inspiration.
Karlheinz Hackl: dankbar
Ein großer Verlust. Er spielte immer wahrhaftig, sensibel und sehr berührend,fein, intelligent und ohne Aufwand . Das zeichnete ihn auch in seiner klugen Unterrichtsweise als Lehrer am Reinhardt-Seminar aus. Dankbar für diese Erfahrung.
Karlheinz Hackl: viel zu jung
Unser ehemaliger Schauspiellehrer: Traurig ... viel zu jung.
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