Schimpfwörter werden für Russlands Künstler teuer
Putin Meinungsfreiheit
3. Juli 2014. Präsident Wladimir Putin macht weiter Ernst mit staatlicher Sprachhütung. Diese Woche ist in Russland ein Gesetz in Kraft getreten, demzufolge die Verbreitung von Mutterwitzen, Flüchen oder obszönen Ausdrücken russische Künstler künftig teuer zu stehen kommen könnte. Wer solche in Medien, Filmen, Theater oder in der Kunst in Russland verbreitet, dem drohe eine Geldstrafe bis zu 50 000 Rubel (1065 Euro), meldet Spiegel online. Wiederholungstäter müssen mit einem Berufsverbot rechnen.
Welche Ausdrücke konkret auf den Index kommen, soll eine "unabhängige Prüfung" klären. Geplant seien außerdem Warnhinweise auf Büchern, CDs und DVDs - ähnlich wie in den USA, wo seit längerem Aufkleber auf Musikträgern mit angeblich bedenklichen Songtexten zu finden sind. Auch Theatermachern ist es per Gesetz verboten, in Zukunft Stücke mit obszönen Szenen aufzuführen.
Um den Kontrolleuren die Arbeit zumindest beim Filtern zu erleichtern, will die russische Regierung auf technische Helfer setzen: Wie die russische Zeitung "Izvestiya" berichtet, will die staatliche Aufsichtsbehörde für Massenmedien, Telekommunikation und Datenschutz spezielle Computerprogramme einsetzen, um unliebsame Ausdrücke in Online-Artikel und Kommentaren zu finden. Mit dem Gesetz kommt die russische Regierung Konservativen entgegen, die ein Vorgehen gegen "dekadente westliche Einflüsse" gefordert hatten.
(spon / sik)
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