Hochhuth-Alarm?

16. Juli 2014. Ein Alarm hat versehentlich die Sprinkleranlage auf der Bühne des Berliner Ensembles in Gang und mit mehreren Hunderttausend Litern Wasser Teile der Technik und der Dekoration unter Wasser gesetzt. Das teilte heute das Berliner Ensemble mit.

Auf der Bühne sei bereits die Dekoration für die geplanten Aufzeichnungen der Kurt-Krömer-Show eingerichtet gewesen, darunter ein Steinway-Flügel und der rote Samtvorhang aus der Dreigroschenoper, so das BE in seiner Mitteilung. Die 3. Staffel der Late-Night-Show soll ab 17. Juli 2014 im Berliner Ensemble aufgezeichnet werden. Nun gelte es, heißt es süffisant in der BE-Mitteilung, trotz der Katastrophe nicht nur diesen Termin, sondern auch den eines Gastspiels der Ilse Holzapfel Stiftung am 1. August zu halten, wo wieder einmal Rolf Hochhuths Inszenierung seines eigenen Stücks Sommer 14 gegeben werden soll. Die Holzapfel-Stiftung ist Eigentümerin der Immobilie "Theater am Schiffbauerdamm", die das Berliner Ensemble beherbergt, und das Gastspiel Teil des Mietvertrags.

Um die Nutzung der Theaterimmobilie durch die Holzapfelstiftung in der Spielzeitpause hatte es den vergangenen Jahren immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Rolf Hochhuth und dem Berliner Ensemble gegeben, die gelegentlich in fristlosen Kündigungen eskalierten, die Hochhuth dem BE gegenüber aussprach. Ob der Alarm, der die Sprinkleranlage in Gang setzte, aus Furcht vor dem diesjährigen Hochhuth-Sommergastspiel ausgelöst wurde, ist nicht bekannt.

(sle)

Nachtrag 17.7.2014: Inzwischen wurde bekannt, dass die Löschanlage durch Funkenflug in Gang gesetzt wurde, der von einer Flex-Säge ausging. Ein Handwerker hatte mit einer solchen Säge im Theater gearbeitet, und die Tür zum oberen Bühnenhaus nicht geschlossen. Ein Sabotageakt gegen das Hochhuth-Gastspiel, so der Berliner Tagesspiegel, wird vom BE kategorisch ausgeschlossen.

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Kommentare  
Wasserschaden im BE: ausbaden
...und wieder mal etwas wichtiges vergessen: die armen Techniker, welche DAS jetzt wieder ausbaden müssen (im wahrsten Sinne), sind nicht zu beneiden! Vom enormen wirtschaftlichen Schaden einmal abgesehen. Sogleich geht es wieder nur um Befindlichkeiten und Termindruck in einem -vermutlich wie so oft- viel zu eng disponierten Veranstaltungsplan. Arme Mitarbeiter des BE!
Wasserschaden im BE: hö hö hö
"Ob der Alarm, der die Sprinkleranlage in Gang setzte, aus Furcht vor dem diesjährigen Hochhuth-Sommergastspiel ausgelöst wurde, ist nicht bekannt." Und das soll also ein Scherz sein. Hö hö hö. Hat die Information einen irgendwie "höheren Sinn"?
Wasserschaden im BE: subversive Aktion?
... und ließe sich nicht auch vermuten, dass es sich um eine subervsive aktion gegenüber hochhuth handelt, dem man mittels vorgegaugelter höherer gewalt die zugesicherten aufführungsmöglichkeiten nehmen möchte?

(Lieber ganz: inzwischen wurde bekannt, dass die Löschanlage durch Funkenflug in Gang gesetzt wurde, der von einer Flex-Säge ausging. Ein Handwerker hatte mit einer solchen Säge im Theater gearbeitet, und die Tür zum oberen Bühnenhaus nicht geschlossen.
Ein Sabotageakt gegen das Hochhuth-Gastspiel, so der Berliner Tagesspiegel heute, wird vom BE kategorisch ausgeschlossen. Grüsse aus der Redaktion, Esther Slevogt)
Wasserschaden im BE: flache Flut
Und wenn schon. Alles was die flache Flut von Produktionen am BE stoppt ist gut
Wasserschaden im BE: dumme Katastrophe
Wo war denn der Bühnenmeister beim handwerklichen flexen??? Was eine dumme Katastrophe!
Wasserschaden im BE: Kopfschütteln
Ich finde es ganz furchtbar zu welchen Kommentaren und Meinungen sich Leute hinreissen lassen, wenn in einem Theaterbau eine offensichtliche Havarie stattfindet. (mir das Wort Havarie jetzt im nächsten Kommentar metaphorisch um Mund herumzudrehen, wäre übrigens sehr einfallslos...) Dahinter Absicht zu vermuten oder in diesem Unfall eine glückliche Fügung zu wittern müsste grundsätzlich entgegen der Grundeinstellung aller diese Webseite besuchenden (Theater-)Menschen stehen. Ganz gleich welches Theater da überflutet wird, abbrennt, falsch saniert wird, oder so lange nicht saniert wird bis die Decke runterkommt - ganz gleich ob mir die Inszenierungen dort gefallen. Allerorten werden Theaterbetriebe wegrationalisiert und man freut sich trotzdem, wenn zusätzlich dazu noch ein (zumindest ausgelastetes) Theater ein riesiges Problem bekommt? Das kann ich nicht verstehen. Würde man ähnlich reagieren wenn das Theater am Schiffbauerdamm bis auf die Grundmauern niedergebrannt wäre? Was wenn dabei Menschen gestorben wären? Hätte in der O2-Arena, im Bundestag, im Foyer der neuen EZB jemand Funkenflug in der Nähe eines Feuermelders betrieben glauben Sie ernsthaft die hätten nun einen Millionen-Wasserschaden? Wohl kaum! Und ganz ehrlich Herr Baucks (mal völlig unabhängig davon um welches Theater es in diesem Artikel geht): Was sie betreiben ist Hetze. Merken sie das nicht? Sie sind doch ein Mann mit intelektueller Durchdringung!
Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
Wasserschaden im BE: unerhört
@ Frank-Patrick Steckel:


Vielen Dank, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Allein die Tatsache, dass überhaupt irgendwer die Sabotage der Produktion von Herrn Hochhuth dahinter vermutet, ist unerhört!
Wasserschaden im BE: Missfallen
Kommentar Nr. 6 ist nicht von mir. Die Stellungnahme von Herrn Baucks mißfällt mir allerdings.
Wasserschaden BE: In Gedanken bei der Technik
so ein Wasserschaden war furchtbar als er die Probebühnen in Düsseldorf durchtränkte, er war furchtbar im Bochumer Fundus und er war furchtbar an allen anderen Orten, wo so etwas oder ähnliches passierte.
Ich bin jetzt vor allem in Gedanken bei den Kollegen der technischen Gewerke des BE, die seit Jahrzehnten die Bühne und die Maschinerie und alle Geräte von Ton- und Lichttechnik hegen und pflegen
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