Finanzpolitisch nicht zu priorsieren

28. Oktober 2014. Der Regierungsrat des Kantons Basellandschaft hat in seiner heutigen Sitzung eine Erhöhung der basellandschaftlichen Subvention an das Theater Basel abgelehnt. Das teilt das Theater Basel in einer Presseaussendung mit. Die Theatergenossenschaft Basel als Trägerin des Theaters Basel hatte ab Spielzeit 2015/2016 eine Erhöhung der bisherigen jährlichen Subventionen von 4,5 Mio. Franken um 1,4 Mio. Franken auf 5,9 Mio. Franken beantragt.

Die Debatte um die Subventionen des Theaters und ihre Aufteilung zwischen der Stadt Basel und dem Kanton Basellandschaft wird bereits seit einigen Jahres geführt. Im Februar 2011 hatte das Baselbieter Volk in einer Referendumsabstimmung knapp eine Subventionserhöhung um 4,25 Millionen Franken pro Jahr abgelehnt. Der nun gescheiterte Antrag wurde u.a. von der Basellandschaftlichen Zeitung als neuerlicher Versuch interpretiert, das Kanton mit einem Kompromiss stärker in die Theaterfinanzierung einzubinden. Ein Versuch, den das Blatt noch im September als politisch nicht aussichtslos eingeschätzt hat. Jetzt habe der Regierungsrat festgestellt, "dass zusätzliche Mittel für den Mehrbedarf des Theaters Basel im künstlerischen Bereich finanzpolitisch nicht zu priorisieren sind", schreibt die Volksstimme, die Zeitung des Oberbaselbiets.

"Dieser Entscheid ist ein katastrophaler Entscheid aus Sicht des Theater Basel. Für die Qualitätssicherung und die Zukunftsfähigkeit des grössten Dreispartenhauses der Schweiz und auch den grössten Arbeitgeber der Region im Kulturbereich ist eine seriöse Finanzierung und Planungssicherheit unabdingbar," zitiert die Mitteilung des Theaters Basel den scheidenden Intendanten Georges Delnon. "In den letzten Jahrzehnten musste das Haus immer wieder Subventionskürzungen hinnehmen. Mit Beginn der nächsten Subventionsperiode 2015/2016 gibt es einen Intendantenwechsel. Gerade jetzt wäre ein deutliches, verantwortungsbewusstes Zeichen der Regierung BL PRO Theater wichtig gewesen."

Mit der Spielzeit 2015/2016 wird Andreas Beck die Intendanz des Theaters Basel übernehmen. Musikdirektor wird, wie heute ebenfalls bekannt wurde, der amerikanische Musiker und Dirigent Erik Nielsen. Der 1977 geborene Nielsen übernimmt ab der Spielzeit 2016/2017 in Basel diese seit 2006 nicht mehr besetzte Position. Bereits in der Spielzeit 2015/2016 soll er die musikalische Leitung einer neuen Opernproduktion übernehmen.

(Theater Basel / sle / aktualisiert 28.10.2014 22:45 Uhr)

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