Umstrukturierungen

Schwerin, 13. Dezember 2014. Im Osten Mecklenburg-Vorpommerns soll ein "Staatstheater Nordost" entstehen. Wie der NDR meldet, haben sich die dortigen Landkreise und Kommunen mit Vertretern der Landesregierung bei ihrem gestrigen Treffen mit Kultusminister Mathias Brodkorb geeinigt. Demnach sollen das Theater Vorpommern und die Theater- und Orchestergesellschaft Neubrandenburg / Neustrelitz fusionieren.

Die bisherigen Theaterträger und das Land sollen gemeinsam eine Theater- und Orchestergesellschaft gründen. Das Land ist bereit, die Mehrheit an dieser GmbH zu halten. Sitz der Intendanz soll Greifswald werden, in Stralsund die Oper mit einem Opernorchester beheimatet sein. Für Greifswald sind Schauspiel und Ballett vorgesehen. Die Neubrandenburger Philharmonie soll mit 67 Musikern Konzerte spielen. In Neustrelitz soll ein "musikalisches Schauspiel" seinen Sitz haben. Dort ist auch die Fortsetzung der sommerlichen Schlossgartenfestspiele geplant. Auch die in Neustrelitz ansässige Deutsche Tanzkompanie rechnet nach Aussage von Geschäftsführer Wilhelm Denne mit ihrem Fortbestand. Zwischen der Vorpommerschen Landesbühne Anklam und dem Schauspiel in Neustrelitz besteht überdies eine De-facto-Fusion, weil Anklams Intendant Wolfgang Bordel zugleich Leiter des Schauspiels in Neustrelitz ist.

Zudem sollen 65 der bisher 485 Stellen an den Häusern gestrichen werden. Die Städte Neubrandenburg und Neustrelitz werden aufgefordert, ihre Beiträge um jährlich 400.000 Euro zu erhöhen. Damit könnte in Neustrelitz das Schauspiel und in Neubrandenburg ein größeres Orchester erhalten werden. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, würde das Land bis zum Jahr 2021 insgesamt 1,9 Millionen Euro Umstrukturierungshilfen zur Verfügung stellen.

Die beiden Intendanten – Dirk Löschner für das Theater Vorpommern und Joachim Kümmritz für die Theater- und Orchester GmbH – halten Brodkorb zufolge das Modell für künstlerisch vertretbar. Über die Vorschläge zum "Staatstheater Nordost" müssen nun die Gremien in den Landkreisen und Gemeinden abstimmen.

(NDR / geka)

Mehr zur Theatersituation in Mecklenburg-Vorpommern? Wir hatten Fusionen dieser Art schon kommen gesehen. Ausführlicher setzten wir uns mit der Lage in Nordost in einem Saison-Schwerpunkt 2011/12 auseinander.

 

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