Presseschau vom 24. Oktober 2014 – Andrea Breth in der Stuttgarter Zeitung über die Burg-Intendanz und Video auf der Bühne

"Ich bin nicht die Theaterpolizei"

"Ich bin nicht die Theaterpolizei"

24. Oktober 2014. In einem Interview, das Götz Thieme für die Stuttgarter Zeitung anlässlich einer Opernpremiere führte, äußert sich Regisseurin Andrea Breth über die Entscheidung, Karin Bergmann als Burg-Intendantin zu verlängern: "Ich bin sehr erleichtert, dass sie es geworden ist. Ich halte das für eine außerordentlich kluge Entscheidung. Das Ensemble und die Technik werden froh sein, dass Bergmann bleibt."

Auch zum gegenwärtigen Sprechtheater äußert sie sich: "Ich gestehe, dass ich mir lieber Filme als Theaterinszenierungen anschaue. Ein Video auf der Bühne finde ich total langweilig" – was nicht für Katie Mitchell gelte. Bei der Frage, ob man Film- oder Romanstoffe auf die Bühne bringen solle, komme es sehr darauf an, ob es sinnstiftend sei: "Ich habe das ja auch mal gemacht mit Dostojewskis Verbrechen und Strafe. Aber da war kein einziger Satz von mir. Nur ein halber, den ich als Übergang brauchte. Warum soll ich Drehbücher auf die Bühne bringen, wenn es tolle Filme gibt? Das verstehe ich einfach nicht. Aber ich bin nicht die Theaterpolizei."

Die Frage hingegen "Was hat das mit uns zu tun?" hält sie "für ziemlich öde": "Da sollte man lieber Zeitung lesen. Oder ich setze mich auf einen Platz und schaue die Leute an. Oder ich schaue Fernsehen. Es gibt andere, ­poetische Welten. Friederike Mayröcker schreibt doch auch nicht über das Wetter. Da muss ich nur zum Fenster rausblicken: da weiß ich, was für ein Wetter ist."

(geka)

 

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