Der Stolz von Burkina Faso

22. Juli 2014. "Das Dorf ist entstanden, es funktioniert, Frauen können hier ihre Kinder zur Welt bringen, und Kinder bekommen Unterricht", sagt der Architekt Francis Kéré im Interview mit Rüdiger Schaper vom Tagesspiegel über das von Christoph Schlingensief und ihm initiierte Operndorf Remdoogo in Burkina Faso. Über Visionen rede er nicht, aber er hoffe, dass das Dorf sich stabilisiert. "Die finanziellen Probleme bleiben." Geld sei zum generellen Weiterbauen und im speziellen für das ideelle Zentrum des Operndorfs, das Festspielhaus, notwendig.

Abgesehen davon komme auch das noch nicht fertige Operndorf in Burkina Faso super an: "Die Politiker wollten so etwas Prestigeträchtiges wie eine Oper sofort haben." Sie hätten zwar nicht gewusst, was Schlingensief vorhatte. Aber "jetzt ist die Regierung unser Partner." Sie habe Stromleitungen gelegt und übernehme für die neue Krankenstation die Personalkosten. "Die Akkreditierung neuer Botschafter in Burkina Faso geht einher mit einem Besuch im Operndorf. Die Regierung ist stolz darauf." Das Operndorf gehöre zu den populärsten Orten im ganzen Land.

Über Christoph Schlingensief sagt Kéré: "Dieser Mensch konnte inszenieren: Visionen, Landschaft, Menschen." Architektur sei auch Dramaturgie. "Ich bin viel mutiger geworden." Er hätte immer Angst gehabt zu scheitern. Von Schlingensief habe er dann gelernt, "man muss es einfach machen." "Denn wenn man es nicht gemacht hat, dann weiß man auch nicht, dass es geht."

(sd)

mehr medienschauen