Mehr Geld und keine Fusion  

Weimar, 19. Juli 2007. Das Deutsche Nationaltheater Weimar wird Staatstheater. Mit 39 zu 3 Stimmen entschied am Mittwochabend der Stadtrat, der Bühne diesen Weg frei zu machen. Die Entscheidung bedeutet einerseits, dass das Haus ab 2009 höhere Zuwendungen bekommt. Die Stadt wird damit nicht mehr alleiniger Gesellschafter der Theater-GmbH sein und erhöht seine Förderung um 1,3 Millionen auf 4,4 Millionen Euro.

Das Land übernimmt 79 Prozent der Zuwendungen und gibt 16,6 Millionen Euro. Erheblich höhere Zuwendungen zahlte das Land schon immer, in Diskrepanz dazu trug es jedoch nie Verantwortung. Jetzt wird der Aufsichtsrat paritätisch von Land und Stadt besetzt. Die Weichen für die Staatstheater-Lösung wurden im Juni gestellt, als die Thüringer Sparpläne das Zusammengehen von Erfurt und Weimar erneut in die Diskussion brachten - und doch auch schnell wieder scheiterten. "Die Fusion ist vom Tisch", heißt es jetzt aus dem DNT. "Die Bühne und die dazugehörige Staatskapelle sind für die nächsten acht Jahre im Bestand gesichert", sagte der Weimarer Oberbürgermeister nach der Abstimmung.

Man kann vermuten, dass auch danach die Diskussion über ein Zusammengehen beider Häuser nicht mehr in der Form geführt wird, wie es in den vergangenen zehn Jahren der Fall war. Dass die Fusion immer wieder abgewendet wurde, ist ein Verdienst von Intendant Stephan Märki, der die Stadt zum Kampf gegen die Fusion mobilisierte, das Haus 2003 von den Tarifverträgen abkoppelte ("Weimarer Modell") und Zuwendungssicherheit bis 2008 garantiert bekam. Eine Zeit, die auch dazu dienen sollte, neue Lösungen für das Haus zu finden. Jetzt ist Perspektive da. Man darf gratulieren.

(sik/dpa/ddp)         

 

 

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