In Krisenzeiten

30. Juli 2014. In der tageszeitung schreibt Theodora Mavropoulos darüber, wie das griechische Theater auf die zunehmende Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus reagiert. Zur Lage: Das die neofaschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) im Juli 2012 drittstärkste Partei im Parlament wurde, ist ein Symptom. "Viele der verunsicherten Griechen fühlten sich durch den Einzug der Faschisten ins Parlament in ihrer Haltung bestätigt. Denn das Vertrauen in in die einst etablierten Parteien ist durch die Sparpakete und die damit verbundenen Kürzungen längst verloren. Slogans wie 'Griechenland den Griechen' wirken besonders in Krisenzeiten."

Gegen diese Entwicklung stelle sich nun die Theaterszene des Landes. "Ob in kleinen Offtheatern, bei Aufführungen unter freiem Himmel oder im Nationaltheater Athen - immer mehr Aufführungen zum Thema Faschismus werden gezeigt."  Ausführlich berichtet Mavropoulos zudem von den Antifaschismusfestivals, die Schauspieler und Regisseur Vassilis Koukalani in mehreren Städten organisiert. Dort zeige er auch seine Inszenierung "Ein Fest bei Nourian", eine Adaption des Gripstheater-Kindertheaterstücks "Ein Fest bei Papadakis". Außerdem porträtiert sie den Schauspieler Michalis Afaloyan, dessen Eltern aus Nigeria stammen. Er wird zitiert mit den Worten: "Im Bus und in den Zügen, überall siehst du sie, sie versammeln sich und sind heute stolz darauf, zur Partei zu gehören. Früher galten die hier als unethisch - galten als Nazis, als Faschisten. Jetzt ist das nicht mehr eindeutig."

(geka)

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