Calis, Nuran David

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Calis, Nuran David

Nuran David Calis, eigentlich Çalış, wurde 1976 in Bielefeld geboren und arbeitet als Theater- und Filmregisseur sowie als Drehbuchautor und Dramatiker. Der Sohn armenisch-jüdischer Eltern aus der Türkei studierte an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule Regie. Sein erstes Theaterstück "dog eat dog" (veröffentlicht 2003) schrieb Calis als 17-Jähriger auf der Schreibmaschine seines Schulrektors. Die erste eigene Produktion "Urbanstorys" (2005) entstand zusammen mit Jugendlichen aus Hannover. "Dogland", "Schwarz" und "Einer von uns" folgten. 2008 erschien der von ihm nach einem eigenen Drehbuch erarbeitete Film "Meine Mutter, mein Bruder und ich!" in den Kinos.

Heute inszeniert Calis regelmäßig an großen deutschsprachigen Stadttheatern, etwa in Köln, Dresden, Basel. Er ist mit Klassiker-Neuschreibungen wie "Einer von uns" oder "Othello X" (uraufgeführt in Basel) in Erscheinung getreten. 2007 schrieb Calis eine Neufassung von Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen", die er am Schauspiel Hannover inszenierte und damit überregional Beachtung fand. 2008 übertrug er die Inszenierung ans Grillo-Theater Essen und ans Düsseldorfer Schauspielhaus; die Düsseldorfer Inszenierung erhielt 2009 den Bensheimer Theaterpreis für die beste Ensemble-Leistung. Im Jahr 2009 folgte eine unter seiner Regie entstandene Fernsehfassung für den ZDF-Theaterkanal. 2016 erhielt er einen Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz.

Seit der Stückentwicklung "Die Lücke – Ein Stück Keupstraße" am Schauspiel Köln (2014) widmet er sich in dokumentarischen Arbeiten wie "NSU 2.0" am Schauspiel Frankfurt (2021) oder "438 Tage NSU-Prozess" (2021) beim Kunstfest Weimar dem NSU-Komplex.

Nachtkritiken zu Inszenierungen und Stücken von Nuran David Calis:

Kabale und Liebe am Schauspiel Hannover (2/2008)

Stunde Null (auch als Autor) am Schauspiel Köln (4/2008)

Einer von uns (auch als Autor) am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (11/2008)

Krankheit der Jugend (auch die Fassung) im Grillo-Theater Essen (2/2009)

Romeo und Julia (auch die Fassung) am Maxim Gorki Theater (4/2009)

Peer Gynt (auch die Fassung) am Staatsschauspiel Dresden (12/2009)

Schattenkinder (auch als Autor) am Deutschen Theater Berlin (5/2010)

Next Generation (auch als Autor) am Schauspielhaus Bochum (10/2010)

Zoff in Chioggia am Schauspielhaus Bochum (1/2012)

Der Auftrag / Zone am Staatstheater Stuttgart (4/2012)

Tee im Harem des Archimedes am Deutschen Theater Berlin (2/2014)

Die Jüdin von Toledo am Staatsschauspiel Dresden (4/2014)

Die Lücke am Schauspiel Köln (6/2014) (mit dem Kurt-Hackeberg-Preis ausgezeichnet)

Baal am Schauspiel Leipzig (6/2015)

Brennpunkt: X am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (6/2015)

Glaubenskämpfer am Schauspiel Köln (2/2016)

Die vierzig Tage des Musa Dagh am Residenztheater München (5/2016)

Gold bei den Nibelungenfestspielen Worms (7/2016)

Kuffar. Die Gottesleugner am Deutschen Theater Berlin (12/2016)

Istanbul am Schauspiel Köln (5/2017)

Glut bei den Nibelungenfestspielen Worms (8/2017)

Hool am Schauspiel Köln (12/2017)

Die zehn Gebote am Staatsschauspiel Dresden (3/2018)

Angst essen Seele auf am Schauspiel Leipzig (5/2018)

Othello X am Theater Basel (10/2018)

Herero_Nama am Schauspiel Köln (3/2019)

Last Park Standing am Schauspiel Stuttgart (10/2019)

Verhaftung in Granada am Schauspiel Köln (2/2020)

#Ersthelfer #Firstaid am Salzburger Landestheater (1/2021)

NSU 2.0. am Schauspiel Frankfurt (5/2021)

438 Tage NSU-Prozess beim Kunstfest Weimar (8/2021)

Die Lücke 2.0 am Schauspiel Köln (11/2021)

Mölln 92/22 am Schauspiel Köln (4/2022)

Medea 38 / Stimmen am Theater Bonn (9/2022)

Das Erbe an den Münchner Kammerspielen (11/2022)

Exil. Eine europäische Erzählung am Schauspiel Köln (1/2023)

Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui am Schauspiel Leipzig (10/2023)

Nathan am Nationaltheater Mannheim (12/2023)



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Meldung vom 6. Juli 2017 – Regisseur und Autor Nuran David Calis erhält den Ludwig-Mülheims-Theaterpreis 2017

Neue Dramatik in zwölf Positionen (9): Nuran David Calis über Klassikerbearbeitungen und NSU-Recherchen (11/2021)