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Bücker, André

André Bücker, geboren 1969 in Harderberg, ist Regisseur und Theaterleiter.

Bücker studierte bis 1994 Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Geschichte und Philosophie in Bochum und arbeitete anschließend zunächst als Assistent, später als Reisseur am Theater Dortmund, der Landesbühne Nord in Wilhelmshaven und verschiedenen anderen Bühnen. Von 2005 bis 2008 war Bücker Intendant des Nordharzer Städtebundtheaters Halberstadt/Quedlinburg. Von 2009 bis 2015 war er Generalintendant am Anhaltischen Theater in Dessau. Wegen seines anhaltenden Widerstandes gegen von der Landesregierung Sachsen-Anhalts verordnete Spartenschließungen wird Bückers Vertrag im Sommer 2014 nicht verlängert. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Bücker Intendant des Theaters Augsburg.

Nachtkritiken zu Inszenierungen von André Bücker:

Waffenwetter am Nationaltheater Mannheim (4/2009)

Dr. Mabuse am Anhaltischen Theater in Dessau (10/2010)

Regina oder Die Eichhörnchenküsse am Nationaltheater Mannheim (9/2011)

The Beggar's Opera / Polly  am Anhaltischen Theater Dessau (2/2014)

Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand am Anhaltischen Theater Dessau (3/2015)

Peer Gynt am Staatstheater Augsburg (10/2017)

November 2018 am Deutschen Nationaltheater Weimar (11/2018)

Die nötige Folter am Staatstheater Augsburg (5/2019)

Das Ende der Schöpfung am Staatstheater Augsburg (4/2022)

Jerusalem am Staatstheater Augsburg (9/2022)

Andere Beiträge zu André Bücker

Meldung: Keine Verlängerung für André Bücker als Intendant in Dessau (7/2014)

Presseschau: André Bücker im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung über die Neuausschreibung der Intendanz und die Proteste des vergangenen Jahres (7/2014)

Meldung: Intendant André Bücker verlässt Dessau 2015 (9/2014)

Meldung: André Bücker wird 2017 Intendant in Augsburg (11/2015)

Bericht / Nachtkritik: Judas / shifting_perspective – Das Staatstheater Augsburg liefert ausgewählte Produktionen per VR-Brille frei Haus (4/2020)

Link:
www.andre-buecker.de

Buddeberg, Alice

Alice Buddeberg, 1982 in Frankfurt am Main geboren, ist Regisseurin.

Im Jahr 2008 schloss Buddeberg ein Regiestudium an der Hamburger Theaterakademie ab. Bereits während ihres Studiums begann sie, u. a. am Schauspiel Bremen, auf Kampnagel in Hamburg und am Theaterhaus Jena zu inszenieren. 2010 wurde sie zum Festival Radikal Jung eingeladen. 2011 wurde sie mit dem Kurt-Hübner-Preis am Theater Bremen ausgezeichnet. Von 2013 bis 2016 war sie Hausregisseurin am Theater Bonn. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Hausregsisseurin am Mecklemburgischen Staatstheater Schwerin.


Nachtkritiken
zu Inszenierungen von Alice Buddeberg:

Angst verboten am Theater Bremen (10/2007)

Das Geisterschiff im Theaterhaus Jena (12/2007)

Schmutzige Schöpfung – The Making of Frankenstein im Theaterhaus Jena (10/2008)

Der Menschenfeind am Theater Bremen (12/2008)

Hedda Gabler bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen (5/2009)

Kabale und Liebe am Deutschen Theater Göttingen (3/2010)

Warteraum Zukunft bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen (5/2010)

In einem Jahr mit 13 Monden am Theater Bremen (4/2011)

Ödipus am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (10/2012)

Was zu sagen wäre warum am Schauspiel Frankfurt (5/2013)

Karl und Rosa am Theater Bonn (10/2013)

Was ihr wollt am Nationaltheater Weimar (4/2014)

Königsdramen 1 (Träume) von William Shakespeare am Theater Bonn (10/2014)

Jenseits von Eden am Theater Bonn (9/2015)

Bilder von uns am Theater Bonn (1/2016)

Love you, Dragonfly am Theater Bonn (10/2016)

Der letzte Bürger am Theater Bonn (1/2018)

Der Auftrag am Theater Paderborn (6/2019)

Was nie geschehen ist am Schauspiel Hannover (12/2019)

Die Gespenser von Demmin am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin (5/2023)

Bues, Marie

Marie Bues, 1980 in Erlenbach am Main geboren, ist Regisseurin.

2004 schloss Marie Bues ein Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart ab, spielte in Stuttgart sowie Karlsruhe und war bis 2006 Ensemblemitglied der Württembergischen Landesbühne in Esslingen.

Schon während des Studiums war sie als Regieassistentin am Wilhelma Theater Stuttgart und am Theater Rampe Stuttgart beschäftigt. 2006 bis 2008 arbeitete sie fest am Theater Basel und inszenierte seitdem in Basel, Osnabrück und dem Bayrischen Staatsschauspiel in München. Gemeinsam mit Martina Grohmann leitete Bues von der Spielzeit 2013/14 bis Oktober 2021 das Stuttgarter Theater Rampe.

Nachtkritiken zu Inszenierungen von Marie Bues:

Der Berg, über den kein Vogel fliegt (UA) am Theater Basel (2/2009)

Final Girl (UA) am Theater Basel (12/2009)

Shoot/ Get Treasure/ Repeat am Theater Osnabrück (12/2010)

Trailer für die nahe Zukunft am Theater Plauen (4/2011)

Kaspar Häuser Meer am Landestheater Schleswig-Holstein (9/2011)

Fegefeuer am Theater Osnabrück (10/2011)

Der Steppenwolf am Theater Plauen (12/2011)

Die Verfassung der Strände beim 29. Heidelberger Stückemarkt (4/2012)

Lysistrata am Theater Osnabrück (2/2013)

Die Weber am Theater Plauen (5/2013)

X-Freunde am Theater Rampe Stuttgart (3/2014)

Der Hund des alten Mannes am Theater Rampe Stuttgart (5/2014)

Die Hölle ist auch nur eine Sauna am Theater Rampe in Stuttgart (10/2014)

Als ich einmal tot war und Martin L. Gore mich nicht ... am Schlachthaustheater Bern (4/2015)

Spam am Theater Rampe in Stuttgart (3/2016)

Ich, dein großer, analoger Bruder, sein verfickter Kater und du am Staatstheater Saarland (11/2016)

How to sell a Murder House am Theater Rampe Stuttgart (3/2017)

paradies spielen (abendland. ein abgesang) am Nationaltheater Mannheim (12/2017)

Abfall der Welt am Staatstheater Karlsruhe (2/2018)

Die tonight, live forever oder Das Prinzip Nosferatu am Theater Lübeck (11/2018)

Karl und Rosa – Für Geister Eintritt frei am Theater Magdeburg (2/2019)

Bataillon am Nationaltheater Mannheim (1/2020)

Die Politiker am Schauspiel Hannover (9/2020)

Wounds Are Forever (Selbstporträt als Nationaldichterin) (6/2021)

Und alle Tiere rufen: dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr beim Kunstfest Weimar (8/2021)

Klimatrilogie am Staatsschauspiel Hannover (10/2021)

Die nicht geregnet werden am Theater St. Gallen (5/2022)

Wir sind nach dem Sturm am Staatstheater Hannover (11/2022)

Die Aufdrängung am Theater Basel (1/2023)

Eigentum (Let’s Face It We’re Fucked) am Schauspiel Köln (9/2023)


Link:

mariebues.wordpress.com

Bug, Alexis

Alexis Bug, geboren am 12. Januar 1973 in Speyer, ist Regisseur, Schauspieler und Autor.

Bug studierte bis 1997 an der Schauspielschule Bochum. Danach arbeitete er als Schauspieler am Schauspielhaus Bochum, dem Staatstheater Schwerin sowie an den führenden Berliner Off-Bühnen Sophiensaele und Hebbel am Ufer. Daneben spielte er in Spielfilmen von Angela Schanelec und Leander Haußmann. Er schrieb mehrere Theaterstücke und erhielt 2004 den Martha-Saalfeld-Förderpreis für Literatur des Landes Rheinland-Pfalz. Im selben Jahr gab er sein Debüt als Regisseur am Landestheater Tübingen. In seinem Theaterbrief aus Seoul schildert der Brecht-Experte Jan Knopf Bugs Inszenierung von Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui im April 2011.

Nachtkritiken zu Inszenierungen von Alexis Bug:

Hitlerine im Prater der Berliner Volksbühne (1/2010)

Inga und Lutz am Staatstheater Braunschweig (10/2010)

Link:

www.alexisbug.de

Bukowski, Oliver

Oliver Bukowski, 1961 in Cottbus geboren, ist Dramatiker.

Bevor Bukowski 1989 zu schreiben begann, studierte er Philosophie. Sein Durchbruch als Dramatiker war 1993 das Stück "Londn-LÄ-Lübbenau". Mit "Gäste" gewann er 1999 den Mülheimer Dramatikerpreis. Bis Februar 2010 war Bukowski Leiter des Studiengangs Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Gemeinsam mit diesem Studiengang an der Udk und u.n.i.t. Graz bestritt nachtkritik.de 2009 ein Projekt für internetbasiertes Schreiben: nachtkritik.szenen.de.

Als Mitglied der Jury für den Mülheimer Dramatikerpreis beantwortete Bukowski 2008 auf der nachtkritik-stuecke08-Seite Fragen der Redaktion. 2009 war sein Arbeitslosenstück "Kritische Masse" für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Text und Autor werden in einem Dossier auf nachtkritik-stuecke09.de vorgestellt. Über Fragen der Gegenwartsdramatik und ihre Überförderung äußerte sich Bukowski auf der nachtkritik-stuecke2010-Seite. Dort diskutierte Bukowski darüber hinaus auch mit dem Dramatiker Nis-Momme Stockmann und nachtkritik-stuecke2010-Redakteur Christian Rakow über Realismus in der Neuen Dramatik.

Seit 2012 ist Oliver Bukowski ständiger Gastdozent an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, Ludwigsburg.

Nachtkritiken
zu Stücken von Oliver Bukowski:

Kritische Masse am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: Sebastian Nübling (2/2009)

Wenn Ihr Euch totschlagt, ist es ein Versehen am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: Markus Heinzelmann (9/2010)

Friday Night am Theater Osnabrück, Regie: Jens Poth (9/2010)

Der Heiler am Deutschen Theater Berlin, Regie: Piet Drescher (1/2011)

Nichts Schöneres am Staatstheater Stuttgart, Regie: Hasko Weber  (9/2011)

Ich habe Bryan Adams geschreddert am Deutschen Theater Göttingen (2/2013)

Wer ist die Waffe, wo ist der Feind bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, Regie: Meinhard Zanger (5/2013)

Indianer in Zittau am Gerhart-Hauptmann-Theater Plauen-Zwickau, Regie: Christian Papke  (11/2014)

Taliban im Kurzdramenprojekt "Vom Ende der Kindheit" am Theater Chemnitz (6/2015)

Birkenbiegen an der Neuen Bühne Senftenberg (9/2016)

Letzte Menschen bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und am Zimmertheater Tübingen (5/2017)

Birkenbiegen am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen (11/2017)

Verzicht auf zusätzliche Beleuchtung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen (5/2018)

Wer seid ihr an den Landesbühnen Sachsen (4/2019)

Der Sohn am Theater Senftenberg (4/2022)

 

Bürk, Barbara

Barbara Bürk, 1965 in Köln geboren, ist Regisseurin.

1986 bis 1989 Regiestudium an der Theaterakademie Spielstatt Ulm. Von 1989 bis 1993 war sie Schauspielerin in der Gruppe von Ivan Stanev. Nachdem sie in verschiedenen Filmproduktionen an der Filmhochschule in Berlin (DFFB) sowie an der Musiktheaterproduktion "Die Wiederholung" von Heiner Goebbels am TAT in Frankfurt/Main mitgewirkt hatte, war Bürk von 1995 bis 1998 als Regieassistentin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg tätig. Inszenierungen in Hamburg, am Theaterhaus Stuttgart, Theater Basel, Schauspiel Hannover, Staatsschauspiel Dresden. Ihre Inszenierung "Hotel Paraiso" von Lutz Hübner, dessen Stücke sie immer wieder inszeniert und zur Uraufführung bringt, wurde 2005 zum Theatertreffen eingeladen. 2012 erhielt sie den Faust-Theaterpreis für ihre Inszenierung "Alice im Wunderland", die für die Jugendsparte des Deutschen Schauspielhaus Haumburg entstand. Ihre, gemeinsam mit Clemens Sienknecht am Deutschen Schauspielhaus Hamburg erarbeitete, Inszenierung Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie wurde 2016 zum Theatertreffen eingeladen.

Nachtkritiken zu Inszenierungen von Barbara Bürk:

Geisterfahrer (UA) am Schauspiel Hannover (9/2008)

Frau Müller muss weg (UA) am Staatsschauspiel Dresden (1/2010)

Kleiner Mann, was nun am Staatsschauspiel Dresden (1/2011)

Eine Familie am Hans Otto Theater Potsdam (6/2011)

Was tun (UA) am Staatsschauspiel Dresden (10/2012)

Wellen (UA) am Hans Otto Theater Potsdam (3/2013)

Geschichten aus dem Wiener Wald am Staatsschauspiel Dresden (11/2013)

Hans im Glück am Schauspielhaus Bochum (4/2015)

Anna Karenina – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie am Schauspielhaus Hamburg (11/2017)

Wonkel Anja – Die Show am Düsseldorfer Schauspielhaus (11/2018)

Die Nibelungen – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie am Schauspielhaus Hamburg (9/2019)

Am Südhang am Schauspiel Frankfurt (2/2020)

Günther Gründgens - Ein Leben, zu wahr, um schön zu sein am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (01/2022)

Life Is But A Dream am Schauspiel Frankfurt (1/2023)


Siehe auch: Lutz Hübner, Clemens Sienknecht

Busch, Dominik

Dominik Busch, 1979 in Sarnen (CH) geboren, ist Dramatiker.

Busch studierte Philosophie und Germanistik in Zürich und Berlin. Von 2004 bis 2009 tourte er mit seiner Band Leash durch Deutschland, die Schweiz und England. In der Spielzeit 2015/16 war er Hausautor am Luzerner Theater, in der folgenden Saison am Theater Basel. Sein Text "Das Gelübde" gehörte zu den Gewinnerstücken des Autorenwettbewerbs der Autorentheatertage 2016 am Deutschen Theater Berlin.

Nachtkritiken zu Stücken von Dominik Busch:

Das Gelübde bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin (6/2016)

Das Recht des Stärkeren am Theater Basel (1/2018)

Das Recht des Stärkeren am Theater Oberhausen (3/2019)

Der Chor am Theater Luzern (02/2022)

Andere Beiträge zu Dominik Busch:

Meldung: Stücke für die Berliner Autorentheatertage 2016 stehen fest (11/2015)

LInk:

www.dominikbusch.ch

Bussenius, Nora

Nora Bussenius, geboren 1982 in Berlin (Ost), ist Regisseurin.

Bussenius studierte Schauspiel- und Opernregie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Noch während des Studiums nahm Hans Neuenfels sie als Regiemitarbeiterin ans Schauspiel Köln mit, wo sie von 2007/08 bis 2011/12 feste Assistentin war und unter anderem mit Karin Beier, Nicolas Stemann, Alvis Hermanis und Anna Viebrock zusammenarbeitet. 2008 debütierte sie in Köln als Regisseurin mit der Uraufführung von Schattenstimmen von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Seitdem arbeite sie als freie Regisseurin an diversen Stadttheatern, im Kinder- und Jugendtheater und in der freien Szene.

Nachtkritiken zu Inszenierungen von Nora Bussenius:

Schattenstimmen am Schauspiel Köln (4/2008)

Rheinpromenade am Schauspiel Köln (4/2013)

Iphigenie auf Tauris am Theater an der Parkaue Berlin (2/2020)

Link: 

norabussenius.de

Calderón, Guillermo

Guillermo Calderón ist ein chilenischer Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur.

Calderón wurde 1971 in Santiago de Chile geboren. Nach einem Schauspielstudium in Chile und dem Studium der Filmwissenschaft in New York gründete er eine Theatergruppe. Calderón schrieb zahlreiche Auftragsstücke, unter anderem für das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Theater Basel, das HAU Berlin, das Royal Court, London, Center Theater Group in Los Angeles und das Public Theater in NYC. In der Regel bringt er seine Text selbst zur Uraufführung. Calderón arbeitet auch als Drehbuchautor. 2022 drehte er seinen ersten Spielfilm "Maquíllame Otra Vez".

Nachtkritiken zu Stücken von Guillermo Calderón (jeweils auch Regie):

Beben am Düsseldorfer Schauspielhaus (4/2012)

Kuss am Düsseldorfer Schauspielhaus (3/2014)

Goldrausch am Theater Basel (1/2017)

Dragón als Stream bei Theater der Welt am Düsseldorfer Schauspielhaus (6/2021)

Bavaria am Residenztheater München (3/2023)

Calis, Nuran David

Nuran David Calis, eigentlich Çalış, wurde 1976 in Bielefeld geboren und arbeitet als Theater- und Filmregisseur sowie als Drehbuchautor und Dramatiker. Der Sohn armenisch-jüdischer Eltern aus der Türkei studierte an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule Regie. Sein erstes Theaterstück "dog eat dog" (veröffentlicht 2003) schrieb Calis als 17-Jähriger auf der Schreibmaschine seines Schulrektors. Die erste eigene Produktion "Urbanstorys" (2005) entstand zusammen mit Jugendlichen aus Hannover. "Dogland", "Schwarz" und "Einer von uns" folgten. 2008 erschien der von ihm nach einem eigenen Drehbuch erarbeitete Film "Meine Mutter, mein Bruder und ich!" in den Kinos.

Heute inszeniert Calis regelmäßig an großen deutschsprachigen Stadttheatern, etwa in Köln, Dresden, Basel. Er ist mit Klassiker-Neuschreibungen wie "Einer von uns" oder "Othello X" (uraufgeführt in Basel) in Erscheinung getreten. 2007 schrieb Calis eine Neufassung von Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen", die er am Schauspiel Hannover inszenierte und damit überregional Beachtung fand. 2008 übertrug er die Inszenierung ans Grillo-Theater Essen und ans Düsseldorfer Schauspielhaus; die Düsseldorfer Inszenierung erhielt 2009 den Bensheimer Theaterpreis für die beste Ensemble-Leistung. Im Jahr 2009 folgte eine unter seiner Regie entstandene Fernsehfassung für den ZDF-Theaterkanal. 2016 erhielt er einen Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz.

Seit der Stückentwicklung "Die Lücke – Ein Stück Keupstraße" am Schauspiel Köln (2014) widmet er sich in dokumentarischen Arbeiten wie "NSU 2.0" am Schauspiel Frankfurt (2021) oder "438 Tage NSU-Prozess" (2021) beim Kunstfest Weimar dem NSU-Komplex.

Nachtkritiken zu Inszenierungen und Stücken von Nuran David Calis:

Kabale und Liebe am Schauspiel Hannover (2/2008)

Stunde Null (auch als Autor) am Schauspiel Köln (4/2008)

Einer von uns (auch als Autor) am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (11/2008)

Krankheit der Jugend (auch die Fassung) im Grillo-Theater Essen (2/2009)

Romeo und Julia (auch die Fassung) am Maxim Gorki Theater (4/2009)

Peer Gynt (auch die Fassung) am Staatsschauspiel Dresden (12/2009)

Schattenkinder (auch als Autor) am Deutschen Theater Berlin (5/2010)

Next Generation (auch als Autor) am Schauspielhaus Bochum (10/2010)

Zoff in Chioggia am Schauspielhaus Bochum (1/2012)

Der Auftrag / Zone am Staatstheater Stuttgart (4/2012)

Tee im Harem des Archimedes am Deutschen Theater Berlin (2/2014)

Die Jüdin von Toledo am Staatsschauspiel Dresden (4/2014)

Die Lücke am Schauspiel Köln (6/2014) (mit dem Kurt-Hackeberg-Preis ausgezeichnet)

Baal am Schauspiel Leipzig (6/2015)

Brennpunkt: X am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (6/2015)

Glaubenskämpfer am Schauspiel Köln (2/2016)

Die vierzig Tage des Musa Dagh am Residenztheater München (5/2016)

Gold bei den Nibelungenfestspielen Worms (7/2016)

Kuffar. Die Gottesleugner am Deutschen Theater Berlin (12/2016)

Istanbul am Schauspiel Köln (5/2017)

Glut bei den Nibelungenfestspielen Worms (8/2017)

Hool am Schauspiel Köln (12/2017)

Die zehn Gebote am Staatsschauspiel Dresden (3/2018)

Angst essen Seele auf am Schauspiel Leipzig (5/2018)

Othello X am Theater Basel (10/2018)

Herero_Nama am Schauspiel Köln (3/2019)

Last Park Standing am Schauspiel Stuttgart (10/2019)

Verhaftung in Granada am Schauspiel Köln (2/2020)

#Ersthelfer #Firstaid am Salzburger Landestheater (1/2021)

NSU 2.0. am Schauspiel Frankfurt (5/2021)

438 Tage NSU-Prozess beim Kunstfest Weimar (8/2021)

Die Lücke 2.0 am Schauspiel Köln (11/2021)

Mölln 92/22 am Schauspiel Köln (4/2022)

Medea 38 / Stimmen am Theater Bonn (9/2022)

Das Erbe an den Münchner Kammerspielen (11/2022)

Exil. Eine europäische Erzählung am Schauspiel Köln (1/2023)


Andere Beiträge zu Nuran David Calis:

Meldung vom 6. Juli 2017 – Regisseur und Autor Nuran David Calis erhält den Ludwig-Mülheims-Theaterpreis 2017

Neue Dramatik in zwölf Positionen (9): Nuran David Calis über Klassikerbearbeitungen und NSU-Recherchen (11/2021)