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12. Januar 2016. Der Regisseur Luk Perceval geht 2018 ans Flämische Nationaltheater in Belgiens Hauptstadt Brüssel, um dort ein multikulturelles Theater für den "europäischen Melting pot" zu konzipieren. Das sagte er Deutschlandradio Kultur heute morgen in der Sendung "Im Gespräch".

Brüssel sei "dermaßen multikulturell, dass man eine neue Theaterform erfinden muss, um von den Bewohnern verstanden zu werden", so Perceval: "In Brüssel leben eigentlich keine Belgier, da leben Eurokraten und Flüchtlinge, Leute, die auf der Suche sind nach einem Statut in Europa."

Das Flämische Nationaltheater biete ihm nun eine "Herausforderung, die ich mir selber eigentlich schon seit vielen vielen Jahren gestellt habe". Er werde seinen bis 2019 laufenden Vertrag als leitender Regisseur des Thalia Theaters Hamburg zugunsten der neuen Aufgabe vorzeitig beenden.

In seiner Hamburger Inszenierung von John Steinbecks "Früchte des Zorns", die Ende Januar zur Premiere gebracht wird (nachtkritik.de wird berichten), arbeitet Perceval mit einem internationalen Ensemble, das das Stück für die (bisher in Belgien und Holland) geplanten Gastspiele in mehreren Sprachen einstudiert. Er begründet diese Entscheidungen im Gespräch mit dem Deutschlandradio damit, dass "es meiner Meinung nach auch die Zukunft des Theaters ist, dass man es nicht nur lokal verbindet, sondern auch über die Grenzen hinaus die Verbindung miteinander sucht".

(Deutschlandradio Kultur / sd)

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Kommentare  
Percevals Meltingpot-Theater: Needcompany
Das macht doch alles die Needcompany aus Brüssel schon seit Jahrzehnten. Also schön: Herrn Percevals Denken. Aber nicht sensationell.
Perceval Meltingpot-Theater: großer Wechsel
Am Hamburger Thalia Theater scheint eine rege Fluktuation zu herrschen: Nachdem Ende der letzten Spielzeit die Chefdramaturgie ausgetauscht wurde und sich derzeit eine neue Künstlerische Betriebsdirektorin einarbeitet, kündigt neben dem leitenden Regisseur Perceval, der zwei Jahre früher gehen wird, jetzt auch Geschäftsführerin Theresa Twachtmann an, das Haus zum Ende dieser Spielzeit zu verlassen. Da fällt die Hermanis-Absage ja kaum noch ins Gewicht.

http://www.morgenpost.de/kultur/article206916309/Geschaeftsfuehrerin-am-Thalia-Theater-hoert-auf.html
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