Presseschau vom 7. August 2018 – Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht + Dramaturg Bernd Stegemann über die von ihnen gegründete Sammlungsbewegung "Aufstehen"

Andere Mehrheiten

7. August 2018. Die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht hat unter der Überschrift "Aufstehen" eine Sammlungsbewegung für die aus ihrer Sicht zersplitterte Linke ins Leben gerufen. Vorsitzender des in Gründung begriffenen Trägervereins ist der Dramaturg Bernd Stegemann, Professor für Theatergeschichte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Innerhalb von zwei Tagen hat die Bewegung Informationen von Zeit-Online zufolge bereits 36.000 Untrerstützer*innen gewinnen können. U.a. in der in Oldenburg erscheinenden Nord-West-Zeitung haben Wagenknecht und Stegemann nun ein kleines Manifest veröffentlicht.

"Die Gesellschaft driftet auseinander," heißt es in dem Text unter anderem, denn das Versprechen eines solidarischen Wohlfahrtsstaates werde von immer weniger Menschen als Realität erfahren. "Damit die Wut nicht die Falschen trifft, sondern zu einer Änderung der sozialen Verhältnisse führt, finden sich in der Sammlungsbewegung viele Stimmen aus den unterschiedlichen Milieus. Gemeinsam stehen wir auf gegen rechte Hetze und gegen die 'Weiter so'-Prediger der Mitte."

Kampf gegen Privilegien

Um jedoch eine andere Politik in Deutschland machen zu können, brauche es andere Mehrheiten. "Um diese wieder zu erreichen, muss es eine linke Sammlungsbewegung geben, die den Mut hat, sich mit den mächtigen Akteuren anzulegen. Die Grundlage einer solchen Bewegung ist die klassisch sozialdemokratische Tradition, dass sich Politik um die materiellen Lebensbedingungen kümmert und dafür Sorge trägt, dass sie für alle Menschen gut und die Chancen gleich verteilt sind."

"Für ein gerechtes Land nehmen wir den Kampf gegen die Privilegien der globalen Konzerne auf wie gegen die Superreichen, die ihre Steuern hinterziehen und zugleich alle Vorteile eines friedlichen Gemeinwesens beanspruchen. Wir glauben nicht länger dem Märchen, dass es allen besser geht, wenn zuerst die Reichen noch reicher geworden sind." Darüber hinaus wolle man sich nicht von der AfD die Themen diktieren lassen, die alle anderen Parteien längst in Geiselhaft genommen hätte, die "sich von ihr Fragen aufdrängen lassen, die sich so niemand stellen müsste".

(Aufstehen / NWZ / Zeit-Online / sle)

 

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