Theater Ulm erhöht Mindestgage
200 Euro mehr
Ulm, 28. November 2018. Die Mindestgage für Schauspieler*innen, Tänzer*innen und andere künstlerische Mitarbeiter*innen am Theater Ulm soll um 200 Euro auf monatlich 2200 Euro brutto angehoben werden. Das meldet die Südwestpresse. Der Ulmer Stadtrat werde dafür von 2019 an 65.000 Euro mehr zur Verfügung stellen.
Zuletzt hatten aus eigener Initiative die Theater in Dortmund, Oberhausen, Heilbronn und Osnabrück die Mindestgage für das künstlerische Personal angehoben.
(swp.de / chr)
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Das wird mir sonst zu häufig vergessen. Gut.
Einerseits ist es wirklich zu begrüßen, dass die Mindestgage für SchauspielerInnen an mehreren Theatern angehoben wird, aber bei allen ehrenwerten Bemühungen von Intendanten und Ensemblenetzwerk behalte ich den faden Beigeschmack, wenn ich an die KollegInnen denke, die länger im Beruf sind. Schön, dass das Theater Ulm auch dort die Gagen anhebt. Das wird wirklich oft vergessen. Auch vom Ensemblenetzwerk. Obwohl es für SchauspielerInnen, die einige Jahre im Beruf arbeiten ohnehin schwieriger wird, überhaupt Engagements zu bekommen. Wäre bei dem Gedanken dieser Organisation vielleicht auch mal wertvoll, sich nicht nur um AnfängerInnen zu sorgen, sondern auch jene KollegInnen zu beachten, die seit Jahren oder Jahrzehnten die Schauspielzunft vertreten…
…und dann bleibt mir noch die Frage: Was ist mit den Theatern, die sich diese Steigerung nicht leisten können; denn die Subventionen steigen selten. Für viele Häuser bedeutet es einen Stellenabbau oder Qualitätsverlust, wenn sie mithalten wollen oder müssen. Natürlich orientieren sich diese Häuser an den Mindestgagen des Bühnenvereins, aber wenn sich IntendantInnen nun damit übertrumpfen wollen, diesen zu überbieten, stehen manche Theater in schlechten Verhandlungsbedingungen.
Sorry, aber da sind so viele Organisationen, die auf Kollegialität bauen.
Ich empfinde diesen Vorgang als äußerst unkollegial; denn der Ansatz ist falsch. Letztendlich Lobbyarbeit, die nicht für besseres Betriebsklima sorgen wird und einen Konkurrenzkampf in einer Branche fördert, die eben diesen Mantel abwerfen sollte.
Und diese Gedanken habe ich als neugieriger Beobachter aus einer anderen Branche heraus, den solche Entwicklungen einfach interessieren. Ich zucke da öfter zusammen….
Es ist wirklich einfach: Will der Geldgeber keinen Qualitätsverlust muß er für die Qualität zahlen.
Tut er das nicht oder kürz die Subventionen ist das ein bewusster Schritt gegen die Qualität. Auch wenn die Politik immer so tut als wäre das möglich.
Es gibt auch immer wieder Intendanten, welche behaupten, mehr Quantität und / oder Qualität für weniger Geld als der Vorgänger leisten zu können. Das geht schlichtweg nicht.
Das ist einfachste Mathematik / Logik