Raumfinderin für ästhetische Selbstentzündung

Leipzig, 8. Dezember 2011. Der Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig wird 2012 an Amelie Deuflhard, Intendantin der freien Spielstätte Kampnagel Hamburg, verliehen. Wie es auf der Website des mit 6.000 Euro dotierten Preises heißt, erhält die 1959 in Stuttgart geborene Theatermacherin die Auszeichnung, weil sie "in den 90-er Jahren in Berlin und heute auf Kampnagel in Hamburg unermüdlich Möglichkeiten der Professionalisierung, Finanzierung und ästhetischen Selbstentzündung der von ihr geleiteten Theater geschaffen und politisch diskutiert" habe.

Sie habe, so die Jury-Begründung weiter, "ein Netzwerk von Theaterschaffenden etabliert, das kulturpolitisch seine Verankerungen gefunden hat und dessen Wege in und aus ihren Theatern heraus führen – so dass heute für denjenigen, der sich für innovatives Theater interessiert oder auf der Suche nach neuen Talenten ist, kein Weg mehr an ihnen vorbeiführt".

Bevor sie Intendantin auf Kampnagel wurde, war Deuflhard von 2000 bis 2007 Leiterin Berliner Off-Spielstätte Sophiensaele. Ihren Preis empfängt sie am 4. März 2012 während einer Matinee im Centraltheater Leipzig. Mit dem seit 1998 alle zwei Jahre vergebenen Caroline-Neuber-Preis ehrt die Stadt Leipzig weibliche Theaterschaffende aus dem deutschsprachigen Raum, deren "Wirken im Sinne der deutschen Schauspielerin und Theaterprinzipalin Caroline Neuber (1697–1760) Maßstäbe gesetzt hat". Preisträgerin 2010 war Sasha Waltz.

(www.leipzig.de / chr)

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