Presseschau vom 20. Juni 2012 – Die Frankfurter Rundschau über den Streit um das Frankfurter Intendantengehalt

240.000 plus x

240.000 plus x

20. Juni 2012. "In Zeiten des Sparens ist diese Gehaltserhöhung vollkommen abstrus", zitiert Claus-Jürgen Göpfert in der Frankfurter Rundschau (18.6.2012) den finanzpolitischen Sprecher der Linken in Frankfurt, Lothar Reininger. Es geht um das Gehalt des Intendanten Oliver Reese, dessen Vertrag soeben verlängert wurde.

 "Nach dem vertraulichen Beschluss des Magistrats, der der FR vorliegt, beträgt die Jahresvergütung des 47-Jährigen derzeit noch 200.000 Euro." Das Gehalt des Intendanten solle nun mit dem neuen Vertrag schrittweise bis 2017 auf 240.000 Euro ansteigen. Außerdem bekomme Reese jährliche zwei eigene Inszenierungen zugesichert, die an der Hauptspielstätte mit 25.000, an Nebenspielstätten mit 17.000 Euro vergütet werden. Zuvor sei es nur eine Inszenierung zu 17.000 Euro gewesen.

Dagegen regt sich nun Widerstand auch in der SPD. "Wir halten eine Gehaltsanhebung in diesem Ausmaß für völlig unangemessen", wird der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Oesterling zitiert. In Zeiten des Sparens sei diese Gehaltserhöhung abstrus, besonders angesichts der Sparmaßnahmen, die mit den Tariferhöhungen den Bühnen aufgebrummt werden.

Reese verteidigt sich in der FR, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen würden und sein Gehalt nicht zu Lasten der Kulturszene gehe. Außerdem habe er seinen Vertrag vor dem Tarifabschluss verhandelt. "Wir sind kein Problem, sondern wir schreiben gerade die größte Erfolgsgeschichte seit Jahrzehnten", wird Reese zitiert.

Immerhin verdient er laut FR fast dreimal so viel wie das Stadtoberhaupt: OB Peter Feldmann bekommt nur 90.000 Euro von der Stadt.

(Frankfurter Rundschau / mw)

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