Peter Handke erhält Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpeis
Umstritten und streitbar
Kaisersautern, 24. Oktober 2014. Der Schriftsteller und Dramatiker Peter Handke wird mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis ausgezeichnet. Wie das Pfalztheater Kaiserslautern mitteilt, wird Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Preisverleihung am 1. Februar 2015 im Pfalztheater Kaiserslautern vornehmen.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird für das dramatische Gesamtwerk vergeben. Mit Peter Handke werde "ein renommierter Dramenautor gewürdigt, der mit seinen innovativen Stücken über Jahrzehnte hinweg nicht nur die Bühnensprache in Deutschland und Österreich maßgeblich bereichert und verändert" habe, begründete die Jury ihre Wahl. Ihr sei "sehr wohl bewusst, dass Peter Handke ein durchaus umstrittener und streitbarer Autor ist, dessen Engagement für Serbien und dessen Kritik an der Medienberichterstattung vehemente Debatten ausgelöst" habe. "Die Auseinandersetzung mit den politischen Ansichten Handkes schmälert aber seine Verdienste um die Weiterentwicklung einer zeitgenössischen sprachkritischen Dramatik in keiner Weise." Handke hatte zuletzt den International Ibsen Award erhalten, bei dessen Verleihung es einen Eklar gab. Der Jury, die "einhellig" für Handke votiert habe, gehören unter anderem Ulrich Khuon (Deutsches Theater Berlin), Gerhard Jörder (ZEIT), Wolfgang Bergmann (ZDF Kultur) und Jürgen Berger (Süddeutsche Zeitung) an.
Neuerung beim stückbezogenen Nachwuchs-Förderpreis
Der Lasker-Schüler-Preis wird seit 1993 verliehen. Preisträger der letzten Jahre waren u.a. René Pollesch 2012, Roland Schimmelpfennig 2010, Armin Petras/Fritz Kater 2008, Dea Loher, Elfriede Jelink und Einar Schleef. In diesem Jahr gibt es eine entscheidende Neuerung: Während der Dramatikerpreis um 5.000 Euro reduziert wurde, wird der stückbezogene Nachwuchs-Förderpreis erstmals in drei Stufen vergeben und somit mehreren Nachwuchautoren zuteil: Der mit 5.000 Euro dotierte und mit der Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern verbundene erste Preis geht an Thomas Köck für sein Stück "Isabelle Huppert". Köck hatte zuletzt den 1. Osnabrücker Dramatikerpreis für "Jenseits von Fukuyama" erhalten, das im Mai 2014 uraufgeführt wurde. Der mit 3.000 Euro ausgestattete zweite Stückepreis, der auf Wunsch auch als dreimonatiges Aufenthaltsstipendium am Pfalztheater Kaiserslautern ausgegeben werden kann, wird an Bonn Park für sein Stück "Traurigkeit & Melancholie oder der aller aller einsamste George aller aller Zeit" verliehen. Ein weiterer Stückepreis, dotiert mit 2.000 Euro, geht an Sophie Nikolitsch für ihre Kunstbetriebskomödie "Gurlitt".
(Pfalztheater Kaiserslautern / geka)
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Und ob Handke diesen Preis annimmt? Hatte er Else Lasker-Schüler in den 70er Jahren nicht als Kitsch-Autorin, ihr Drama "Arthur Aronymus und seine Väter" als "Weihnachtsmärchen für Erwachsene" bezeichnet?
lol