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Großer Kunstpreis Berlin 2015 an den Schriftsteller Sherko Fatah

Erforschung der Gewalt

15. Januar 2015. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Großen Kunstpreis Berlin in diesem Jahr an den Schriftsteller Sherko Fatah. Das teilt sie per Presseaussendung mit. Fatah, 1964 in Ost-Berlin als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen geboren, studierte im Westen der Stadt Philosophie und Kunstgeschichte und hielt sich immer wieder für längere Zeit im Irak auf. Sein jüngster Roman "Der letzte Ort" ist im Herbst 2014 erschienen und verhandelt die Entführung eines Deutschen und seines
Übersetzers durch islamistische Terrorgruppen im Irak.

Erforschung der Gewalt

15. Januar 2015. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Großen Kunstpreis Berlin in diesem Jahr an den Schriftsteller Sherko Fatah. Das teilt sie per Presseaussendung mit. Fatah, 1964 in Ost-Berlin als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen geboren, studierte im Westen der Stadt Philosophie und Kunstgeschichte und hielt sich immer wieder für längere Zeit im Irak auf. Sein jüngster Roman "Der letzte Ort" ist im Herbst 2014 erschienen und verhandelt die Entführung eines Deutschen und seines
Übersetzers durch islamistische Terrorgruppen im Irak.

"Wie der Krieg sich fortpflanzt, auch inmitten unserer befriedeten Gesellschaft, ist eine undeutliche Geschichte, die mit keinem einfach gefassten Plot zu erzählen ist. Sherko Fatah schafft es, eine Erforschung der Gewalt in ihren unterschiedlichen Äußerungsformen zu betreiben, ohne sich zu ihrem Komplizen zu machen", heißt es in der Begründung der Jury, der die Dramatikerin Kathrin Röggla, der Schriftsteller Marcel Beyer und der Literaturkritiker Lothar Müller angehörten.

Die Akademie verleiht zusätzlich zum Großen Kunstpreis sechs "Kunstpreise Berlin", die mit jeweils 5.000 Euro dotiert sind. In der Sparte Darstellende Kunst wird das Tanzkollektiv Laborgras von Renate Graziadei und Arthur Stäldi ausgezeichnet. In der Literatur geht der Preis an den Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer Thomas Melle. Ferner werden die Medienkünstlerin Marta Popivoda, der Architekt Achim Menges und die Komponisten Marina Whitcher und Rafael Nassif sowie der Filmemacher Andrey Zvyagintsev ausgezeichnet.

Der Große Kunstpreis Berlin wurde 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Senat gestiftet. Seit 1971 wird er im Auftrag des Landes von der Akademie der Künste verliehen – jährlich und im Turnus ihrer Sektionen. Die Preisträger der letzten Jahre waren Mathias Spahlinger (2014), Florian Beigel (2013) und Cristina Iglesias (2012). Aus den Darstellenden Künsten wurde mit dem Großen Kunstpreis zuletzt 2010 Thomas Langhoff ausgezeichnet.

Die Verleihung der diesjährigen Preise findet am Mittwoch, dem 18. März, um 20 Uhr, im Akademie-Gebäude am Pariser Platz statt.

(Akademie der Künste / sd)

Mehr zu Sherko Fatah: In ihrem Tagebuch einer Dramatikerin, das hier unlängst ausschnittweise veröffentlicht wurde, schreibt Großer-Kunstpreis-Jurorin Kathrin Röggla über ihre Fatah-Lektüre.

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