nachtkritik-Theatertreffen

nachtkritik-Theatertreffen 2015: die Nominierungen

Wählen Sie die wichtigsten Inszenierungen des Jahres!

22. Januar 2015. Hier veröffentlichen wir eine Vorschlagsliste mit 45 Inszenierungen (samt kurzer Begründung), die von den nachtkritik.de-Korrespondent*innen und -Redakteur*innen als die wichtigsten der letzten zwölf Monate nominiert worden sind. Jede/r Korrespondent*in und jede/r Redakteur*in hatte genau eine Stimme. Nominiert werden konnten Produktionen, deren Premiere im Zeitraum vom 21. Januar 2014 bis 20. Januar 2015 lag.

Vom 22. bis 28. Januar 2015 haben die Leserinnen und Leser von nachtkritik.de nun ihrerseits die Möglichkeit, ihre Stimme für 1 bis 10 Inszenierungen dieser Liste abzugeben (dazu einfach 1 bis 10 Inszenierungen anklicken). Die zehn am häufigsten gewählten Produktionen werden gelobt und gepriesen und bilden die Auswahl des virtuellen nachtkritik-Theatertreffens 2015.

Für die Inszenierung mit den meisten Stimmen winkt erstmals auch ein konkreter Preis: Sofern realisierbar, wird nachtkritik.de gemeinsam mit dem Gewinner-Theater eine Veranstaltung organisieren: das nachtkritik-Theatertreffen-Kritikergespräch 2015, im Anschluss an eine Vorstellung der siegreichen Produktion. Einmal mehr möchte nachtkritik.de damit das Gespräch über Theater erweitern und vertiefen.

Das Ergebnis veröffentlichen wir am 29. Januar 2015.

Hier die regional gereihten Vorschläge der Korrespondent*innen für das nachtkritik-Theatertreffen 2015 (zur Abstimmung bitte nach unten scrollen oder springen):

 

Baden-Württemberg

{slider=1. Schulden. Die ersten 5000 Jahre nach David Graeber
Regie: Andreas Liebmann
Schauspiel Stuttgart, Premiere am 7. Februar 2014|closed}
Was Andreas Liebmann am Schauspiel Stuttgart als Koproduktion mit dem Theater Freiburg und mit Schauspielschülern der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart erarbeitet hat, eine szenische Umsetzung der Überlegungen des Occupy-Aktivisten David Graeber, ließe sich in die modische Strömung der "Stückentwicklung" einordnen oder auch als spätes Exemplar des Agitprop. Die Realisierung freilich beweist, dass es in dem Genre große Unterschiede gibt. Keine Nabelschau, kein Exhibitionismus der Gefühle, sondern eine thematisch wie formal überzeugende Inszenierung, die intellektuelle Durchdringung und sinnliche Darbietung zu einer Einheit verschmilzt und das Publikum einbezieht, ohne es zu drangsalieren – auf dem Nebenspielplatz eher beiläufig angeboten und unter Gebühr gewürdigt.

{slider=2. Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill
Regie: Sebastian Baumgarten
Schauspiel Stuttgart, Nachtkritik vom 12. Juni 2014}
Bevor das Spektakel beginnt, gibt's erst einmal eine Vorlesung. "Sehr geehrte Primaten, liebe Menschen": Drei Affen referieren die zentralen Thesen aus Giorgio Agambens Essay "Die kommende Gemeinschaft". Nein, soziale Klassen gebe es nicht mehr. Nur noch ein planetarisches Kleinbürgertum, in dem sämtliche Klassen aufgegangen seien undsoweiter. Es ist der philosophische Auftakt zu einem spannenden, überraschenden, inspirierenden Theaterabend.

{slider=3. Pfisters Mühle. Ein Sommerferienheft nach Wilhelm Raabe
Regie: Armin Petras
Schauspiel Stuttgart, Nachtkritik vom 15. November 2014}
Er hat was Gespenstisches, dieser frühe, 1884 erschienene Umweltroman über die Menschen an einem durch Fabrikabwässer verpesteten Fluss. Bei Armin Petras wird daraus eine düstere, fiebrige Theater-Fantasie mit spektakulären, beklemmenden Bildern.