Unkalkulierbare Dynamik

Rostock, 26. März 2015. Dem Intendanten des Volkstheaters Rostock Sewan Latchinian droht die Enthebung von seinem Posten. Laut aktuellen Medienberichten (u.a. auf Tagesspiegel online) habe der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) für kommenden Dienstag den Hauptausschuss der Hansestadt einberufen, um über die Zukunft des Intendanten zu befinden. Grund sei eine Rede, die Latchinian am 9. März 2015 in Neustrelitz gegen die Theaterfusionspläne der Landesregierung gehalten habe. In der Neustrelitzer Rede sei von Latchinian die Theaterpolitik im Nordosten mit den IS-Zerstörungen oder der Sprengung der Leipziger Universitätskirche durch die DDR-Führung verglichen worden, so der Vorwurf.

Sewan Latchinian 280 Foto Steffen Rasche uRostocks Intendant Sewan Latchinian
© Steffen Rasche
Das Büro des Oberbürgermeisters bestätigt, dass für die nicht öffentliche Dringlichkeitssitzung eine Beschlussvorlage "Abberufung Intendant der Volkstheater Rostock GmbH" vorbereitet ist. Abberufung bedeutet im Gegensatz zur Kündigung die Amtsenthebung, nicht die Auflösung des vertraglichen Dienstverhältnisses.

Das Volkstheater Rostock hat von der Ansetzung der Sitzung Kenntnis. Dem Vernehmen nach gehe es um eine "Abmahnung oder Kündigung" des Intendanten, sagt Volkstheater-Geschäftsführer Stefan Rosinski auf Nachfrage von nachtkritik.de. "Das ist ein Vorgang, dessen Dynamik man nicht kalkulieren kann."

Gegenüber den Nordeutschen Neusten Nachrichten (26.3.2015) verteidigte Latchinian seine Rede: "Als Künstler habe ich das Recht auf poetische und satirische Zuspitzung". Er habe mit seinen Vergleichen auf die Verantwortung der Politik, "behutsam mit dem Ererbten umzugehen", hinweisen wollen.

Intendant Sewan Latchinian befindet sich seit Längerem im Konflikt mit der Regierung der Hansestadt. Er setzt sich zur Wehr gegen die von Oberbürgermeister Methling geplante Reduzierung des Volkstheaters von vier auf zwei Sparten, mit der Rostock seinen Beitrag zu der von der Landesregierung in Schwerin geplanten Neustrukturierung der Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern leisten soll.

Nachtrag vom 26. März 2015, 17:14 Uhr. In einer Presseerklärung nimmt Sewan Latchinian zu den Vorgängen Stellung. Er sei "überrascht und betroffen über die in der Öffentlichkeit geführte Diskussion zu einer möglichen vorfristigen Abberufung seiner Person."

Weiter heißt es in der Erklärung, Latchinian "habe lediglich darauf aufmerksam machen wollen und müssen, dass der von der Bürgerschaft gefasste Spartenschließungsbeschluss massive und nicht ohne weiteres revidierbare Folgen für das Rostocker Theater haben wird. Dass aus einer Kulturdebatte nun eine Personaldebatte wird, sei sehr bedauerlich. Schließlich möchte der Intendant nichts anderes, als im Sinne des Volkstheaters und damit der Hansestadt Rostock und damit seines Dienstherrn loyal seine Pflichten erfüllen."

(tagesspiegel.de / Norddeutsche Neueste Nachrichten / Volkstheater Rostock / chr)

 

Mehr zur Lage des Volkstheaters Rostock:

Meldung: Rostocker Bürgerschaft beschließt Spartenschließung am Volkstheater

Blog: Das Volkstheater Rostock soll künftig ein "funktionelles Vierspartenhaus" sein

Meldung: Harsche Kritik an Rostocker Spartenschließung aus Reihen der SPD

 

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Kommentare  
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Stuss
Latchinian hat einen unhaltbaren Stuss von sich gegeben. Statt sich einsichtig zu zeigen, was das Mindeste wäre, beruft sicher dieser mit allem komfortabel ausgestattete Kulturfunktionär nun auf das Narrenrecht des Künstlers - als ob Künstler nichts anderes tun als Blödsinn von sich zu geben. Das ist (...) schlecht für das Volkstheater und schlecht für die Stadt. Es bleibt zu hoffen, dass die Bürgerschaft diesem Treiben möglichst bald ein Ende setzt, um weiteren Schaden abzuwenden.

Dieter Werner, Rostock
Latchinian droht Abberufung in Rostock: peinlich
Es stellt sich die Frage, ob jemand, der so etwas derart Falsches von sich gibt, überhaupt die geeignete Person ist, um ein Theater zu führen. Dass Latchinian sich nun auch noch auf das Recht der freien Meinungsäußerung beruft, fehlt nur noch der Hinweis zum Anschlag in Paris, ist geradezu peinlich.

Eine Anmerkung sei mir noch erlaubt: Es ist irritierend, dass Sie immer wieder behaupten, Latchinian setze sich gegen die Spartenschließungspläne der Stadt Rostock zur Wehr. Es ist hier und anderswo längst belegt worden, teilweise durch Ihre eigene Berichterstattung, dass Latchinian die Kürzungspläne der Stadt Rostock bereits zum Antritt seiner Intendanz akzeptiert hat. Seine Äußerung, ein Vierspartenhaus wäre sei ihm lieber als eines mit zweien, genügt gerade nicht, um ihn eindeutig als entschiedenen Gegener dieser Maßnahmen einordnen zu können

http://www.das-ist-rostock.de/artikel/49083_2013-04-24_sewan-latchinian-will-vier-sparten-erhalten/


http://www.vdoper.de/nachrichten/volkstheater-rostock-interview-sewan-latchinian-stefan-rosinski-gerrit-wedel
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Fehler gibt es überall
Mindestens vierzehn Produktionen, an denen Latchinian als Regisseur, Schauspieler, Autor, alleine in dieser Spielzeit, am eigenen Haus beteiligt ist. Dazu die Leitung des Hauses, locker und leicht, quasi nebenbei, als wäre das Volkstheater ein Betrieb von der Größe einer Wurstbude. Dazu diverse Pressetermine, Podiumsdiskussionen und Treffen mit den wirklich ganz wichtigen Leuten. Man kann von so einem im Grunde nur mit ganz großer Kunst befassten Macher nun nicht wirklich nicht erwarten, dass diesem nie ein Fehler unterläuft. Fehler gibt es überall und Latchinian sagt es ja selbst: Was soll´s, ich bin halt Künstler!
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Der Sachstand
@ 2. Sehr geehrter Thomas Peter, Sewan Latchinian spricht sich auch in den von Ihnen zitierten Texten deutlich für ein Viersparten-Theater in Rostock aus. Mit Amtsantritt beabsichtigte er die Etablierung zweier weiterer Sparten (Bürgerbühne, Figurentheater). Inwieweit er in ein Zwei-Spartenmodell einzuwilligen bereit wäre, ist Gegenstand von Spekulationen und wurde in diversen Threads zum Thema kontrovers diskutiert (ohne abschließende Befunde). Der Sachstand ist, dass Latchinian programmatisch für das Vier-Spartentheater in Rostock eintritt.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Doppelmoral
Mein Gott! Das ist eine Debatte, die natürlich sehr emotional geführt wird. Dass einem angesichts der Ohnmacht der Politik gegenüber schonmal verbal der Kragen platzt, ist nachvollziehbar..zumal sich Latchinian bereits öffentlich entschuldigt hat..wenn wir Muslime mit Karikaturen beleidigen, haben selbige es mit Humor zu nehmen, wenn sich jemand gegen die Politik wehrt, ist das ein Skandal...was für eine Doppelmoral!
Latchinian droht Abberufung in Rostock: die immer gleichen Behauptungen
@3:Verehrter Christian Rakow, zugegebenermaßen ist es etwas mühselig, die immer gleichen Behauptungen immer wieder widerlegen zu müssen. Aber wer sagt denn, dass es beispielsweise nicht mühselig sein kann, in der Zuckerwattefabrik die Kessel zu reinigen. Ich hoffe nur, dass Sie nun nicht auch noch bestreiten wollen, dass die Bürgerschaft von Anfang an Latchinian darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass sie ein Zweispartenhaus möchte und keines mit vieren. Warum Latchinian seine Intendanz mit einem Sechsspartenhaus eröffnete, ob es sich dabei um einen mehr oder minder glücklichen Marketingcoup handelte, eine performative Aktion oder einen totalen Quatsch, kann er wohl nur selber beantworten. Von einem Sechsspartenhaus spricht er längst nicht mehr. Wie ließe sich das auch begründen? Nichts gegen die Gastspiele eines Karl Huck von der Puppenbühne Hiddensee. Sie sind eine Bereicherung für das Programm, das Publikum freut es. Sie als eigene Sparte verkaufen zu wollen, ist genauso unverhältnismäßig, wie die paar Veranstaltungen der Bürgerbühne als solche anzukündigen. Betrachten wir dieses Spielchen als beendet. Erledigt hat es sich auch mit dem Vierspartenhaus. Die Beschlüsse sind gefasst, Latchinian gibt an, im Gespräch mit dem Bühnenverein unter anderem, dass er sie durchsetzen wird. -
Latchinian droht Abberufung in Rostock: schlechte Inszenierung
- Damit wir uns richtig verstehen: dagegen möchte ich nichts gesagt haben. Dass ein Angestellter der Stadt Aufträge der Stadt ausführt, ist nun wirklich nicht so besonders, dass wir uns damit befassen müssen. Vielmehr richtet sich meine Kritik gegen die Inszenierung Latchinians als Theaterretter, an der Sie Ihren Anteil haben. Zu viele Widersprüche und Aussagen, die nicht miteinander vereinbar sind, sind charakteristisch für diese Inszenierung. Auch wenn es am Anfang anders aussah, ist sie schlechte Inszenierung. Und sie lässt all jene schlecht aussehen, die sich ihr andienen. Die Titanic ist gerade nicht aufgetaucht, wie von Latchinian behauptet. Sie war zwar groß und hell erleuchtet. Aber nicht geeignet für Widerstand. Herzlichst, Ihr Thomas Peter
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Empörung an falscher Stelle
Ich bin schockiert, dass der Kulturkahlschlag, den die Landes- und Stadtpolitik in Mecklenburg-Vorpommern und Rostock in den letzten Jahren und insbesondere in den letzten Monaten betreibt offensichtlich bei einigen Kommentatoren weniger Empörung entlockt, als ein drastischer Vergleich, der aus der Verzweiflung spricht, gegen Kulturlosigkeit und Ignoranz der Verantwortlichen Politiker mit Vernunft nicht mehr anzukommen.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Kulturkampf tobt
das wäre ein ungeheurer verlust für Rostock u. das vtr. wahrscheinlich das ende. unbegreiflich, bei diesem Aufschwung gerade. hoffentlich gewinnt noch die Vernunft bei soviel mief. hier tobt ein Kulturkampf, die wortwahldebatte ist nur vorgeschoben.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: inakzeptabel
Was Latchinian gesagt hat, ist inakzeptabel und falsch. Besonders schwer wiegt, dass er Vorkommnisse miteinander aufwiegt, die absolut nichts miteinander zu tun haben. Sie haben vor allem nichts mit der Situation der Theater in MV zu tun.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Ungeschicklichkeit
Wir in Rostock ahnten schon seit einiger Zeit, dass das "Das Rathaus" nur auf eine Gelegenheit wartet Sewan Latchinian abzusetzen... (...) Ich glaube, wirklich persönlich beleidigt fühlen sich in Wahrheit wenige. Aber verlogene Aufschreie nach "political correctness" sind in unserem Land leider schon seit längerem ein beliebtes Mittel zur Machtausübung. Wenn sich wirklich Menschen beleidigt fühlen, siehe die islamische Welt in Bezug auf die Mohammed Karikaturen, weicht die aufgeklärte, ach so zivilisierte westliche Welt keinen Millimeter von ihrem Recht auf Meinungsäusserung zurück. Ausserdem hat sich der Intendant öffentlich entschuldigt und man sollte doch grosszügig über solche, in hoher Emotionalität geäußerten Ungeschicklichkeiten hinwegsehen.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Stimme aus der Bürgerschaft
Sewan Latchinian wurde eingestellt, ein VierSpartenHaus zu führen. Das war Wille der Bürgerschaft. Als Mitglied der Fraktionsversammlung der Rostocker Linken und der heutigen Bürgerschaft meine ich, hier ganz gut informiert zu sein. Die Diskussion zum Theater lief damals schon. Auch das stimmt. Sewan Latchinian hat die Frauen und Männer am Theater inspiriert. Die Menschen in Rostock auch. Nicht alle, aber immer mehr. Dann kam es zur Kulturrasur. Der Keim blühenden Theaters soll zertreten werden. Latchinian zeigt Rückgrat und Loyalität. Und Biß. Das macht dem Michel Angst. Nun soll Latchinian gehen. Werden die Nazivergleiche zweier Altkanzler in dieser Logik zu Parteiaustrittsverfahren in Deutschland führen? Andere Demokraten sind immer noch welche und haben auch Nazivergleiche hinbekommen... Latchinian sagt, dass es schon immer Gründe gab, sich vor Kultur zu fürchten... religiöse, ideologische und heute den Mammon... Er nennt Beispiele. Wer sich bei der Nennung derselben dann die Jacke nzieht, muss einen guten Grund dafür haben.
Ich bin für meinen Teil ängstlich gespannt, welches Signal nächste Woche aus Rostock ins deutsche Land gesendet wird.
Wer werden wir sein, wir Rostocker?
Die mit oder ohne Kultur?

Bis dann.

Helge Bothur

P.S. Im April sehe ich im Volkstheater Rostock Kleists "zerbrochenen Krug"... Danke Sewan Latchinian, Sie haben mich wieder ins Theater gebracht.
Latchinian droht Abberufung: erinnert an Theater Vorpommern
Ich bin in fataler Weise an die Ereignisse im Theater Vorpommern vor 5 Jahren erinnert. Weil der damalige Intendant Prof. Anton Nekovar das Theater für die Pläne des Ministeriums zu erfolgreich führte, wurde er fristlos entlassen. Mittlerweile haben Gerichte festgestellt, daß die fristlose Kündigung unbegründet war.
Latchinian droht Abberufung: hat sich nicht entschuldigt
Können Sie mir mal erklären, was Muslime und Karikaturen mit dem zu tun hat, was Latchinian von sich gegeben hat? Außerdem hat er sich nicht entschuldigt, sondern seine vollkommen unangemessene Entgleisung damit begründet, dass er Künstler sei und somit sowieso alles sagen könne. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass Künstler nicht imstande sind eine berechtigte Argumentation von einem Blödsinn zu unterscheiden. So etwas von jemand zu vernehmen, der ein Theater leitet, ist ganz arm.
Latchinian droht Abberufung: Vergleich
Wie wäre es, würde jemand aus dem Ensemble, ein Schauspieler vielleicht oder ein Musiker, Latchinian angehen, in der Weise wie er es getan hat. Wäre das dann auch eine "in hoher Emotionalität geäußerte Ungeschicklichkeit" seinem Dienstherrn gegenüber?
Latchinian droht Abberufung: Erklärung Latchinians im Wortlaut
Hätten Sie die Freundlichkeit die Erklärung Latchinians im Wortlaut zu veröffentlichen oder zu verlinken? Danke!

Bitte sehr:

Stellungnahme des Intendanten des Volkstheaters Rostock, Sewan Latchinian, zu den Vorwürfen des Oberbürgermeisters Roland Methling in Bezug auf die Äußerungen Herrn Latchinians auf der Demonstration in Neustrelitz.

26. März 2015

Pressemitteilung

Der Intendant des Volkstheaters Rostock, Sewan Latchinian, ist überrascht und betroffen über die in der Öffentlichkeit geführte Diskussion zu einer möglichen vorfristigen Abberufung seiner Person.
Die dafür angeführten Gründe kann er nicht nachvollziehen. Er habe lediglich darauf aufmerksam machen wollen und müssen, dass der von der Bürgerschaft gefasste Spartenschließungsbeschluss massive und nicht ohne weiteres revidierbare Folgen für das Rostocker Theater haben wird. Dass aus einer Kulturdebatte nun eine Personaldebatte wird, sei sehr bedauerlich. Schließlich möchte der Intendant nichts anderes, als im Sinne des Volkstheaters und damit der Hansestadt Rostock und damit seines Dienstherrn loyal seine Pflichten erfüllen.

Er bittet aber um Verständnis, wenn er sich zum jetzigen Zeitpunkt zu der Sache selbst nicht weiter äußern möchte.
Latchinian droht Abberufung: keine putative Abberufung
Die Kampange des Volkstheaters ist personalorientiert geführt worden. Latchinian war in den letzten Monaten omnipräsent in den Medien vertreten, er hat aus freien Stücken bei einer Vielzahl von Veranstaltungen die Öffentlichkeit gesucht. Dieses sicherlich nicht, weil man ihn dazu gezwungen hat. Umso befremdlicher ist es nun, dass er sich eine sachorientierte Debatte wünscht, weg von personellen Details. Bevor eine solche Debatte überhaupt geführt werden kann, muss allerdings geklärt werden, was in Neustrelitz vor sich gegangen ist. Von einer putativen Abberufung kann nicht die Rede sein. Vielmehr befassen sich die Kommentare mit den Äußerungen Latchinians, die wohl kaum im Sinne des Volkstheaters und der Stadt Rostock seien können und somit sehr wohl kritikwürdig sind.
Latchinian droht Abberufung: völlig unbefriedigend
Es spricht ja nichts dagegen, wenn ein Intendant sich um sein Haus müht und um die Kultur im Allgemeinen. Das Schlimme an dieser Debatte ist, dass sie unsachlich geführt wird, Latchinian einen absolut unangemessenen Vergleich angebracht hat, der dazu noch vollkommen unverhältnismäßig ist. Immerhin handelt es sich beim Volkstheater um die mit Abstand am besten ausgestattete Kultureinrichtung der Hansestadt Rostock. Von Kriegsleid und Besatzerherrschaft ist Rostock derzeit nicht betroffen. Um es deutlich zu sagen, der Beschluss zur Schließung von Sparten hat nichts mit der Sprengung der Universitätskirche in Leipzig zu tun und nichts mit den Vorgängen im Osten. Auch in seiner Erklärung hat Latchinian die Chance versäumt, hier klare Worte zu finden. Seine Begründung, seine Auslassung sei als künstlerischer Beitrag einer satirischen Zuspitzung zu verstehen, ist vollkommen unbefriedigend. Es stellt sich daher vollkommen zu Recht die Frage, ob jemand, der mit derart fahrlässigen Äußerungen in der Öffentlichkeit auftritt, für ein öffentliches Amt geeignet ist.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: ein bisschen doppelzüngig
An mifte.
Wer sind Sie?
Egal... Ihre Frage haben Sie sich selbst beantwortet. Mit "Ja.". Das macht, dass Sie, mifte, an Latchinians Seite streiten. Das ist gut.

An "...ganz arm.".
Wer sind Sie?
Egal... Können Sie mir erklären, warum nach einem handfesten Nazivergleich, der sehr geehrte Helmut Schmidt immer noch SPD Mitglied sein darf? Andere Altkanzler, Parteivorsitzende und andere Demokraten übrigens sind auch und immer noch und sehr honorig immer noch da und aktiv. Und haben auch Nazivergleiche bemüht... Ist das Rostocker Spektakel vor dem Hintergrund dieser Wertschätzung nicht ein ganz kleines bißchen zweigesichtig, doppelzüngig, zynisch?
Nicht ein gaaaanz kleines bißchen?

Eine gute (berechtigte) Argumentation ist, meiner Erfahrung nach, nie Blödsinn. Sie braucht somit auch nicht von solchem unterschieden werden. Es sei, es sei nötig. Dann ist sie auch nicht mehr gut (berechtigt). Warum legen Sie so viel Wert auf einen Zusammenhang zwischen Argumentation und Blödsinn? Haben Sie Zweifel? An der Argumentation oder am Blödsinn?

Na, egal. Sie haben beide den Mut, keinen Namen zu haben.

An Mifte und "ganz arm".
Gute Nacht.


Helge Bothur aus Rostock
Latchinian droht Abberufung in Rostock: in der Hitze missverständlich
Jeder versteht das, was er verstehen WILL....wer seit Amtsantritt mit einem Affront nach dem anderen seitens der Politik konfrontiert wird, dem kann man es nicht verübeln, wenn er vielleicht mal emotional wird. Herr Latchinian hat Wahres ausgesprochen, vielleicht in der Hitze zu missverständlich bzw. provokant formuliert, er hat dersweiteren erläutert, wie er es gemeint hat und sich für eventuelle persönliche Verletztungen entschuldigt! Jetzt kann man getrost die Kirche im Dorf lassen und wieder über das Theater und seine ZUKUNFT in Rostock nachdenken...und darüber, warum vier von fünf Rostocker Intendanten der letzten Jahre ihr Amt nicht bis zum Ende ausübten bzw. nicht ausüben durften.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: keine zivilisatorische Tat
Warum genau darf man kulturelle Zerstörung an einem Ort nicht mit kultureller Zerstörung an anderen Orten vergleichen.
Was ist an einem Vergleich denn so beleidigend?
Dass er benennt in welche Gesellschaft sich die kulturellen Zerstörer begeben?
Möchten die Entscheidungsträger nicht in solcher Gesellschaft sein?
Dann wäre es am einfachsten einfach keine lange gewachsenen kulturellen Gebilde zu zerstören.Wenn anstatt Skulpturen hier lebendige Organismen künstlerischer Produktion zertrümmert werden ist das doch keine zivilisatorische Tat.
Latchinian droht Abberufung in Rostock: Fragen an die Demokratie
zu 21:
sehr gut, genau.
wenn spartenschließung, Zukunftssicherung sein soll, und die Kritik daran, undemokratisch, ja gar Beleidigung von Demokraten - dann muß man schon fragen an unsere Demokratie stellen. und genauso, wenn die Zertrümmerung von steinen schlimmer sein soll, als die Zerstörung von sparten und deren menschen.
Latchinian droht Abberufung: kein loyales Verhalten
Sorry Mr. Latchinian, seinen Boss in der Öffentlichkeit auf eine Stufe stellen mit fanatischen Gotteskriegern, ist gerade kein loyales Verhalten seinem Dienstherrn gegenüber.
Latchinian droht Abberufung: Beleidigung des Arbeitgebers
Als Mitglied der Rostocker Bürgerschaft und des AR des Volkstheater kann ich einige Kommentare so nicht stehen lassen. Es geht bei der Abberufung nicht um die inhaltliche Einstellung des Intendanten, sondern um seine Äußerungen auf einer Demo in Neustrelitz und in einem Interview (www.vdoper.de). Von anderen Aussagen in der Vergangenheit ganz abgesehen.
Er setzt zwar das Vorgehen der IS und in Leipzig nicht gleich mit der Entscheidung zum VTR, aber er vergleicht sie und setzt eine "Traditionslinie". Wenn nun gesagt wird, dass es sich um spontane Formulierung handelt, muss ich dem widersprechen. Zu der Rede gab es ein Manuskript, somit war die Formulierung bewusst gewählt. Dies wird auch aus den vielfältigen Äußerungen des Intendanten in der Presse der letzten Tage deutlich. Statt einer Entschuldigung steht die Auffassung, dass "Kultur" nun mal auch zuspitzen etc. dürfe. Das Problem ist nur, dass es auch für Zuspitzung etc. eine Grenze zur Beleidigung gibt und dass der Intendant immer als Intendant geredet hat und somit als Geschäftsführer. Und diesem steht es nun mal als Angestellter nicht zu seinen Arbeitgeber bzw. seinen Gesellschafter zu beleidigen. Dies hat er aber immer wieder getan. Entsprechend sehe ich keine Alternative zur Kündigung.
Latchinian droht Abberufung: Gute Nacht
Das ist doch alles Käse! Hier wird einer langen Rostocker Tradition folgend, ein unbequemer Geist mundtot gemacht mit sorgfältig zusammengesammelten Zitaten, die vielleicht gegen ihn verwendbar sind. Damit werden die Wähler mit vorgeschobenen Gründen für dumm verkauft, damit der Bürgermeister und der Minister seine Lange geplanten Vorhaben des Theaterabbaus durchsetzten kann. Da steht ein nicht mehr abzustreitendes erfolgreiches Volkstheater mit einem unbequemen Intendanten natürlich im Weg! Gute Nacht Rostock, Gute Nacht Demokratie!
Latchinian droht Abberufung: Unentschiedenheit der Politik
Aber lieber Herr Sens,wer hat denn diesen Intendanten vor noch nicht mal einem Jahr berufen und ausgewählt?Das waren doch sie,oder?
Und wer hat diesem Intendanten der bei seinem Antritt künstlerisch alle Hände voll zu tun hatte (52 Premieren gibt es an keinem anderen Theater dieser Größe)im Wochentakt neue Steine in den Weg gelegt?
Wozu hat man diesen hochengagierten Theatermann engagiert,der aus Senftenberg den Ruf mitbrachte ein Theaterretter zu sein und dafür auch zu kämpfen?
Wenn Sie Ihr Theater nicht mehr wollen wozu holen Sie sich denn überhaupt einen Intendanten.
Sie können doch nicht für Ihre Unentschiedenheit jetzt unter fadenscheinigen Vorwänden Herrn Latchian in Haftung nehmen.
Latchinian droht Abberufung: Fürsorgepflicht
Hallo, Thoralf.

Sich beleidigt zu fühlen und beleidigt worden zu sein, sind zwei Paar verschiedene Schuhe. Und! Ein Geschäftsführer, welcher um die Arbeitsfähigkeit seines Betriebes gegen seinen Arbeitgeber antreten muss, das ist an sich etwas Seltenes. Dazu hast Du beigetragen. Du, deine Fraktion und Andere, ihr habt gegen den Vetrag: "Sewan Latchinian, sei Du der Intendant unseres VierSpartenHauses" verstoßen. Er reagiert auf diese extreme Beschädigung der Vertragsgrundlage und kommt seiner Fürsorgepflicht nach. Welche Du, ihr, im Übrigen gröblichste verletzt, ... er kommt ihr nach und fast schon verzweifelt, ob der ihm entgegen schlagenden Kulturlosigkeit, auch der deinen, mahnt er in Erinnerung und Wahrnehmung der Gegenwart, das Du, ihr, euer Tun an mehr prüft, als an Geld.
Thoralf, Du misst Kultur in Geld. Nach den bekannten Dogmas aus Religion und Idologie führen Menschen wie Du eine neue Macht in die Politik. Das Geld.
Nun, so benötigen Du und die Dir Geistes Gleichen keine weitere Kompetenz, als die des Rechnens. Und sogar hier versagt ihr.
Du Thoralf, zeichnest durch dein Reden und Handeln die Karikatur einer Politik, welche sich Kulturabbau auf die Fahnen geschrieben hat. Das ist keine! sozialdemokratische Politik gewesen. Ist das die neue Sozialdemokratie? Geld regiert die Welt! Das, lieber Thoralf würde den Willy Brandt in seinem Grabe zum Propeller werden lassen.
Am Dienstag wirst Du mit darüber bestimmen, ob ein kulturvolles oder kulturloses Zeichen der Rostocker SPD, der Landes SPD durch Deutschland geschickt wird.
Ach ja, weil hier so viel Beleidigte Leberwürste ihre großen Brüder brauchen,... Wann beantragst Du das Parteiausschlussverfahren gegen Helmut Schmidt für seinen Nazivergleich mit Oscar Lafontaine?
Dann hätte dein Handeln Logik.

Na ja, ihr macht das schon.

Ich wünsche Dir Erleuchtung.

Helge
Latchinian droht Abberufung: auch nicht zimperlich
Latschinian hat doch nur versucht, sich auf Kosten des guten Geschmacks für höhere Ämter am deutschen Stadttheater zu empfehlen - solange das noch möglich war - ohne selbst zurückzutreten. Leider ging das jetzt nach hinten los, denn auch in Rostock kann man Dummheit von Freiheit der Kunst unterscheiden. Der Intendant war übrigens auch früher nicht zimperlich, wenn es darum ging, für die eigene Karriere den Partisanen zu spielen oder andere zu diskreditieren. Remember? Neuss, oder seine skandalöse Bewerbung für die Leipziger Intendanz vor ein paar Jahren in der "Zeit".
Latchinian droht Abberufung: alles in Ordnung
Thoralf Sens fasst es gut zusammen. Die Auslassungen Latchinians in Neustrelitz sind gerade nicht im Affekt erfolgt. Die Möglichkeit, dafür Verantwortung zu übernehmen, hat Latchinian ungenutzt verstreichen lassen. Seine Presseerklärung ist vollkommen unzureichend, sie erklärt nichts. Sens hat klargemacht, dass für das Amtsenthebungsverfahren keine künstlerisch inhaltlichen Gründe aus der Theaterarbeit Latchinians ausschlaggebend sind, sondern dessen beleidigende Äußerungen gegenüber dem Dienstherrn. Sollte es zu einem Amtsenthebungsbeschluss kommen, der anders als eine fristlose Kündigung eines Schauspielers durch das Theater, in einem Gremium gefasst wird, steht es Latchinian selbstverständlich frei, den Klageweg vor einem Arbeitsgericht zu beschreiten. Insofern ist es unzutreffend, wenn durch einzelne Kommentatoren behauptet wird, der gesamte Vorgang der Kündigung entspräche nicht der demokratischen Ordnung. Ferner sei darauf hingewiesen, dass kein einziger Intendant ohne eine entsprechende Begründung das Volkstheater verlassen musste. Zuletzt Steffen Piontek, nachdem dieser eigenmächtig Verträge leitender Mitarbeiter des Theaters verlängert hat, unter anderem den Vertrag seiner Ehefrau. Siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Methling#cite_note-4
Latchinian droht Abberufung: Rufschädigung
Ob dieser Vergleich eine Beleidigung darstellt sollte man besser Juristen überlassen.
Und lieber Trau mir das du nicht möchtest das man sich selber traut liegt auf der Hand.
Wenn du schon versuchst pauschal jemandes guten Ruf zu schädigen dann sprich nicht in Stichworten(Neuss,Zeit)sondern sag konkret was Du meinst.Latchinian hat sich nie mithilfe der Zeit für Leipzig beworben,die Intendanz war zum Zeitpunkt seines Artikels gerade frisch besetzt,der Vertrag von Hartmann noch Jahre gültig.
Rufmord und üble Nachrede sind übrigens ernstzunehmende Straftatbestände.
Latchinian droht Abberufung: Mehrheit der Kunstfeinde
Die Theater- Kunst- und Kulturfeinde bilden, wie an den Kommentaren festzustellen ist, die Majorität. Die Regierung ist ein Verwaltungsapparat, der demokratisch gewählt (in unserem Land) seinen Wählern zu dienen hat und nicht umgekehrt. Sie zu kritisieren, wenn falsche Entscheidungen getroffen werden, ist Pflicht gerade für Bürger in leitenden Positionen. Sie wie im Fall des Intendanten dafür zu strafen mit der lächerlichen Begründung einer Unangemessenheit, lenkt von der eigentlichen Katastrophe "Kulturabbau und Zerstörung" ab. Natürlich ist die Angst vor Strafe auch ein probates Mittel, jeglichen Einmischungsversuch im Keim zu ersticken. Einen potenten Theatermann wie Latchinian wird man in Rostock so schnell nicht wieder finden. Vielleicht ist das auch nicht erwünscht und man ist froh, einen Grund gefunden zu haben, ihn loszuwerden. Duckmäuser, Jasager und Arschkriecher sind immer bequemer, als Kämpfernaturen. Das Theatersterben wird also weitergehen - demnächst in Berlin...
Latchinian droht Abberufung: Ensemble schaut in die Röhre
Austritt Bühnenverband = Arbeitnehmervertretungen ausgehebelt
Wir wollen nicht vergessen, dass die Toppdemokraten Latchinian und Rosinski dafür Sorge getragen haben, dass derzeit am VTR autokratische Strukturen herrschen. (...) Das Ensemble schaut in die Röhre.
Latchinian droht Abberufung: kann passieren
Sie haben es vielleicht noch nicht bemerkt, Axel Anonym, aber hier wird sich weder weggeduckt, noch wird zu jedem Schwachsinn JA gesagt.

Dass jemand etwas Unangemessenes sagt, kann passieren. Nur muss daraus irgendetwas folgen. Eine Einsicht vielleicht oder eine Entschuldigung. Andere für sein Unvermögen verantwortlich machen, ist hingegen ganz schlecht. Besonders für jemanden, der eine Vorbildfunktion für sich beansprucht.
Latchinian droht Abberufung: gute Bedingungen brauchs
Hallo,
ich bin als Schauspieler an einem anderen Theater nicht allzu weit weg von Rostock engagiert und auch hier schwebt das Damoklesschwert über unser aller Köpfen, hier in Form einer Spartenschließung. Nie wirklich ausgesprochen, jedenfalls nicht gegenüber uns "Künstlern", aber präsent. Jeden Tag. Unsere Arbeit, die auf eigener Kreativität, freiem Denken und Unterstützung anderer (sprich Publikum) basiert, macht so keinen Sinn mehr und leidet qualitativ, da man sich oft zensiert, um auch ja keinen Grund pro Schließung zu geben. Und in einem solchen Zustand ist Theater WIRKLICH überfüssig bzw. würde ich sogar weiter gehen und sagen, dass es dann keine Rechtfertigung mehr hat, da es zum Nachdenken anregen MUSS.
"Künstler" sind manchmal bescheuert, das weiß ich, ich bin ja selbst einer. Aber die Gesellschaft braucht diese Spinner, denn das Theater ist immer schon ein (geschützter) Ort gewesen, wo man sich bestens streiten kann, wo Themen angesprochen werden, die heikel sind und provokant aufgearbeitet wurden. Wo eine Diskussion entsteht zwischen Menschen über das Gesehene.
Das findet jedoch immer weniger statt. Vor allem in meiner Generation (ich bin 29). Es ist gruselig zu sehen, wie die Menschen mehr Zeit vor diversen Bildschirmen, als vor menschlichen Gesichtern verbringen. Und ich bin noch nicht mal ein Schwarzmaler.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Gehen Sie alle ins Theater und streiten Sie sich dort über das Theater, sie werden willkommen sein. In Rostock und überall. Das verspreche ich.
Weg vom ich, hin zum wir.
Theater ist nicht das Wichtigste im Leben eines Einzelnen, das ist klar. Das soll es und kann es gar nicht sein. Aber es sollte dafür sorgen, Begegnungen jeglicher Art zuzulassen. Und dafür muss es frei sein dürfen, ohne Druck, ohne Zwänge, ohne Eitelkeiten beiderseits. Dann entsteht gutes Theater. Und gute Begegnungen.

Danke fürs Zuhören.
Latchinian droht Abberufung: mit unserem Intendanten
@Greta
Niemand schaut hier in die Röhre..wir wollen einfach mit diesem, unseren Intendanten Theater machen..sonst nix!
Latchinian droht Abberufung: Höhe der Abfindungen
Hier mal ein paar Zahlen zu den Abfindungszahlungen der Stadt Rostock an freigestellte Intendanten und Kaufleute des Volkstheaters. Man sieht daran, dass man sich zumindest um die Existenz dieser Kapazitäten keine Sorgen machen muss:

http://www.abendblatt.de/kultur-live/article107436290/Rostocker-Intendant-Piontek-gekuendigt.html

http://www.das-ist-rostock.de/artikel/44493_2011-07-31_viel-spass-in-rostock-stefan-rosinski/
Latchinian droht Abberufung: tertium comparationis
Wie tief die Sonne der Kultur steht, zeigt sich auch am völligen Unvermögen von erschreckend Vielen, eine Metapher, ein Gleichnis, eine Parabel zu begreifen.
Im Lateinischen gibt es diesbezüglich den Begriff: tertium comparationis, zu deutsch: das Dritte eines Vergleichs. Um dieses Dritte ist es - davon bin ich überzeugt Latchinian gegangen, und nicht um eine platte 1:1 Engführung des Denkens im Sinne der beiden benutzten Komponenten.
Dass Latchinian außerdem Kampf für alle Sparten und Arbeitsplätze ein sehr spannender Künstler ist verdient allen Respekt und keine Abberufung. Es würde ganz viel Unersetzbares fehlen... Hände weg von diesem Theatermann!
Latchinian droht Abberufung: jeden Cent wert
Als Cottbuser bin ich entsetzt über den Umgang mit Kunst in Rostock. Lassen Sie es sich gesagt sein, Kultur ist jeden Cent wert, denn sie zeigt gerade uns Deutsche in einem positiven Licht und unterscheidet uns entscheidend von denen, die Kultur zerstören. Jeder Politiker, der aus Haushaltsgründen an dieser Stelle Hand anlegt, leistet einen Beitrag zur geistigen Verarmung Ihrer Bevölkerung. Dies ist armselig und diese Debatte hier soll davon ablenken. Nutzen Sie die Chance und befragen Sie den Bürger, ob das die paar eingesparten Euro wert ist. Die Betreuung der unkultivierten Jugend ist erfahrungsgemäß vielfach teurer.
Latchinian droht Abberufung: Bürger hat entschieden
Zumindest in Rostock hat der Bürger entschieden, dass die Art Kunst und Kunstgewerbe, wie sie das Volkstheater derzeit anbietet, weder für ihn noch für seine Kinder das Richtige ist. Das ist allerdings nicht Thema dieses Beitrags, in dem es darum ging, dass Latchinian nach einer Kette verbaler Entgleisungen und einem wiederholt illoyalen Verhalten seinem Arbeitgeber gegenüber heute entlassen werden soll.
Latchinian droht Abberufung: sich selbst mit Politik verwechselt
Es wäre gut für Latchinian gewesen, wäre er als Künstler in Erscheinung getreten. Wie zum Beispiel Hartmann in Leipzig, dem gewiss übel mitgespielt wurde. Nur ist dieser rausgeworfen worden, weil er streitbare Kunst gemacht hat. Nicht, weil er sich selbst mit der Politik verwechselt hat. Hartmann hat sein Gesicht als Regisseur nicht verloren. Heute inszeniert er erfolgreich, ist den Filz der Verwaltung los. Niemand spricht mehr über das Gefälligkeitstheater, das nun gespielt wird. Das Schauspiel ist jetzt dort angekommen, wo sich das Volkstheater längst befindet. Höchststrafe für beide, aber mit unterschiedlicher Begründung.
Latchinian droht Abberufung: was Schlingensief hinterließ
An diesem Beispiel sieht man, welche Verwüstungen Schlingensief diesem Land hinterlassen hat. Da möchte jeder einigermaßen eitle Mensch auch mal meinungsmäßig ganz weit vorne zu sein. Egal, ob er was Substanzielles zu sagen hat, oder nur ziemlichen Quatscht redet. Das wohlig geile Gefühl aufsteigenden Adrenalins, wenn man auf einer Kiste vor dem Rathaus steht und in Megafon agitiert, muss unbedingt mitgenommen werden. Schade nur, dass all die Nachmacher, Latchinian und Lösch in Stuttgart und wie sie alle heißen, es anders als Schlingensief nicht vermögen, ihre lahmen Interventionen in knackige Performances zu verwandeln. Genau das wäre die Pflicht für einen Theatermacher. Insofern ist es einigermaßen beruhigend, dass nun wenigstens die Politik demonstriert, dass sie ihre Werkzeuge beherrscht.
Latchinian droht Abberufung: gute Kunst machen
die beste versicherung für einen künstler ist, dass er gute kunst macht. massenhaftes produzieren ist nicht gleich gute kunst.
Latchinian droht Abberufung: Ortswechsel?
Karriere, Auszeichnungen und Nominierungen: Die Wikipedia-Biografie Latchinians liest sich wie ein Loblied der Riesenerfolge. Mit einer derartigen Bewerbung in der Hinterhand, dürfte es Latchinian nicht allzu schwer fallen, das von ihm als vertrocknet erkannte Mecklenburg gegen einen Ort maximaler Kulturproduktion einzutauschen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sewan_Latchinian
Latchinian droht Abberufung: viele relevante Inszenierungen
Wir haben hier von Latchinian durchaus großartige Kunst erlebt, deshalb gibt es auch so überwältigend viele Symphatisanten für Latchinian und in der Theaterwelt und in den Medien.
zu 39 bis 41.
INGRID BABENDERERDE, DEUTSCHLAND, ein Wintermärchen, DER GEIZIGE, WIE IM HIMMEL, DER UNTERGANG DER TITANIC, DER ZERBROCHNE KRUG, DER MODERNE TOD sind nur einige der künstlerisch genauso ambitionierten, wie gessellschaftlich relevanten Inszenierungen Latchinians - von denen ja übrigens auch einige hier auf nachtkritik sehr gewürdigt wurden.
Bitte stellen Sie - gerade an einem Tag wie heute - Ihre Schlechtmacherei ein.
Latchinian droht Abberufung: nur die Frisur
@41: Zu Latchinian und Lösch einerseits und Schlingensief andererseits fällt mir ehrlich gesagt überhaupt keine Gemeinsamkeit ein. Die größte Gemeinsamkeit wäre die Frisur - und das sagt schon alles.
Latchinian droht Abberufung: Künstler und Intendanten
Werter Herr Merten, ich kenne Seb. Hartmann u. Sewan Latchinian u. Enrico Lübbe, und darf hier feststellen, Erstgenannter ist eventuell ein interessanter Künstler, aber Letztgenannte sind beides:spannende Künstler u. sehr gute Intendanten.
Latchinian droht Abberufung: unerträgliche Hetze
Diese Hetzte hier ist unerträglich und wirft ein schlechtes Bild auf den gesamtdeutschen Geisteszustand! Wenn schon soviel Hass, Neid und Missgunst in KULTURfragen zutage treten, dann möchte ich nicht wissen, wie es andernorts aussieht... vielleicht wieder eine Zeit, um das Land zu verlassen?
Latchinian droht Abberufung: künstlerische Freiheit?
Entschuldigt hat er sich bislang nicht. Dann sollte Latchinian wenigstens zu dem stehen, was er gesagt hat. Nun zu sagen, er sei Künstler, weswegen er alles sagen dürfe, ist feige. Außerdem ist es ein Blödsinn, der zeigt, dass Latchinian nicht weiß, was die Arbeit eines Künstlers ausmacht.
Latchinian droht Abberufung: Linkhinweis
Das Kulturjournal des NDR vom 30.03.2015 zu Sewan Latchinian (bei 2:15):


http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Wenn-Musiker-nicht-abdanken,kulturjournal3762.html
Latchinian droht Abberufung: sehe ich anders
Das sehe ich anders. Latchinian macht als verhinderter Kulturpolitiker und Toppsanierer von sich reden und Lübbe gar nicht.
Latchinian droht Abberufung: worum es geht
Nur mal zur Erinnerung: im Beitrag ging es darum, dass jemand einen unangemessenen Vergleich gezogen hat und dafür personalrechtlich zur Verantwortung gezogen werden soll - nachdem er sich selbst dieser Verantwortung entzogen hat. Das zu kommentieren hat absolut nichts mit Hass, Neid und Missgunst zu tun.
Latchinian droht Abberufung: Medienpartner?
@Rostockerin:

"Gesellschaftliche Relevanz, große Erfolge in Theaterwelt und Medien"

Das ist ja interessant! Vielleicht können Sie bei der Gelegenheit gleich mal erklären, warum die Medienpartner des Volkstheaters auf der Seite des Volkstheaters nicht mehr genannt werden. Immerhin wurden sie zum Anfang der Spielzeit noch allesamt namentlich angezeigt.

http://www.volkstheater-rostock.de/de_DE/partner
Latchinian droht Abberufung: überbewertet
@46: Ich kenne Inszenierungen von Latchinian, Lübbe und Hartmann auch. Ich finde Hartmann überbewertet, Latchinian sich selbst überbewertend und Lübbe in der allgemeinen Wahrnehmung nicht existent. Was verstehen Sie unter "spannend"?
Latchinian droht Abberufung: Welches Signal?
Gerade besetzen Demonstranten das Rostocker Rathaus.
Oder flüchten vor Käalte und Regen?
Oder hanseatische Kulturrevolte?
Der Hauptausschuß tagt und entscheidet.
Welches Signal sendet Rostock der Republik?
Geld regiert die Welt?
Bis später.

Helge Bothur
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