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Matthias Hartmann wieder nach Bochum?

Rheinischer Rumor

21. Mai 2015. Matthias Hartmann, im März 2014 fristlos entlassener Direktor des Wiener Burgtheaters, soll sich um die Nachfolge Anselms Webers als Intendant des Bochumer Schauspielhauses bemühen. Das geht aus einer Glosse des in Essen erscheinenden NRW-Kulturmagazins K.West hervor, und wurde nachtkritik.de auch von anderen Quellen bestätigt. Hartmann, der Chef des Zürcher Schauspielhauses war, bevor er ans Burgtheater wechselte, war von 2000 bis 2005 schon einmal Intendant des Bochumer Schauspielhauses. In Wien sind zur Zeit noch juristische Verfahren zur Klärung des Finanzskandals anhängig, der Hartmann die Burgtheater-Intendanz kostete.

(sle)

Hier die nachtkritik.de-Chronik des Burgtheaterskandals.

 

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Kommentare  
Hartmann wieder nach Bochum: ähm
nachtkritik goes postillon? april, april? ääh .. oder?
Hartmann wieder nach Bochum: Anknüpfung?
Etwas peinlich, nicht?
Schmitt, Schalla, Zadek, Steckel da stand Bochum für einen künstlerischen Willen. Wie wärs da anzuknüpfen?
Hartmann wieder nach Bochum: peinlich?
@savonarola: peinlich aber auch, in dieser Aufzählung Claus Peymann und Leander Haußmann zu vergessen.
Hartmann wieder nach Bochum: aus Fehlern lernen
Warum peinlich? Man muss auch jemanden zugestehen aus seinen Fehlern gelernt zu haben. Wahrscheinlich kann er jetzt Bilanz lesen und kein Excel-Sheet ist ihm mehr „ein spanisches Dorf“. Etliche seiner Inszenierung waren und sind noch die ganze Saison mit hohem Publikumszuspruch am Burgtheater im Programm. Und er hatte dem Publikum gegenüber schon auch seine Meriten.
Hartmann wieder nach Bochum: populäre Einfallslosigkeit
Meriten? - das kann doch nicht wahr sein! NEUE KULTURPOLITIKER ins LAND!!
Ach du je.. Das kann nicht wahr sein. So vergessen und ohne Kenntnis kann insbesondere Bochums Kulturpolitik sein. Hartmanns Intendanz strotzte vor populärer Einfallslosigkeit. Bekannt als arroganter Manager ist er der letzte der dem schlafenden Schauspielhaus neues und zeitgemässes Leben einhauchen könnte. Wir brauchen eine andere und junge Generation mutiger Theatermacher. Dringend!!! Wir brauchen eine erfahrene Findungskomission und nicht diese geheimen und unerfahrenene Verwaltungsentscheidungen. Traurig, armes Ruhrgebiet.
Hartmann wieder nach Bochum: darum geht es
@4 Darum peinlich:
Er mag ja inzwischen Exel gelernt haben. Doch an keiner seiner Wirkungsstätten hat er etwas anderes als nettes Boutiquetheater gemacht. (...) Was will der Mann vom Theater inhaltlich? Darum geht es. Da muss gesucht werden.
Hartmann wieder nach Bochum: genau lesen
der ist doch noch gar nicht engagiert, der olle, der hat sich doch nur beworben!! Kann er ja machen, das heißt ja noch lange nicht, daß er es machen darf...also jetzt mal halblang...genau lesen und ruhig Blut! :-)
Hartmann wieder nach Bochum: Meriten
Mein Beitrag bezieht sich auf Wien und da hat der „arrogante Managertyp“ einen „ viel arroganteren Managertyp“ abgelöst, nämlich Bachler, der ganz öffentlich bedauert hat, dass ihm das Gesetz auferlegt hat mit „so etwas wie Publikum zu sprechen“, der den Elfenbeinturm Künstlerturm gepriesen hat, der brav 2 Jahre nach jeweiligen Lob in Fachblättern und Qualitätsfeuilletons Autoren, Regisseure und Stilrichtungen engagiert hatte. Und in der Nachahmung war es teilweise lähmend.
Dann kam Hartmann und so furchtbar wie er zu seinen Mitarbeitern war (jedenfalls wie man hört) , war er zum Publikum nicht. Das Haus war voll und voll Theaterfreude. Er hatte sein Publikum offensichtlich gern. Sicher war sein Theater nicht politisch, er wollte es schon allen recht machen Aber es war authentisch, fröhlich und hinkte nicht irgendwelchen Moderichtungen nach. Und letztere Eigenschaften meinte ich mit Meriten.
Hartmann wieder nach Bochum: die Rachsucht der Zwerge
Ob man Hartmann als Regisseur, Theaterleiter oder Mensch schätzt oder ablehnt, ob man seine Meriten für größer hält als seine Verfehlungen: ihm verbieten zu wollen, dass er sich um eine Stelle bewirbt (ob er dann genommen wird, ist Sache derer, die die Gegenkandidaten kennen), hat etwas Unmenschliches. Die Rachsucht der Zwerge, die ihre eigene Bedeutung zu steigern glauben, wenn Hartmann für alle Zeiten ausgeschaltet wird - eine Strafe, die anderen für größere Vergehen erspart blieb -, ist ekelhafter als alles, was Hartmann vorgeworfen wird.
Hartmann wieder nach Bochum: ein Vielfaches
aber warum sollte er das überhaupt wollen?
Mit seinem aktuellen Job beim Fernsehen verdient er doch sicher ein Vielfaches.
Im übrigen glaube ich, Intendanten sollte man niemals an ein früheres Theater zurückkehren lassen, spätestens am aktuellen Desaster in Düsseldorf sollte man das doch gelernt haben.
Hartmann wieder nach Bochum: Verallgemeinerung
Friedrich Schirmer ist an die WLB in Esslingen zurückgekehrt und macht dort ein interessantes Programm. Es ist halt so eine Sache mit den Verallgemeinerungen...
Hartmann wieder nach Bochum: das eigene Fortkommen
Zitat:
"Die Rachsucht der Zwerge, (...)-, ist ekelhafter als alles, was Hartmann vorgeworfen wird."

Ekelhaft ist doch eher, wie in gleich welchem Bereich, ob nun politisch, kulturell oder wirtschaftlich, es nichts mehr gilt, Verantwortung zu übernehmen und sich auch nur irgendwie als integer zu verhalten.
Es geht immer, aber auch immer, nur um das eigene Fortkommen. Die Unbelehrbarkeit und die Unkenntnis der Entscheider ist das, was wirklich ekelhaft ist. Lobbyismus und Nepotismus von Peymann über Hartmann zu Reese.
Vor Jahren hat Jens Hillje für die Eröffnung der „neuen“ Schaubühne T. Ostermeier mal einen Aufsatz geschreiben.
Der begann mit: „Den Theatern in Deutschland ist der Auftrag verloren gegangen.“
Heute könnte man sagen:
"Den Theatermachern in Deutschland ist der Auftrag verloren gegangen.“

Der Neoliberalismus ist in den Köpfen nicht nur angekommen, sondern bestimmt das Handeln und Denken in einer beängstigenden Art und Weise.
Hartmann wieder nach Bochum: traurige Zwerge
@9 Dann sind wir halt Zwerge, seis drum.
Aber auch Zwergen kann man das Träumen nicht verbieten, das Träumen von einem Theater, das seine wunderbaren Möglichkeiten als kulturellem Produktionamittel sehr, sehr ernst nimmt. Und Zwerge können ganz schön traurig sein, wenn sie sehen, wie das Theater drauf und dran ist auf einem scheinbar bequemen Mittelweg seine Bedeutung in unserer Gesellschaft noch gänzlich zu verspielen.
Hartmann wieder nach Bochum: Leben nach dem Burgtheater
Es sollte auch ein (Theater-)Leben nach dem Burgtheater geben - dürfen. Ob's nun ausgerechnet wieder Bochum sein muss, das sei dahingestellt. Aber dass ein Herr Hartmann sich wieder auf eine Intendanz bewerben darf, steht doch wohl ausser Frage. Oder nicht? Wie seine Leistung dann von einer Findungskommission eingeschätzt wird, ist dann eine andere Frage. Wenn er was gelernt hat aus der causa Burgtheater, dann kann's ja nur gut sein. Wenn nicht, dann wird's auch nichts mehr für ihn im Theaterbetrieb.
Hartmann wieder nach Bochum: unterschiedliche Motive
der Unterschied zwischen Schirmer und Hartmann ist der, dass Schirmer damals freiwillig gegangen ist, sein Gehalt, weil die Subventionen in HH gekürzt wurden, komplett dem Theater gegeben hat, um das Theater zu RETTEN (in seinen Augen), während Hartmann gegangen worden ist, und evtl auch aus geldgierigen Gründen (er hat zumindest nicht auf sein Gehalt verzichtet, sondern auch noch mehr eingeklagt). Außerdem hat Schirmer sehr lange mit seiner Rückkehr gewartet und ist an ein Haus (Landesbühne), mit dem man jetzt nicht so viel Ehre und Geld gewinnen kann...aus idealistischen Theatergründen..ich wage zu behaupten, dass das Bochumer Haus für Herrn Hartmann schon wieder Geld und Ehre bedeutet..und ich mir nich tos sicher bin, ob er an ein Haus wie Esslingen zurückkehren wollte...genau aus diesem Gunde sind die beiden Theaterschaffenden nicht zu vergleichen....eher diametral verschieden....
Hartmann wieder nach Bochum: Sympathiefrage?
Ich hatte lediglich auf rechenschiebers Glaubensbekenntnis reagiert, Intendanten sollten niemals an ein früheres Theater zurückkehren. Die Unterschiede zwischen Hartmann und Schirmer sind mir bewusst. Gerade deshalb habe ich vor Verallgemeinerungen gewarnt. Aber wahrscheinlich gehört es zu den Spielregeln dieser Seite, dass man an einander vorbei redet. Warum sagen Sie nicht einfach: Schirmer ist mir sympathisch und Hartmann nicht.
Hartmann wieder nach Bochum: professionell sympathisch
stimmt, Sie haben Recht...obwohl mir Schirmer nicht unbedingt sympathischer ist als Hartmann, - aber das ist eine persönliche Sache und ich habe versucht, unpersönlich zu beschreiben..auf der professionellen Basis ist er mir tatsächlich sympathischer, bingo...
alles Gute für SIE! :-) und schöne Grüße :-)
Hartmann wieder nach Bochum?: hoffentlich Vision
Ich hoffe sehr, dass der Kulturdezernent mittlerweile spannende Bewerbungen auf dem Tisch hat! Die neue Spielzeit hat angefangen und es wird ja mal Zeit, dass ein Nachfolger nominiert wird!
Hoffentlich traut sich die Kulturpolitik jemanden mit Mut und Vision zu nominieren und nicht bloß jemanden, der mit keinem Geld kein zeitgenössisches Theater macht! Geld ist in der Kunst nicht die wichtigste Währung
Hartmann wieder nach Bochum?: wunderbare Jahre
Matthias Hartmann zurück in Bochum: Ich würde mich sehr freuen!
Ich bin ein begeisterter Theatergänger und habe die Intendanz von Hartmann am Bochum Schauspielhaus in glänzender Erinnerung. Klar, tendenziell ein wenig kunstgewerblich, aber insgesammt ein Genuss: ein großartiges Ensemble, ein bemerkenswerter Blick für neue Talente, Inszenierungen, die beim "gemeinen" Publikum "Theaterfieber" weckten - fünf wunderbare Theaterjahre. Gewiss hat Hartmann auch menschliche Eigenheiten, die ihm viele Feinde gemacht haben - aber wie diese nach seinem "Sturz" an der Burg jetzt nachtreten, finde ich einfach nur ekelhaft. Jeder dieser Kritiker sollte einmal in den Spiegel schauen und sich fragen, warum Hartmann eigentlich solche Reaktionen in ihm auslöst. Ich selbst würde mich in jedem Fall sehr freuen, wenn Hartmann nach Bochum zurückkehren würde. Ich lebe inzwischen in einer rheinischen Deppen-Metropole und würde dann gern wieder regelmäßig Gast im Ruhrgebiet und in Bochum sein!
Hartmann nach Bochum?: andere Zeiten
Das wäre das schlimmste was der Stadt Bochum und ihrem Theater
passieren könnte, wenn Herr Hartmann wieder käme.
Die Zeiten haben sich geändert! Die Stadt braucht endlich ein Theater das sich tatsächlich mit der Stadtgesellschaft und ihren Herausforderungen künstlerisch auseinaandersetzt. Da kann es nicht immer wieder nur noch "Kabale und Liebe" geben mit einem heterogenen Ensemble, dass nur noch handwerklich brilliert!
Es braucht Auseinandersetzungen, Provokationen und wirkliche Diskurse die künstlerisch wieder auftreten ind ieser Stadt!
Sowas wie das Gorki, ein postmigrantisches Theater wäre ein Ansatz, der mir sinnvoll erscheint und nicht bloß eine weitere bidungsbürgerliche Selbstbeweihräucherung, die man an der BUrg ja auch gesehen hat! Wenn auch auf großem Niveau.
Intendanz Bochum: neu ausschreiben
Wer kommt denn nun nach Bochum?
Warum vergibt man die Suche nicht an eine Fachkundige Jury? Lieber an der Stelle etwas investieren als sich die Chance zu vergeben wirklich gute Leute weiter zu vergraulen.
Man kann diese städtische Kulturpolitik wirklich nicht mehr ernst nehmen! Zudem muss man sehen, dass der gute Ruf mittlerweile abgetragen ist und auf diese Art bestimmt nicht erneuert wird
DIe Stadt hat sich mit der Unentschiedenheit mittlerweile einen Namen gemacht und leider nicht dadurch, dass das Stadttheater in Bochum eine spannende Aufgabe für folgende Leitungspersönlichkeiten sein könnte.

Es ist mittlerweile eine Farce!
Bitte die Intendanz neu ausschreiben und eine Kommission einsetzen!
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