Über Afrika hinaus
Köln, 4. September 2015. Laurenz Leky, Bernd Schlenkrich und René Michaelsen werden ab der Saison 2016 / 2017 das Kölner Theater am Bauturm leiten. Am Ende der jetzigen Spielzeit wird Gerhardt Haag nach dann 21 Jahren die Theaterleitung abgeben, dem Theater aber als Schauspieler und als Organisator und Künstlerischer Leiter des biennalen africologneFESTIVALs erhalten bleiben.
Der Leiter
Der 1977 geborene, neue Theaterleiter Laurenz Leky wurde am Mozarteum in Salzburg als Schauspieler ausgebildet und arbeitete unter anderem in Osnabrück, Leipzig und Frankfurt. Nach einem Masterstudium in Conflict Resolution (Konfliktlösung) war Leky als Schauspieler, Performer und Regisseur unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo und im Kaukasus tätig. Seine Erfahrungen verarbeitete er in den beiden Soloperformances Kongo-Müller und KoNGOland am Theater Rampe, Stuttgart. Seit 2013 ist Leky künstlerischer Mitarbeiter und Assistent von Gerhardt Haag am Theater im Bauturm.
Der Dramaturgus
Wie Leky wurde auch der neue Dramaturg René Michaelsen in Köln geboren (1979) und aufgewachsen. Michaelsen ist promovierter Musikwissenschaftler und nach langjähriger Tätigkeit an der Universität Köln seit einigen Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Frankfurt. Als Teil des Performancekollektivs Talking Straight arbeitet er regelmäßig am Berliner Maxim-Gorki-Theater, als Dramaturg betreute er zuletzt eine Werkstattinszenierung von "Phantom der Oper" an der Roten Flora, Hamburg.
Der Ökonom
Der zukünftige Geschäftsführer Bernd Schlenkrich wurde im Jahr 1972 in Flensburg geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Leipzig. Während der Studienzeit hat Schlenkrich das LOFFT Leipzig mit aufgebaut und war Mitglied im Vorstand. Dort entstanden auch erste Inszenierungen. Seit 2001 arbeitete Schlenkrich als Regisseur, Dramaturg, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter für verschiedene Stadttheater und freie Projekte gearbeitet. Er leitete die Kinder- und Jugendsparte des Theaters Konstanz und baute die Spielstätte der freien Tanz- und Theaterschaffenden Stuttgarts, OST – freie Szene im Depot, auf, wo er auch die künstlerische Geschäftsführung inne hatte.
Pläne
Bei seiner Vorstellung in Köln sprach Laurenz Leky auch über erste grundsätzliche Überlegungen zur Arbeit am Bauturm. Lokale Stoffe und globale Fragestellungen sollen miteinander verwoben werden und ineinander aufgehen. Auf der Bauturmbühne sollen Kölner Geschichten verhandelt werden, die jedoch immer über das Lokale hinausweisen sollen. Aufbauend auf den bestehenden nationalen und internationalen Netzwerken des Theaters möchte das neue Team die internationalen Kooperationen auch über Afrika hinaus erweitern. Klassiker und kanonische Theatertexte werden neben zeitgenössischen Stücken, Komödien und dokumentarischen Stadtprojekten ebenso ihren Platz im Spielplan haben wie Musiktheater als Sparte, die bisher am "Bauturm" wenig in Erscheinung getreten ist. Dabei wird es immer darum gehen, die Stoffe unmittelbar an den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzubinden.
(Theater im Bauturm / jnm)
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