Lassen sie mich durch. Ich bin Schauspieler!

von Theresa Luise Gindlstrasser

Wien, 5. Dezember 2015. Mit dem Hammer inszenieren, das kann Herbert Fritsch. Friedrich Nietzsche wollte mit dem Hammer ja bloß philosophieren, wie es im Untertitel der "Götzen-Dämmerung" aus 1889 heißt. Beziehungsweise, wollte diesen Hammer als Stimmgabel ansetzen, auf dass die ewigen Götzen "jenen berühmten hohlen Ton" von sich geben, "der von geblähten Eingeweiden redet". Ähnlich problematische Eingeweide hat auch "Der eingebildete Kranke" von Molière und verspricht sich von den Götzen in Weiß lauter aufregende Kuren. Am Burgtheater wurde die Komödie aus 1673 von Herbert Fritsch à la Fritsch mit dem Hammer inszeniert. Also als bunte Röntgen-Party im Plastik-Rokoko-Outfit.

Featuring: Joachim Meyerhoff als Argan

"Ist hier ein Arzt?" fragt Joachim Meyerhoff in der Rolle des Argan ganz zu Beginn. Mit schlafwandelnd verdrehten Augen und stets wankelmütigen Knien spielt er das Theater rund um die Verheiratung seiner Tochter Angélique widerwillig mit. Für ihn, der sich seine Krankheiten vielleicht einbildet, jedenfalls aber bis zur Affektiertheit erleidet, ist die Sache ja eigentlich klar. Einen Arzt soll sie heiraten. Damit "ich einen Schwiegersohn habe, wie ich ihn brauche".

Der eingebildete Kranke4 560 Reinhard Werner uHeilung ausgeschlossen? Vater Argan (Joachim Meyerhoff) und Tochter Louison (Marta Kizyma)
© Reinhard Werner

Angélique, die Tochter, hat sich aber anderweitig verguckt. Marie-Luise Stockinger muss viel trippeln und fallen und die Augenbrauen zentimeterweit zu weit in Richtung Scheitel tragen, bis am Ende doch Cléanthe geheiratet werden darf. Der Glaube an die Götzen in Weiß hat da beim Vater aber nicht etwa nachgelassen. Im Gegenteil, Meyerhoff wird in einen weißen Mantel gekleidet, mehr braucht es ja nicht zum Götzen-Sein, und spricht die letzten Worte mit ehrfürchtig bebender Stimme: "Lassen sie mich durch. Ich bin Arzt.“

Unverstandene Körper

Der Text von Molière inszeniert den "Aufstand eines Kranken gegen seinen Arzt" als aufregende Kur. Heilung: ausgeschlossen. Lachen: trotzdem die beste Medizin. Derselbe Gestus kennzeichnet auch die Handschrift von Fritsch. Da passt der Deckel auf den Topf wie nur ein Deckel auf einen Topf passen kann. Auf der bunten Röntgen-Party-Bühne mit den drei selbstspielenden Cembali reiht sich Hektik an Langsamkeit ohne je durch irgendwas anderes als die Handschrift eines Regisseurs motiviert zu sein. Trotzdem, oder deswegen, steht an diesem Abend nichts so sehr im Vordergrund wie die heftig unverständlich zappelnden Körper der Schauspielenden in ihren unhandlichen Plastik-Barock-Outfits. Dorothee Hartinger als Argans Frau Bélinde hat mit ihrem Hyper-Hochzeitstorten-Kleid das allergrößte dieser Outfits abbekommen.

Darin steht sie und zuckt und zerrt. An den Worten und mit dem Körper. Zerzuckt die Silben in die Bedeutungsverschiebung. Aus "an die Seite" wird "Andi! Seite". Diese Verzerrung von scheinbar sinnhaften Sätzen ist ein Element der aufregenden Lach-Kur. Ein anderes der dem Molière-Text untergeschobene Fäkalhumor. Noch ein anderes die blauäugige Wiederholung. Simon Jensen, als vom Vater zum Schwiegersohn bestimmter Thomas Diafoirus aka Monsieur Diarrhoe, bringt den Satz "Ich bin der Thomas", das Aufreissen von Augen und Mund und das In-die-Höhe-Reissen der langfingernageligen Hände immer wieder und meist ohne in irgendeinem Kontext zu stehen. Und das wahrscheinlich wichtigste Inszenierungs-Element: die künstlich-kunstvolle Rhythmik. Es folgen mal übervolle, mal provozierend monotone, also zermürbend ermüdend langatmige, Sequenzen aufeinander.

Der eingebildete Kranke1 560 Reinhard Werner uMadame und Monsieur Argan bzw. Dorothee Hartinger und Joachim Meyerhoff © Reinhard Werner

Der Hammer als Stimmgabel

Markus Meyer gibt sich als Toinette, das Dienstmädchen, ganz für diesen Rhythmus her. Aufgrund einer Verletzung hat er die Rolle kurzfristig von Caroline Peters übernommen. Als Toinette, als zum Arzt verkleidete Toinette und als Argans Bruder Béralde hört er nicht auf über die Bühne zu wirbeln. Die Füße in den Boden getrippelt, die Hände in alle Richtungen verstreut, auf dass die Perücke nie zu Wippen aufhöre. Das Changieren zwischen Rollen, Stimmlagen und Dialekten als gemeinsames Geheimnis mit dem um die Einheit seiner Person wissenden Publikum, das meistert Meyer makellos.

Ja, mit dem Hammer inszenieren, das kann Fritsch. Und kann durchaus auch diesen Hammer als Stimmgabel ans Theater ansetzen. Es geben dann die ewigen Theater-Götzen bloß noch hohle Töne von sich. Alles Firlefanz, alles schöne bunte Eigen-Röntgen-Party nur. Die geblähten Eingeweide des Theater-Götzen nach außen gestülpt, machen aus Argans unbeirrbarem Götzen-Glauben eine Persiflage auf den unbeirrbaren Glauben des Publikums ans Theater. Der Wille, nicht zur Macht, zum Vergnügen, der ist unkaputtbar. Heilung: ausgeschlossen. Lachen: trotzdem die allerbeste Medizin.

 

Der eingebildete Kranke
von Molière, übersetzt von Sabrina Zwach
Inszenierung und Bühne: Herbert Fritsch, Kostüme: Victoria Behr, Musik: Ingo Günther, Licht: Friedrich Rom, Dramaturgie: Sabrina Zwach.
Mit: Joachim Meyerhoff, Markus Meyer, Dorothee Hartinger, Marie-Luise Stockinger, Marta Kizyma, Laurence Rupp, Ignaz Kirchner, Simon Jensen, Johann Adam Oest, Hermann Scheidleder.
Dauer: 2 Stunden, eine Pause

www.burgtheater.at

 

Kritikenrundschau

"Während bei Molière Handlung und Figuren über Sprache verdeutlicht werden, übersetzen bei Fritsch alle Darsteller die ausgestellten Mechanismen ihrer  Komödienfiguren in die totale körperliche Bewegung", so Hartmut Krug im Deutschlandfunk (7.12.2015). Fritsch überdrehe die Figuren so aktionistisch schrill und schräg, dass sie fast aussagelos werden. "Beinah erstickt die Inszenierung  an ihrer aufgedrehten Selbstsicherheit und, trotz vieler komischer und schauspielerisch virtuoser Szenen, an der Monotonie ihrer veräußerlichenden Methode. Der Abend hat Tempo, aber keinen rechten Rhythmus."

In der Presse (7.12.2015) beschwert sich Norbert Mayer über eine "Serie von Zirkusnummern mit deutschen Flachwitzen". Es müsse für Burg-Schauspieler eine "unheimliche Versuchung sein: Einmal den Vorstadtwurstel raushängen lassen, einmal dem Publikum den blanken Hintern entgegenstrecken und dabei furzen, als befände man sich mitten in der preußischen Anarchie der Berliner Volksbühne." Die Premiere sei vor allem "laut und billig" gewesen. Fritsch begehe eine "Todsünde für Lustspiele": Je länger es dauere, desto mehr erschöpften sich die immer gleichen Nummern. Bei diesem "exzellenten Ensemble wäre doch einiges mehr an Überraschung drin gewesen". Wer würde nicht "wenigstens gelegentlich über diese Parade an Knallchargen kudern, in dieser pechschwarzen Komödie?" Sie hätte es jedoch auch in sich, "haarscharf an der Tragödie vorbeizurasen". Davon allerdings habe die große Sause Abstand genommen. Meyerhoff dürfe als "trauriger Clown glänzen, Meyer als listiger". Die übrigen seien "Karikaturen mit übertriebenen Macken"

Ganz im Gegensatz zu Mayers Ennui äußert sich in der Wiener Tageszeitung Der Standard (7.12.2015) Margarete Affenzeller über die "höllisch-heitere" neue Burgtheaterproduktion. Molières Text komme in dieser akrobatischen Gesten- und Grimassenkunst zwar gelegentlich "unter die Räder", dennoch werde, neben den Blödsinigkeiten, viel Mühe auch auf ihn verwendet. Man lache sich "kaputt", "insbesondere dann, wenn Dialoge unvermittelt abreißen und in Akrobatik übergehen". Man nehme von dieser Aufführung "gewiss glühende Wangen mit nach Hause, viele "herzhaft plumpe Wortspiele" und "entzückend makabere Bilder". Nur gelegentlich gehe auch diesen Fritsch-Inszenierungen auf Höchsttempo die Luft aus.

Barbara Villiger Heilig schreibt auf NZZ.ch, der Website der Neuen Zürcher Zeitung (7.12.2015): "Glanz- und glorreich" sei Fritschs Inszenierung am Burgtheater. "Was für Bilder". Einmal mehr zeige die "Kostümkünstlerin" Viktoria Behr, "was sie kann". Schwarz-weisse Gestalten bildeten den "beinharten Kontrast zu "Zitronenschaum, Mintcrème, Himbeersahne. Wie wogende Wellen rollen und rauschen sie über die Bühne." Ein "Zappelphilipp-Kabinett" lege "hysterische Energie an den Tag". Joachim Meyerhoff wirke "menschlicher als die Puppen um ihn herum". Während sie die "obligatorische Handlung auf irrwitzigen Umwegen" abspulten, bleibe Meyerhoffs Argan, der "inmitten des Trubels die Melancholie eines Don Quijote oder Buster Keaton" verströme, isoliert und "verliebt ins Kranksein". Das sei Fritschs "Gesellschaftskritik": Argan als prototypische Held "unseres Gesundheitswahns". Bravo.

In der taz (7.12.2015) schreibt Uwe Mattheis "Der eingebildete Kranke" leide schwer und an nichts – "außer am Zwang zur Selbsterhaltung, zum Plusmachen, an Geiz, Gier und Triebverzicht, am Anständigseinmüssen". Jede Zelle rebellier gegen diese "zweite Natur, Bourgeoisie ist nicht heilbar". Aber Regisseur Herbert Fritsch praktiziere eine "wunderbare Kur, die das Theater beflügelt und seine Selbstheilungskräfte freisetzt". In einem weißen "Gedankenraum, befreit vom Schmutz der Außenweltnachahmung" nehme Fritsch ausgerechnet die "ausgestorbene Genrebezeichnung 'Ballettkomödie' als Antriebsmoment". Molière erlaube ihm "endlich", allein mit der "Musik der Sprache und der Körper zu spielen". Seine SchauspielerInnen entwickelten ihre "Figur" aus "Bewegungsmustern, Marotten, Stereotypen und allem, was die Körper sonst noch der Erfüllung gesellschaftlicher Rollenerwartungen unbewusst entgegensetzen". "Herbert Fritsch hat dem Theater Hanswurst zurückgebracht. Der ist entgegen anderslautenden Meldungen eine feinsinnig begabte, kluge Person."

Fritsch, "in seinen theatralen Mitteln nicht gerade ein Homöopath", lege "diesem flachen Quatsch mit knöcheltiefer Moral – Ärzte sind Quacksalber – Quarkpackungen auf, bis sich Angéliques Augenbrauen fast bis zum Bühnenhimmel wölben", so Jan Küveler in der Welt (8.12.2015). Er horche sein Bühnenpersonal mit dem Kaleidoskop ab. Der "Oberknaller": Markus Meyers Toinette.

 

Kommentare  
Der eingebildete Kranke, Wien: unglaublich präzise
Die Hammer-Inszenierung hat deshalb funktioniert weil jeder einzelne Schauspieler einfach großartig war und das Slapstick-Konzept voll mitgemacht hat.Sogar Oest und Kirchner ( beide *1946) tänzelten grazil über die Bühne und Markus Meyer als ausgebildeter Turniertänzer sowieso unschlagbar komisch, Meyerhoff zusätzlich sprachlich unglaublich präzise und ausdruckstark.
Der eingebildete Kranke, Wien: großartig, wunderbar
Ich komme grade aus dem Theater u d fand die schauspielerische Leistung großartig
Markus Meyer atemberaubend gut.
Ich hab mich heute Abend wunderbar amüsiert.
Bühnenbild und Kostüme absolut gelungen !
Der eingebildete Kranke, Wien: von der Regie alleine gelassen
Ein Ensemble sehr guter Schauspieler, vom einer Sinn entleerten Regie alleingelassen, versucht fast 3 Stunden verzweifelt, der Aufführung Substanz zu geben! Das gelingt nur phasenweise! Paul Löwinger hätte sich zwar gefreut, dass er es auf die Burgtheater-Bühne gebracht hat. In seinem Theater hätte er aber solch Banalität nicht geduldet! Eintöniges Kasperltheater in bunten Kostümen!
Passend: Phantomschmerzen des Publikums nach dem Ende - "Wo ist das Stück abgeblieben?"
Der eingebildete Kranke, Wien: köstlich amüsiert
Mir hat das Stück sehr gut gefallen. Etwas abgedreht - halt von Fritsch.
Langweilig wars nicht. Die Schauspieler, auch die aus den Nebenrollen, verdienen großes Lob. Z.B.Simon Jensen als der leicht verrüttelte Thomas ("Ich bin der Thomas") beeindruckte durch seine leichtfüßigen
Bewegungen und seine Mimik.
Ich Hab mich köstlich amüsiert.
Der eingebildete Kranke, Wien: Einigkeit bei Insidern und Publikum
Boa ey. War das langweilig. Ausnahmsweise einmal Einigkeit zwischen Szene-Insidern und bürgerlichem Publikum. Amüsement allein bei einem kleinen Teil des Publikums, der weder der einen noch der anderen Gruppe angehört.
Der eingebildete Kranke, Wien: eingebildet
Der Kranke ist außerdem kein "eingebildeter" Kranker, sondern ein "eingebildet Kranker", das muß jetzt hier einfach mal gesagt werden!
Der eingebildete Kranke, Wien: viel zu übertrieben
Die Vorführung sollte eigentlich eines der Highlights unseres Wien-Aufenthaltes werden...und dann kam alles schnell ganz anders...Sowohl die zum Schneiden schlechte Luft im Burg-Theater als auch die schnell strapaziöse bis unzumutbare Vorstellung führten zur Fassungslosigkeit. Anfangs dachten wir noch, es geht nur uns so ( wir waren zu viert), aber bereits vor und in der Pause verliessen viele Besucher gepeinigt das Haus. Schade ums Geld, das war zu viel des Schlechten....viel zu übertrieben. .. :((
Der eingebildete Kranke, Wien: grandioses Erlebnis
Als die Spieler gleich zu Anfang mit ihren Zappeleien begannen, regte sich bei uns die Sorge, ob das wohl als Konzept halten würde. Und es hielt! Der Ansatz erzeugte sowohl großartige Bilder als auch eine sehr wohltuende Distanz zu dem streckenweise durchaus etwas zopfigen Text. So wurde eine Modernisierung ohne billige Vergegenwärtigung geleistet. Damit in bestem Einklang stand das Bühnenbild, das - zumindest zeitweise - starkfarbige Rechtecke mit choreografischen Skulpturen kontrastierte, die wie aus Meißner Porzellan wirkten. Auf die ballettöse Grundstruktur wurde ja bereits in der taz-Kritik hingewiesen. So erhielt jeder Satz eine Frische und Lebendigkeit, die man dem Text aufgrund anderer Inszenierungen gar nicht zugetraut hätte. Ein unvergessliches, grandioses Theatererlebnis!
Der eingebildete Kranke, Wien: Frust mit Fritsch
Durch eine (wie sich post festum leider erst herausstellte) unbedarfte Theaterkritik (NZZ) verlockt, hatten wir bei unserer Wienreise auch Karten für diese Aufführung gebucht und hofften auf erst-klassiges Sprechtheater, das wir zu Hause in der Provinz leider entbehren. Argans Monolog angesichts seiner jüngsten Apothekerrechnungen boten einen vielversprechenden Auftakt. Was nachher kam, war nur noch Frustration und Wut auf den Regisseur – neben Hochachtung für die Schauspieler und die Kostümbildnerin. Herr Fritsch kann oder will offenbar grosses klassisches Theater mit einem vielschichtigen, nuancenreichen Text nicht von einer Eintagsfliegen-Kabarettnummer unterscheiden. Die Geringschätzung von Text und Publikum beginnt schon damit, dass der Text der zum ständigen Schreien angehaltenen Figuren oft gar nicht mehr verständlich war – selbst wenn man in der 9. Reihe sass. Trist, dass solche Inszenierungen im Sauglattismus-Stil heute die Norm darstellen, und doppelt trist, dass viele Pressebesprechungen (und nochmal ziele ich (auch!) Richtung NZZ) aus welchen Motiven auch immer: Liebedienerei, uninteressierte Eile, Ignoranz) mit einer Registrierung des Gezeigten und pauschalem Beifall sich begnügen.
Der eingebildete Kranke, Wien: zum HNO-Arzt
Die vorhergehende Kritik spricht uns aus der Seele. Wir haben die Vorstellung vorzeitig verlassen, waren zutiefst verärgert und enttäuscht, haben uns gefragt, ob wir einen HNO Arzt aufsuchen müssen, oder ob die Akustik sich seit unserem letzten Besuch im Burgtheater so dramatisch verschlechtert hat. Wir konnten nichts von der in manchen Kritiken hochgelobten Inszenierung wiedererkennen und bedauern, dafür auch noch Geld ausgegeben zu haben. Man fragt sich, ob die Kritiken sich nur auf den früheren Ruf des Burgtheaters verlassen und Neuinszenierungen grundsätzlich schon mal positiv bewerten, ohne fragwürdige Regiekonzepte, die ein Befassen mit dem Stück unmöglich machen, als das erkennen, was sie sind: Scharlatanerie. Was ist nur aus dem Burgtheater geworden: nachwievor hat es ausgezeichnete Schauspieler und ein grossartiges Gebäude, aber in diesem Falle blieb's dabei.
Kommentar schreiben