Freispiele 2016

11. Dezember 2015. Die interdisziplinäre Jury der Kulturstiftung des Bundes hat auf ihrer 28. Sitzung 30 neue Förderprojekte ausgewählt, für die insgesamt 4,57 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden, d.h. ca. 150.000 Euro durchschnittlich pro Projekt.

Die zweimal jährlich tagende Jury, die über die in der Allgemeinen Förderung der Kulturstiftung eingehenden Anträge entscheidet, wird in den Jahren 2014 bis 2016 von Brigitte Franzen (Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen), Joachim Gerstmeier (Bereich Darstellende Kunst der Siemens Stiftung), Angelika Nollert (The International Design Museum München), Andreas Rötzer (Matthes & Seitz Berlin), Albert Schmitt (Deutsche Kammerphilharmonie Bremen), Gisela Staupe (Deutsches Hygiene-Museum Dresden) und Karsten Wiegand (Staatstheater Darmstadt) gebildet. Je zweimal tauchen unter den Kooperationspartnern der nun benannten Förderprojekte das Maxim Gorki Theater Berlin und das Theater Freiburg auf.

Die geförderten Projekte aus dem Bereich Darstellende Kunst sind:

Asyl des müden Europäers – Sonderprojekt der Wiesbaden Biennale 2016

Borderlines – Theater und Performance und die Kultur der Gewalt in Mexiko an den Münchner Kammerspielen

Brasilianische Alternativen – Aufführungen, Konzerte, Residenzen, Ausstellungen an den fünf Produktionshäusern, HAU Berlin, Tanzhaus NRW Düsseldorf, Europäisches Zentrum der Künste Hellerau, Mousonturm Frankfurt/Main und Kampnagel Hamburg

Desintegration. Keine Juden für Deutsche – Kongress am Maxim Gorki Theater, kuratiert von Marianna Salzmann

For Sale – Human Trafficking in a Globalized Society. Transnationales Recherchenetzwerk am Theater Freiburg, Leitung: Clemens Bechtel

Freispiel 2016 – still. Eine Musik-/Tanz-Performance von Sasha Waltz & Guests und der Jungen Deutschen Philharmonie

Influenza – Das europäische und asiatische Figurentheater im Entdeckungsfieber. Festival-Sonderprogramm beim Figurentheater der Nationen Bochum

Khaos – Eine Begegnung mit dem Chaos für Tänzer und Musiker auf Basis der Chaconne von J.S. Bach. Leitung: Laurent Chétouane

Mindj Panther. Roma Armee Fraktion – Stückentwicklung am Maxim Gorki Theater, Leitung: Yael Ronen, Our Common Futures

Theater und Performances aus Tokio, Seoul, Bangkok und Singapur beim Festival Theaterformen 2016 in Braunschweig

Stages of Staging. Performative Gegenwart – Ausstellung im Kunstverein Hannover im Rahmen des Tanzkongresses Hannover 2016

Tanz und Theater – Internationales Festival Freiburg am E-Werk Freiburg, Theater Freiburg und Theater im Marienbad

Walls – Iphigenia in Exile. Seoul-Berlin-Cooperation am Deutschen Theater Berlin, u.a. von Tilmann Köhler und Mario Salazar

What About Thai Lady? – Ein thailändisch-deutscher Theatertanzabend über Träume, Vorurteile und Liebeskonzepte am Badischen Staatstheater Karlsruhe, Text: Jürgen Berger, Choreographie: Thanapol Virulhakul

(Kulturstiftung des Bundes / wb)

Kommentare  
Förderprojekte KSB: Gießkanne statt Konzept
eine Freude, dass so viele Projekte gekürt worden sind, doch ist kein Konzept sichtbar - alles ein wenig Gießkanne, von jedem ein wenig. Zudem sind sehr viele Projekte eigentlich keine konzeptionelle Förderung, sondern Unterstützung des regulären Theaterbetriebes; dafür sind die Etats der Theater da. Und immer die selben Verdächtigen, natürlich dürfen die Münchner Kammerspiele nicht fehlen, mit ihrem Chefkurator/Intendant der gesamtdeutschen freien Szene; das Gorki (2x), Chétouane, und Frau Waltz, Hau und Co.;
sehr schön das Projekt der Biennale in Wiesbaden, bitte mehr davon.
Und bitte bald ein Konzept!
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