Sorgen um die Zukunft des Dramatikerpreises

Würzburg, 11. Februar 2016. Der Würzburger Leonhard-Frank-Preis wird in diesem Jahr zum Amtsantritt des neuen Theater-Intendanten Markus Trabusch nicht ausgeschrieben. Auf ein einjähriges Moratorium verständigten sich das Mainfranken Theater Würzburg und die Leonhard-Frank-Gesellschaft e.V., die den mit 4.000 Euro dotierten Preis seit 2007 gemeinsam verleihen.

Michael Henke, Erster Vorsitzender der Leonhard-Frank-Gesellschaft, "äußerte Verständnis dafür, dass eine neue Leitung Zeit brauche, um ihre Prioritäten zu sortieren. Er verbinde mit dem Moratorium allerdings Sorgen für die Zukunft des Preises", heißt es in der Pressemitteilung des Theaters. Der designierte Intendant Markus Trabusch halte diese Sorgen für unbegründet: "Nicht das Ob, sondern das Wie steht im Fokus unserer Überlegungen, wie das Werk Leonhard Franks künftig zu würdigen sei."

Mit dem Leonhard-Frank-Preis wurden bislang Bühnentexte ausgezeichnet, "die eine Brücke zwischen dem Schaffen des 1961 verstorbenen Würzburger Schriftstellers und Dramatikers und dem Thema des jeweiligen Spielzeitmottos schlagen", heißt es in der Preisbeschreibung. Das Siegerstück erhält die Möglichkeit einer Uraufführung am Mainfranken Theater. Zu heftigen Kontroversen führte 2011 die Auszeichnung des Stückes "Nacktes Leben... oder... bei lebendigem Leibe" von Paul M. Waschkau. Das Mainfranken Theater unter Leitung von Hermann Schneider setzte seinerzeit drei Tage vor der geplanten Premiere die Waschkau-Uraufführung ab, was 2014 eine Konventionalstrafe zugunsten des Autors nach sich zog.

Das Siegerstück 2015 "Terrorkind" von Karsten Laske soll im Mai 2016 seine Premiere in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters feiern.

(Mainfranken Theater Würzburg / chr)

 

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