meldung
Theater Hagen: Verbliebene Intendanz-Kandidaten springen ab
Hagen sucht den Super-Sparer
14. April 2016. Das Theater Hagen hat einen neuen Generalmusikdirektor – aber keinen neuen Intendanten. Das geht aus einer Pressemitteilung des Theaters vom 12. April hervor. "In dem aufwändigen Auswahlverfahren, in dem unter anderem auch das Orchester einbezogen war, hatte sich ein Kandidat bei der Findungskommission durchsetzen können. Mit diesem Wunschkandidaten werden umgehend Gespräche über sein Engagement in Hagen aufgenommen", heißt es in der Pressemitteilung zur Causa GMD – die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) meldet, es handle sich um den Amerikaner Joseph L. Trafton.
Zur Nachfolge des Intendanten Norbert Hilchenbach (Intendant seit 2007) hingegen, dessen Amtszeit 2017 endet, hätten "intensive Gespräche der vergangenen Tage (…) nicht dazu geführt, dass es in der Aufsichtsratssitzung der Theater gGmbH zu einem Abschluss (…) kommen konnte", so die Pressemitteilung des Theaters. Die verbliebenen Kandidaten, der Hoffnungsvollste von ihnen laut WAZ der aktuelle Marketingleiter des Hauses Jürgen Pottebaum, hätten im Nachgang zur Beschlussfassung der städtischen Ratssitzung am vergangenen Donnerstag ihre Kandidaturen zurückgezogen. Der Rat der Stadt Hagen hatte beschlossen, dass der Zuschuss für das Theater ab 2018 auf 13,5 Millionen Euro jährlich festgeschrieben wird. "Zusätzlich hat sich die Geschäftsleitung mit der weitergehenden finanziellen Belastung auseinanderzusetzen, jeweils ein Prozent der Lohnsteigerung auszugleichen. Hierdurch erhöht sich das Sparziel um ungefähr weitere 130.000 Euro pro Jahr", informiert das Theater.
Daraufhin hatten bereits sowohl eine Gruppe in Hagen geborener/aufgewachsener Künster*innen in einem Offenen Brief als auch der Deutsche Bühnenverein in einer Pressemitteilung deutliche Kritik an dem Ratsbeschluss geäußert; in der Pressemitteilung des Bühnenvereins heißt es: Die beschlossene Zuschusskürzung sei aus Sicht des Bühnenvereins unrealistisch, weil es die zukünftige Arbeit des Theaters gefährde. Die Einsparung bedeute den Abbau von bis zu 40 Stellen. Bei einem Betrieb mit rund 250 Beschäftigten sei dies ein Aderlass ohnegleichen.
"Um möglichst zeitnah eine Vorgehensweise abzustimmen, die zwischen Theater und dem Gesellschafter eine zukunftsträchtige Entwicklung darstellt", sei nun eine Projektgruppe aus der Geschäftsführung des Theaters, einem Vertreter des Gesellschafters sowie des Betriebsrates, einem künstlerischen Berater und Mitgliedern des Aufsichtsrates gegründet worden, teilt das Theater Hagen mit.
(nmz / Theater Hagen / WAZ / sd)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater Weimar
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
- 21. April 2024 Grabbe-Förderpreis an Henriette Seier
- 17. April 2024 Autor und Regisseur René Pollesch in Berlin beigesetzt
- 17. April 2024 London: Die Sieger der Olivier Awards 2024
neueste kommentare >
-
Intendanz Weimar Stille Hoffnung
-
Intendanz Weimar Berechtigte Kritik
-
O.E.-Hasse-Preis 2024 Juryarbeit
-
O.E.-Hasse-Preis Jury
-
Intendanz Weimar Identitäts- und Herkunftsgeschwafel
-
Neue Leitung Darmstadt Sprachliche Genauigkeit
-
Der Zauberberg, Weimar Erlösung in der frischen Luft
-
Neue Leitung Darmstadt Gegenfrage
-
Intendanz Weimar Skizze
-
Neue Leitung Darmstadt Welche Legenden?