Podcast – Über die komplizierte Lage am Volkstheater Rostock, die Sparpläne und den Konflikt zwischen Intendant Latchinian und Oberbürgermeister Methling
Rostock = Krise?
15. April 2016. Wer ans Rostocker Volkstheater denkt, denkt an Krise. Das ist schon lange so. Aber seit Intendant Sewan Latchinian 2014 angetreten ist, um eben diese Krise mit der Kraft der Kunst zu beenden, hat sich der Abstiegskampf des Theaters zu einem regelrechten Drama in vielen Akten ausgeweitet – nachzulesen in der Krisen-Chronik des Volkstheaters.
Wer zum Stand der Dinge lieber Nachhören als Nachlesen möchte, für den gibt's die Podcast-Ausgabe Nummer 4. Die nachtkritik.de-Redakteure Christian Rakow, der das Volkstheater seit seiner Jugend kennt, und Georg Kasch sprechen darüber, warum jede neue Information zu Rostock die Kommentarspalte explodieren lässt, warum Intendant Latchinian eigentlich der richtige Mann für Rostock wäre und welche Sparpläne jetzt genau auf dem Tisch liegen.
War gekommen, um das Volkstheater auf Kurs zu bringen – und musste von Beginn an gegen Sparpläne ansteuern: Intendant Sewan Latchinian © Volkstheater Rostock
Mehr zu den Hintergründen? Hier die Chronik zur Krise des Volkstheaters.
Mehr zum Nachhören? Hier alle Podcasts zum Herunterladen und Abonnieren. Vor zwei Wochen sprachen Georg Kasch und Nikolaus Merck über die Heimsuchung Internet und User*innenkommentare auf nachtkritik.de.
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Es hilft "Abstand" zu bekommen zur hitzigen Debatte um das VTR in Rostock, die sehr personenbezogen und "rostock-spezifisch" ist wie im Interview benannt. Es hilft, zu sortieren.
Als Vertrterin des 4-Spartentheaters in Rostock hoffe ich auf eine Lösung im Sinne von Theater UND die Bürger seiner Stadt!
Ohne das VTR in künstlerischer Qualität = KEIN Zuzug von Besuchern, die Lust auf Bewegung, Auseinansersetzung und Spaß am Theater haben!
Dr. Gesine Selig
Warum tun hier einige so, als würde es um die Abschaffung des VTR gehen? Niemand will ihnen den Spaß am Theater nehmen.
Die Angst vor Veränderung und Erneuerung ist in Rostock offensichtlich sehr verbreitet.
Soviel zur verantwortungsbewussten Zukunftssicherung, Veränderung und Erneuerung in #2.
Latchinians Ergänzung und Vertiefung dieses unseligen Rosinskipapiers würde wenigstens ermöglichen, das Schauspiel nicht schon jetzt zum Sommer 17 zu entlassen, und würde ein Zeitgewinn um ersteinmal mindestens ein Jahr bedeuten - Zeit die Zukunft ermöglichen könnte. Es bleibt spannend.
Lieber Rostocker es fällt auf, wen Sie hier vertreten. U. a. die Fraktion der Zeitgewinner und Verzögerer. Zeit für Zukunft… hier gefällt man sich aber im Pathos.
Und Sie, Schweriner, müssen sich ebenfalls die Frage gefallen lassen, wen und wessen Interessen Sie vertreten. Bei Ihnen fällt auf, dass Sie die typisch schwerinzentristische Haltung einnehmen, Ihr Blick reicht nur bis zur Grenze der Residenzstadt (So wirbt Schwerin an der Autobahn für sich.).
Schweriner und Rostocker mögen sich nicht, ein alte Geschichte, aber muss diese Antipathie Ihrerseits so weit gehen? Oder sind Sie in irgendeiner Weise mit dem Ministerium des Herrn Brodkorb verbandelt?
Was als Reform, als notwendige Veränderung oder gar als Zukunftssicherung verkauft werden soll, ist, nüchtern betrachtet, nichts anderes als die Einsparung von kleinen Summen (im Verhältnis des Landesetats), was aber
für viele Menschen existenzbedrohende Folgen hat. Aber das wurde schon oft gesagt, nur taube Ohren wollen nicht hören.
Und morgen wird der Hauptausschuss der Bürgerschaft über einen Antrag zur Entlassung von Sewan Latchinian abstimmen. Das sagt ja wohl alles. Es geht nicht um das Theater, es ging nie wirklich um das Theater, es geht um persönliche Fehden. Und ich muss als theaterbegeisterte Bürgerin dieser Stadt diesen Ränkespielen zusehen, kann nichts daran ändern. Das macht unsagbar wütend.
Warum sollte man nach Berlin oder Hamburg fahren, wenn man tolles Theater, gute Künstler, sehenswerte Inszenierungen vor Ort hat?
Aber welchen Vorschlag soll man von jemadem erwarten, der abwertend von "Bude", "Pseudotheater" une ein paar Zuschauern spricht?
Und ja, Sie Konzeptor. Vermutlich hätte so manch einer das Haus ganz gern dicht gemacht (ich vermute, Sie auch)- und es ist kein Verdienst dieser ignoranten Stadtverwaltung, dass es dazu bislang nicht gekommen ist und ich wage die Prognose: NIE KOMMEN WIRD.
wenn sie auch nur im Ansatz recht hätten, wieso lese ich dann über die jüngste premiere in der BERLINER ZEITUNG: allen Lehrern, die ihre Schüler derzeit mit werthern und lotten kämpfen lassen: bucht ein Ticket nach Rostock?
Das ist hier in Nachtkritik einmalig, das soviele Menschen ein Theater kaputtposten wollen.Wozu?
Nun soll nach dem Willen derselben Frau Bachmann der Oberbürgermeister allen Ernstes rechtliche Schritte gegen Sewan Latchinian prüfen. Ja, hat die denn noch alle?
(...)