Thomas Ostermeier erhält Shakespeare-Preis
Für das Gesamtschaffen
Craiova, 23. April 2016. Heute Abend wird Thomas Ostermeier mit dem rumänischen Shakespeare-Preis ausgezeichnet. Wie die Schaubühne meldet, wird ihm der mit 10.000 Euro dotierte Preis beim rumänischen Shakespeare-Festival in Craiova überreicht.
Die Jury ehrt Ostermeier für sein gesamtes künstlerisches Schaffen und im Besonderen für seine Bearbeitungen von Shakespeare-Stoffen. Der britische Botschafter Paul Brummell überreicht Ostermeier den Preis heute Abend im Anschluss an das Gastspiel von Richard III. im National Theater in Craiova.
Der Shakespeare-Preis wird seit zehn Jahren vergeben. Bisherige Preisträger sind u.a. Declan Donnellan, Silviu Purcărete, Oskaras Koršunovas und Stanley Well.
(Schaubühne / geka)
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Das Demütigendste am Armsein ist, wenn man nicht einmal mehr Geschenke machen, niemanden mehr einladen kann. Wer nicht geben, nur noch nehmen kann, der ist draußen, gehört nicht dazu. Ein Festival, das Thomas Ostermeier auszeichnet, kann es sich offenbar leisten Geld symbolisch einzusetzen und erhebt damit Anspruch, in der Riege derer mitzuspielen die öffentlich Qualitätsurteile abgeben. Das finden sie unerträglich, allerdings wohl nur bei den Rumänen. Oder verlangen Sie etwa auch, dass beim Berliner Theatertreffen der oder die Schauspielerin mit dem geringsten Monatseinkommen ausgezeichnet werden soll, ganz egal wie der Jury ihr Spiel gefallen hat?
Ein Reicher, der sagt, er könne das Geschenk eines Ärmeren unmöglich annehmen, er sei schließlich zig mal reicher als dieser arme Hund, und das auch noch unter dem Mäntelchen der Besorgnis, verweigert ihm damit den Zutritt zu "seinen Kreisen". Würde Thomas Ostermeier diesen Preis ablehnen, dann würde er damit sagen: "Ihr Rumänen seid doch viel zu arm und rückständig, um euch ein Urteil über meine Kunst erlauben zu können; kauft euch lieber eine warme Mahlzeit und ein, zwei Scheinwerfer für die, dies nötig haben." Eine solche snobistische Attitüde ist von Ostermeier aber Gott sei Dank nicht zu befürchten.
Habe die Ehre, eine Rumänin.
Und ich teile Frau Wallfischs Meinung durch und durch.
Ich sage nicht, Herr Ostermeier solle den Preis nicht annehmen, sondern das Geld spenden, das ist ein himmelweiter Unterschied. Was wissen Sie denn vom Armsein? was wissen Sie von Rumänien, geschweige den von der Finanzlage der Kulturinsitutionen dort? Dieses vermeintliche Gutmenschentum was Sie hier propagieren ist widerwärtig. Erklären Sie mir mal, was bringen einem der bestbezahlten deutschen Theaterregisseure EUR 10´000 aus rumänischer Kulturkasse, während ihm in Deutschland und Frankreich das Geld hinterhergeworfen wird. Meine Güte was herrscht doch für eine Ignoranz und Blindheit in diesem Land. Man kann sich alles schön reden und verdrehen. Spin doctors nennt man solche Leute wie Sie.