13 neue Theaterpaare

4. Mai 2016. Die Kulturstiftung des Bundes fördert im Rahmen des Fonds Doppelpass dieses Jahr 13 Kooperationen zwischen Institutionen und Freier Szene. Insgesamt 1,9 Millionen Euro gehen an:

– Das SETanztheater Nürnberg und das Stadttheater Ingolstadt

– copy & waste und das Schauspiel Leipzig

– Das Landestheater Schwaben und die geheimagentur (Abteilung München)

– recherchepool und das Theater Bielefeld

– Den Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr und die Europäische Gemeinschaft für Kulturelle Angelegenheiten/Berlin

– Die Sophiensaele/Berlin und das Lwowski Kronfoth Musiktheaterkollektiv

– Futur II Konjunktiv/Berlin und das Theater Trier

– Das Junge Theater Bremen und das kainkollektiv Bochum

– K.A.U. & Wdowik und das Staatstheater Darmstadt

– Herbordt / Mohren und das Badische Staatstheater Karlsruhe

– internil/Leipzig und den Berliner Theaterdiscounter

– Hofmann & Lindholm und das Staatstheater Stuttgart

– yrd.works/Offenbach und den Mousonturm Frankfurt

Zur Jury gehörten Katja Aßmann (Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr), Tunçay Kulaoğlu (Dramaturg, Autor und Übersetzer, Berlin), Holger Schultze (Intendant des Theaters Heidelberg), Manuel Schöbel (Intendant der Sächsischen Landesbühnen) und Christine Wahl (Journalistin, Berlin).

Die Bundeskulturstiftung rief den Fonds Doppelpass 2011 zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren ins Leben, um freie Gruppen und feste Tanz- und Theaterhäuser "zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und künstlerischer Produktion anzuregen". Die geförderten Partnerschaften erhalten über einen Zeitraum von zwei Spielzeiten jeweils bis zu 150.000 Euro. Die Laufzeit des Fonds ist mittlerweile verlängert worden; der Bundeskulturstiftung zufolge wird er bis 2018 fortgeführt.

Zum Vergleich: In der ersten Runde waren 2,5 Millionen Euro an 17 Kooperationsprojekte vergeben worden, letztes Jahr (2015) gab es 2,25 Millionen Euro für 15 Paare.

(Kulturstiftung des Bundes / sd)

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Kommentare  
Doppelpassförderung 2016: Ärgerlich!
Die Zusammensetzung ist aus dem einfachen Grunde ärgerlich, weil mit Mousonturm, Theaterdiscounter, sophiensälen und Ringlokschuppen vier Paarungen aus frei-freie Produktionen bestehen, die nichts mit dem Anliegen zu tun haben, dass sich freie Gruppen und öffentliche Häuser annähern, endlich einmal kennen lernen.

Es handelt sich hier um Subventions-Subventionen, wenn gefördert wird, was sich ohnehin paart. Was bezweckt das Programm dann noch? Niemand würde etwas einwenden, wenn endlich ein bitter nötiges Programm zur Förderung der freien Theater aufgelegt werden würde. Aber das hier ist krumm!!
Bin enttäuscht.
Wer prüft die Vorschläge/Auswahl der Jury? Oder war die Gesamtauswahl so dünn?
Doppelpassförderung 2016: Freie Szene
@1 Dazu müssten sich Stadttheaterintendanten mal für die freie Szene interessieren
Doppelpass-Förderung 2016: Freie Szene
@2, nenene, da gab es schon noch mehr eingereichte Stadttheater + freie Gruppen Ideen. Die sind halt nicht ausgewählt worden
Doppelpass-Förderung: ungerecht
# 3, na also, dann war die Not doch nicht so groß, dass man vier Produktionsstätten der freien Szene noch einmal subventioniert, für eine Aufgabe, die sie ohnehin übernommen hätten; beim Theaterdiscounter würde ich hier mal einen Abstrich machen, weil die Förderung im sub-sub-Bereich liegt;
ungerecht und großer Mist, mit Verlaub!
Doppelpass-Förderung: doppelte Förderung?
hatten copy & waste nicht schon einmal eine doppelpass-förderung? mit dem ringlokschuppen in mülheim?
Doppelpass-Förderung: an der Idee vorbei
@Ani: ich stimme voll zu und finde dass diese 'frei-frei'-Paarungen an der eigentlichen Doppelpass-Idee vorbei gehen. Subventionieren ist ja (an der Stelle) gut, aber Zusammenarbeit zwischen etablierten Stadtheatern und freien Gruppen entsteht so nicht.
und @5: finde ich nicht tragisch, wenn es ein gutes Konzept ist, warum sollten nicht Institutionen oder Gruppen mehrfach gefördert werden. Wenn es ein gutes Konzept ist.
Doppelpass-Förderung: mehr Doppelungen
@5 ebenso doch geheimagentur, sophensaele, mousonturm und staatstheater stuttgart.
Doppelpass-Förderung: Nachhaltigkeit
Heh, Abruzzo, aber auch die Freie Szene müsst gelegentlich auch mal ihre Scheu vor dem Stadttheater abbauen. Die große Frage hinter diesem Programm ist doch, wie nachhaltig ist das, was die Kollegen und Kolleginnen da machen? Legt der Bund da mal eine Evaluation auf, was da eigentlich hängen bleibt? Sind diejenigen die an diesem Programm teilgenommen haben, nun geheilt von der Scheu vor dem anderen?
Doppelpass-Förderung: Qualitätsproblem
Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Idee des Doppelpasses nicht explizit die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Stadttheatern und freier Szene sondern von Kooperationen zwischen freien Künstlern oder Gruppen und Institutionen. Und das schließt doch wohl auch freie Produktionshäuser ein.
Ich finde es begrüßenswert, dass die Jury sich schwerpunktweise für Projekte entschieden hat, die aus dem regulären Budget der geförderten Spielstätten wohl nicht zu realisieren gewesen wären. Denn anders als für die meisten Stadttheater ist eine zweijährige Kooperation mit einer Gruppe für die freien Produktionshäuser kaum zu stemmen - und das gilt auch für die "Großen", man vergleiche nur einmal den Etat der Sophiensæle mit z.B. dem Gorki oder den Mousonturm mit dem Schauspiel Frankfurt. Anders: es steht doch jedem Stadttheater frei, Projekte mit freien Gruppen zu machen. Oder geht das nur, wenn die Gruppen das Projektbudget per Doppelpass-Förderung mitbringen?

Dass es auffällig viele doppelt Geförderte gibt, ist sicher nicht so optimal, lässt aber evtl. darauf schließen, dass die Qualität der eingereichten Konzepte insgesamt nicht so dolle war.
Doppelpass-Förderung: nicht so pädagogisch
Ich würde das mal nicht so pädagogisch und auch nicht so eng sehen.
Konzepte können im Laufe der Zeit ausgeweitet werden, da haben sich halt für Gruppen und freie Häuser noch Möglichkeiten aufgetan, die kreativ genutzt werden. Gegen wen oder was das nun ungerecht sein soll, erschließt sich mir nicht.
Doppelpassförderung 2016: mimimi
Bevor mensch losmeckert, würde ein kurzer Blick in die Ausschreibung des Programmes helfen, da steht gleich als erster Satz: "Im Fonds Doppelpass werden gezielt Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt." - Es geht also offensichtlich um die Paarung Gruppe - Spielstätte, letztere gibt es auch in der Freien Szene, und nicht ausschließlich um ein "Kennenlernen" von Freier Szene und Stadt-/Staatstheater. Es steht auch nirgendwo, dass Gruppen oder Theater, die schon einmal eine Doppelpass-Förderung erhalten haben, von einer erneuten Antragstellung und Förderung ausgeschlossen sind. Mensch kann Jury-Entscheidungen natürlich doof finden, das ist aber eine persönliche Meinung und keine "krumme" Nummer der Jury. Ich bin jetzt mal ein Schelm und denke mir böse, dass ein/e gewisse/r Vorkommentator(in) auch einen Antrag gestellt hat und leer ausgegangen ist?
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