Schauspieldirektor Ulf Frötzschner verlässt Trier
Das rote Tuch
1. Juni 2016. Das Theater Trier und sein Schauspieldirektor gehen getrennte Wege. Das melden sowohl der Trierische Volksfreund als auch der Trier Reporter. Beide berufen sich auf eine interne Hausmitteilung des Theaters, derzufolge Intendant Karl Sibelius ab sofort (also dem 1. Juni) kommissarisch die Leitung der Schauspielsparte übernehme.
Wörtlich heiße es darin: "Ulf Frötzschner ist mit Wirkung vom 31. Mai 2016 nicht mehr Mitglied des Hauses. Die Aufgaben des Schauspieldirektors werden bis auf Weiteres von mir übernommen." Ob Frötzschner gekündigt wurde oder selbst die Kündigung eingereicht habe, gehe aus der Mitteilung nicht hervor, so der Trierische Volksfreund. Das Theater Trier gibt "zu personalrechtlichen Angelegenheiten" "zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Stellungnahme ab", so die Pressestelle auf Nachfrage von nachtkritik.de.
Die Chemie zwischen dem Intendanten und seinem Schauspielchef sei in letzter Zeit "immer vergifteter" gewesen, "zuletzt wurde Frötzschner nicht einmal mehr zu Mitarbeiterversammlungen hinzugezogen", so der Trier Reporter. Im Februar 2016 habe Frötzschner bereits ein Auflösungsvertrag zum 31. Juli 2017 vorgelegen, den er allerdings nicht unterzeichnet habe. Eskaliert sei die Situation nun an der Absage einer geplanten Inszenierung ("Die rote Wand" von Lothar Kittstein).
Vor Frötzschner sei bereits vor Saisonbeginn eine Spartenleiterin abgefunden worden, berichtet der Trier Reporter. Auch die ursprünglich als Marketingleiterin vorgesehene Mitarbeiterin klage inzwischen gegen die Stadt und das Theater. Im März habe Sibelius den Opernsänger Christian Sist fristlos entlassen. Der stellvertretende Intendant und Chefdisponent Tobias Scharfenberger habe von sich aus das Theater verlassen. Noch davor habe Sibelius sich mit Dirk Eis überworfen, der in der noch zu gründenden Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) als stellvertretender Intendant für Finanzen vorgesehen gewesen wäre. "Eis wechselte schließlich zurück ins Rathaus."
Update vom 10.6.2016: In einer Mail, die uns am 10. Juni 2016 erreichte, melden sich die am Theater Trier arbeitenden RegisseurInnen zu Wort. Von Thorleifur Örn Arnnasson bis Christina Friedrich – 11 Personen haben das der Mail angehängte Schreiben unterzeichnet, das die Solidarität der RegisseurInnen mit dem entlassenen Schauspieldirektor Ulf Frötzschner ausdrückt: "Als Schauspieldirektor arbeitet Ulf Frötzschner ausschliesslich für die künstlerischen Inhalte, er begegnet Regisseuren auf Augenhöhe, schafft geschützte Freiräume, in denen wir unsere Inszenierungen entfalten können, gibt Rückendeckung, und ist ein unaufhaltsamer, energetischer, positiver Arbeitsmotor für die gesamte Sparte. All dies ist in unserer Branche keine Selbstverständlichkeit und für uns von grossem Wert." Gerichtet ist das Schreiben an Wolfram Leibe, Thomas Egger, den Kulturausschuss der Stadt Trier und den Personalrat des Theaters Trier: "Wir appellieren dringend an Ihre Verantwortung und bitten Sie inständig und zeitnah Voraussetzungen zu prüfen, die eine Rückkehr Ulf Frötzschners an das Schauspiel Trier ermöglichen." Das ganze PDF können Sie hier lesen.
(Trier Reporter / sd/ sae)
Mehr zur Krise am Theater Trier in der Presseschau vom 26. Mai – Trierer Medien berichten über Turbulenzen am Ende der ersten Spielzeit von Neuintendant Karl M. Sibelius
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Es ist jetzt leider auch schon der dritte Fall in der deutschsprachigen Theaterlandschaft, in dem ohne weiteres ein Schauspieldirektor entlassen wird, Darmstadt, Bern, jetzt Trier, welche Stadt kommt als nächste?
Welche Sicherheit haben dann Schauspieler, die an ein Theater kommen?
Ich bin gerade von von einer Trierreise zur Vorbereitung meiner kommenden Inszenierung dort zurückgekommen. Ich habe Vorstellungen gesehen, die Mitarbeiter der Schauspielsparte kennengelernt.Und bin nachhaltig beeindruckt von der Arbeit, die dort stattfindet.Das Ensemble, welches Ulf Frötzschner nach Trier geholt hat, ist grossartig, die Arbeiten der Kollegen, die dort diese Spielzeit gearbeitet haben,finde ich inspirierend, anspruchsvoll und fordernd, Ich vermute sehr, dass es Ulf Frötzschners Verdienst ist, dass dort, in Trier, gerade etwas sehr Besonderes entsteht. Er hat, unter vielem anderen, die Gabe, wirklich spannende Leute zusammenzubringen. Das war schon in Luzern so, und die Ergebnisse und Begegnungen sind oft eine grosse Bereicherung für unsere Arbeit. Ein solches kreatives Potential ist nicht selbstverständlich und kostbar.
Dass dieses Potential am Schauspiel Trier jetzt Gefahr läuft, zerstört zu werden, stimmt mich fassungslos und traurig. Und, um als letztes auf einen Kommentar der vorigen Pressemeldung zu reagieren: ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tatsache, dass die letzten Regiekollegen in der kommenden Spielzeit nicht wiederholt am Trierer Schauspiel arbeiten, an den Mitarbeiter/innen der Schauspielsparte liegt. Denn mit diesen Schauspielern zu arbeiten war und ist mit Sicherheit für jede/n Regisseur/in ein Geschenk.
Bedenken wir jedoch auch, dass der Kopf des Kulturdezernten ziemlich stark an dem von Sibelius hängt. Bürgermeister und Kulturdezernent (beide SPD) sich nicht gerade grün sind. Der Kulturdezernent frisch in der Partei, vorher kurz Frei, davor FDP. Es wäre also auch ein Politisches von abzuschätzenden Ausmaß. Es gibt da durchaus eine große Kontroverse im Rathaus.
Ebenso, sollte einem durchaus zu denken geben, wie ein Intendant, der sich Transparenz und soziales Verhalten auf die Fahnen geschrieben hat. Der die Aufmerksamkeit von ART BUT FAIR und der Goldenen Stechpalme die in Trier verliehen wurde genutzt hat.
Plötzlich, wenn ART BUT FAIR diese Transparenz einfordert austritt.
Zudem ist laufen meines wissens gegen die Stadt, das Theater und Karl Sibelius mehrere Arbeitsrechtliche Verfahren so wie gegen kaum ein anderes Theater im deutschsprachigen Raum.
Das hier nur mit den Wölfen mitgeheuelt wird klingt für mich leider nicht so.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es ein innerparteiliches Problem sondern eher ein von außen hineingetragenes Problem ist. Insbesondere die AfD sucht gerne etwas zu meckern.
Für das Kommunikationsverhalten von ART BUT FAIR fehlen mir schlicht die Worte.
Das ist kein Problem, dass von aussen herran getragen wurde.
(Sehr geehrter Norman S., die von Ihnen bereitgestellte Liste, lässt sich für uns aktuell nicht überprüfen. Können Sie eine Quellen beifügen? Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion, Christian Rakow)
sie verweisen doch selbst auf alle Fälle.
Vielleicht war die vorrangesetzte Formulierung unterstellend.
Die List unter einem Anderen Titel:
Personen auf wichtigen Positionen bei den es bereits in der ersten Spielzeit zu Vertragsaufösungen kam:
1. der für die AÖR vorgesehene Stellvertretene Intendant Dirk Eis
2.Schauspielchef Ulf Frötzschner
3.Der Chefdisponent Tobias Scharfenberger
4.Opernsänger Christian Sist
5.Julia Haebler vorgesehene Leiterin der Bürgertheatersparte
(Der Name der oft benannten Marketingleiterin ist mir leider nicht bekannt.)
Dass Sibelius Frötzschner engagiert hat ist unerheblich. Es geht darum, dass der Vertrag des Schauspieldirektors gekündigt/aufgelöst wurde.
Wenn im anderen Trier-Thread darüber geschrieben wird, wie in Trier eine Ansteckung mit dem "Rostock-Virus" droht, dann stimme ich zu, aber meine damit estwas anderes:
1. In beiden Städten arbeiten Intendanten, die vor allem Selbstdarsteller sind und davon überzeugt sind, alles alleine zu können. Und damit zeigen sie, dass sie nicht verstehen, was Intendanten an einem Mehrspartenhaus tun sollten: Teams bilden, die das Haus leiten.
2. In beiden Städten gibt es offensichtlich starke Unterstützer der Intendanten, die Kritik am Führungsstil oder der Person der Intendanten nicht ertragen. Doch Kritik ist notwendig, immer.
(Achtung: in diesem Post wird die unterirdische Rostocker Kulturpolitik nicht thematisiert.)
6. Susanne Reinhard (Leiterin Presse/ÖA und Marketing)
7. Eric Thielen (danach Leiter Presse/ÖA) -Hinweis: leitet www.trier-reporter.de !
(8. nicht zu vergessen der gescheiterte Versuch von Sibelius, den GMD Victor Puhl loszuwerden. Hier intervenierte schließlich die Stadt) - s. div. lokale Nachrichten
Und ganz ehrlich, ich hätte den in so unverschämten Ton verfassten Brief von art but fair anstelle von Sibelius nicht einmal beantwortet. Was sollte das gewesen sein? Alles nur nicht professionell...
Und übrigens, ich habe nachgelesen und auch etwas recherchiert, hier mein Ergebnis über die "gegangenen bzw. gekündigten" Personen:
# Eis wurde nicht gekündigt, er hat in die Stadtverwaltung gewechselt
# Frötzschner hat mehrere grobe Fehler begangen (z.B. im Vorfeld der Produktion "Die rote Wand"), die personal- und arbeitsrechtliche Konsequenzen mit sich brachten
# Scharfenberger hat den Intendanz der Mosel Musikfestival übernommen und so in eine höhere Position gewechselt
# Sist hat private Auftritte seiner beruflichen Verpflichtungen am Theater bevorzugt, seine Kündigung war der personal- und arbeitsrechtliche Konsequenz seines fahrlässigen Handels
# Haebler - wurde sie gekündigt? Oder ist sie selbst gegangen? Unklar.
# Reinhardt- das Gleiche wie bei Haebler
# Thielen hat selbst seinen Posten am Theater gekündigt und ist erneut als freier Journalist tätig (Trier Reporter)
Genau zwei gekündigte Personen in 10 Monaten? Von über 220 Angestellten? Nicht mal 1%???? Das nimmt ja tatsächlich katastrophale Ausmaße an!!! Sibelius der gnadenlose Tyrann!!!
Kritik - außerhalb von interner Theaterkritik - darf gar nicht im praktischen Sinne von Lösungsvorschlägen konstruktiv sein. Weil sie dann ihre Distanz zum Gegenstand einbüßt. Ihre genre-eigene „Konstruktivität“ gegenüber der Kunst besteht darin, überhaupt öffentlich geäußert werden zu wollen.
Allerdings ist sie auch dann nur wahrhaftig konstruktiv, wenn sie einseitig, also subjektiv beurteilt und dabei GLEICHZEITIG zuwege bringt, das eigene, auf subjektiver Wahrnehmung und erinnerten subjektiven Empfindungen während der subjektiven Wahrnehmung basierte Urteil objektivierend zu beschreiben. Das ist die KUNST der Kritik.
Alles andere ist eher keine Kritik als Methode der Ästhetik, sondern Gemecker und Nörgelei wegen unbefriedigt geblieben eigenem undoder vorherrschenden Geschmack. Selbst dann, wenn das mit Kritik verwechselbare Gemecker veröffentlicht und also gesellschaftswirksam verbreitet wird.
Ob dem Theater in Trier undoder speziell seinem Intendanten eine wahrhafte Kritik oder lediglich destruktiv öffentlich verbreitetes Gemecker und Nörgelei entgegen gebracht wurden und werden, kann gut überprüft werden, wenn man die veröffentlichten kritischen Ausführungen zum Theater und seinem Intendanten unter den vorgenannten Aspekten einmal nüchtern betrachtet.
Wenn aus einem Theater ein ehemaliger Angestellter ohne längere zwischenzeitliche Dienst-Pause danach im Rathaus arbeitet und ein früher als Journalist arbeitender Theaterangestellter ohne längere Tätigkeitspause (wieder) an ein Blatt als Journalist geht, hatte entweder die Einstellung eines Journalisten im Theater bereits Methode, um sich einen kurzen, werbewirksamen Draht zur Lokalpresse leicht zu verschaffen. Nach Weggang des Journalisten ist es eher umgekehrt: er hat dann einen kurzen Draht, um Theaterinterna öffentlich zu machen und dabei je mehr zu punkten für das Blatt, je abenteuerlicher die Nachrichten sind, die man mit dem Theater um Intendant und Theater produzieren kann…
Das ist beides nicht sehr seriös. Würde ich sagen.
Früher, also zu der Zeit, als man Informationswege ohne extrem großen Aufwand zurückverfolgen konnte, war es rechtlich praktisch noch möglich gegen solcherart unseriöses Gebaren vorzugehen. Etwa durch eine Verleumdungsklage oder durch Abmahnung und Kündigung wegen Verrat von Geheimnissen verschiedentlicher Graduierungsstufen (etwa vereinbart strengstens oder streng geheim zu haltende Informationen)...
Fortsetzung folgt.
Welchen groben Fehler hat Frötzschner denn genau begangen?
In Absprache mit dem Intendanten ein Stück über Gesellschaftliche Zusammenhänge auf den Spielplan gesetzt. Kontakt mit der Mutter des Opfers aufgenommen, dessen Fall bzw. viel mehr die Reaktion der Gesellschaft und der Medien auf den Fall, der Ausgangspunkt für das Stück sein sollte. Sie war also involviert. Von Zustimmung wurde gar nicht gesprochen, da es von ihr dazu keiner Zustimmung bedarf, ein Stück zu schreiben, dass nicht von ihr direkt handelt.
Der Intendant hat dies auf die ersten Reaktionen nach der Pressekonferenz in einem Statement auf Facebook verteidigt, dann später, als die Mutter sich per Anwalt gemeldet hat, dieses Statement schnell gelöscht und aus menschlichen Gründen das Stück abgesagt. (Es gibt Menschen, die seine Post's per Screenshot gesichter haben)
Darf Theater sich nicht mehr mit Gesellschaftlichen zusammenhängen auseinander setzen?
Hat Sibelius als Generalintendat nicht letztenendes die Gesamtverantwortung, müsste er also nicht eigentlich selber dafür gerade stehen?
Zu seiner Sprache gucken sie sich mal das Interview auf OK54 an, bei dem er erzählt, er habe die Mutter angerufen und sich entschuldigt.
Das ganze klingt wie ein Statement, als er hätte mit ihr gesprochen.
Auf Nachfrage des Moderators, wie die Mutter denn reagiert hätte, muss er plötzlich ih zufügen, dass er sie garnicht erreicht habe und ihr nur auf den Anrufbeantworter gesprochen habe. Und unterstellt ihr dann, dass es ja verständlich sei, wenn sie nicht mit ihm dem Intendanten sprechen wolle. Woher weiß er das? War sie vielleicht einfach nur nicht zu Hause?
Die Stelle dauert ungefähr 1:30 bis zur Korrektur:
(https://youtu.be/7bu3XflvEG8?t=2112)
Zumal er das Stück erst verteidigt hat, also über die Brisanz Bescheid wusste, dann aber aus persönlichen Gründen einen Rückzug machte, mit dem er wiederum eine persönlich motivierte Kündigung rechtfertigt.
Andere Gründe für eine Kündigung Frötzschners werden nirgendwo aufgeführt und konnten meines wissens bis jetzt auch nicht benannt werden. Wenn sie mehr wissen, behelligen sie mich gerne.
Zu Sist:
Wenn ich mit meinem Arbeitgeber mündlich eine klare Verabredung treffe, dann erwarte ich, dass er sie einhält.
Mag diese Verabredung auch Unklug und unüblig von Seite des Theaters sein. Doch wurde sie ja anscheinend getroffen.
Natürlich sind auch ein paar Leute gegangen und im Vergleich zu allen Angestellten sind das nicht viele.
Doch! es sind fast alles leitende Positionen.
Und mit Verlaub, eine so hohe Fluktuation auf dieser Ebene ist etwas anderes, als wenn eine Ankleiderin, ein Maler oder eine Frau von der Kasse gekündigt wird.
Zu Sibelius und der Presse:
Es gab schon in Eggenfelden einen Skandal bei dem es darum ging, ob die ehemalige Pressesprecherin des Theaters Jubelkritiken in der Zeitung ihres Mannes unterbracht hat. Das sogenannte Weiler-Gate
dazu:
http://www.pnp.de/nachrichten/kultur_und_panorama/kultur/1396652_Fraeulein-Weiler-Gate-PR-Desaster-am-Theater-an-der-Rott.html
und: http://www.pnp.de/1210123
Woher Eric Thielen seine Informationen bezieht, anscheinend teilweise auch von Herrn Sibelius selbst, wenn er in einem Artikel schreibt:
"Ende April berief Sibelius eine Ensembleversammlung mit den Spartenleitern ein. Am Tag darauf teilte der Intendant dem reporter telefonisch mit, es gebe “leider keine Story, weil ich es noch einmal mit dem Ulf versuchen will, sonst wären die Schauspieler verzweifelt”
("Theater Trier – Abmahnungen, Kündigungen, Abfindungen" aus dem Trier Reporter)
http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=41353
Vielleicht wäre es jetzt Zeit den ganzen Konflikt theatralisch zu verarbeiten? Ein großes szenisches Oratorium unter Beteiligung aller Sparten? Mit Tyrannen und Schmetterlingen und Witwen. Das wäre doch mal wirklich produktiv!
(Zur Erklärung: nach der Ein-Mann-Show von Sibelius im Kasino durfte das Publikum Fragen stellen:)
"'Wie lange bleiben Sie denn noch?' 'Ich weiß es wirklich nicht', antwortet Sibelius ernst, diesmal ganz er selbst. Das sei eine Frage der Energie. Aus der Presse musste er von seiner geplanten Entmachtung erfahren. Dieses Vorgehen der Stadt kritisiert der Österreicher heftig. Er habe seitdem jeden Tag geweint und jeden Tag gedacht 'jetzt schmeiße ich das Handtuch'"
Worauf wartet die Stadt noch? Wieso ist dieser Mann noch immer Intendant? Ich meine die Frage ernst. Wer kann mir dies argumentativ beantworten? Zwei von drei Positionen muss er abgeben: die kaufmännische und die personelle Gesamtverantwortung. Bleibt die künstelrische. Iwo! Mit den Ergebnissen hat er, außer bei seinen ureigenen Produktionen im Musical, nichts zu tun. Dafür zeichnen sich die SpartenleiterInnen verantwortlich. Karl Sibelius ist obsolet geworden! Wieso hält die Stadt an ihm fest? (…) Kann mich ein Insider vielleicht aufklären?
Abgesehen davon, dass sich Ihr Post ja selbst beantwortet: wenn ein Intendant so wenig Einfluss, Aufgaben und Verpflichtungen hat (die Arbeit machen ja sowieso alle anderen, nicht?), wie Sie es beschreiben, kann ja auch kein wirklicher Schaden entstehen, wenn Herr Sibelius noch ein bisschen bleibt, oder?
http://www.opus-kulturmagazin.de/nc/news/kulturnachricht/beitrag/turbulenzen-am-theater-trier-ulf-froetzschner-ist-als-schauspieldirektor-entlassen.html
Desweiteren hier ein ausführlicher Bericht zu dem Skandal um "Nero Hero":http://www.trier-reporter.de/trotz-absage-ueber-130-000-euro-kosten-fuer-nerohero/#more-14831
Wieso Gähn?
Er lässt sich Auftritte, Tantiemen und Regiegagen ausbezahlen. Auch die Gage für ein Großprojekt, das abgesagt wurde.
Und während Oper, Tanz und Schauspiel selten öfter als 10mal ihre Abende spielen, lässt er seinen Abend (den er sich bezahlen lässt) ca. 30 mal auf den Spielplan setzen.
Auf einer 99-Zuschauer-Bühne. Falls da überhaupt so viel rein passen.
Die Zuschauer zahlen an dem Abend was sie wollen, wie viel das im Vergleich zu den normalen Einnahmen ist, darüber spricht man nicht.
Wenn aufgrund des riesigen Defizits beim Theater nicht gerade ein Haushaltsstop aller! freiwilligen Leistungen der Stadt Trier stattgefunden hätte, und das Theater finanziel blendend dastehen würde, könnte man vielleicht ein Auge zudrücken.
Tut es aber nicht!
In Trier darf gerade gar kein Geld mehr ausgegeben werden.
Das heißt konkret: keine Farbe oder Pinsel für den Malersaal, keine Verbrauchs-Requisiten für die laufenden Vorstellungen, keine Stoffe, Nadeln oder Garn für die Schneiderei, kein Holz, Leim oder Schrauben für die Schreinerei, ...
Die anderen Freiwilligen Leistungen der Stadt betrifft es natürlich ebenso, der Jugendhilfe z.B. bei dem trotz großer Proteste vor ein paar Jahren gerade erst ca. 169 000€ eingespart wurde.
Es werden für das abgesagte Projekt "Nero-Hero" (einschließlch Sibelius Gage) wohl Kosten von ca. 130 000€ für die Stadt bleiben.
Für das Theater waren 70 000€ von der Stadt für das Projekt genemigt worden.
Das hilft der AFD und allen Theatergegnern die Institutionen gegeneinander auszuspielen. Sie brauchen ja nur nach Bonn zu schauen, um zu sehen wie perfide dort argumentiert wird.
Sibelius gibt diesen Menschen gerade Argumente in die Hand und gibt mit seiner aufgehaltenen Hand gerade nochmal kräftig den Leuten Zunder, die aus dem Theater Trier ein Bespieltheater oder gar einen Parkplatz machen wollen.
Und anstatt sich ernsthaft zu äussern, verhöhnt er auf der Bühne all die jenigen, die versuchen sachliche Kritik zu äussern.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/kultur/Kultur-Theater-Trier-Schoen-dass-ihr-mich-so-vergoettert-Sibelius-zeigt-sich-selbstironisch-und-verletzt;art764,4493979
Wenn er aufgetreten ist, ein Urheberrecht an etwas hat oder Regie geführt hat, sollte das sein gutes Recht sein - warum soll er, nur weil sie und ein paar Trierer ihn nicht mögen, seine Arbeit umsonst machen?
"Auch die Gage für ein Großprojekt, das abgesagt wurde."
In dem Artikel, den Sie zitieren, steht nichts über die Höhe dieser Gage drinnen - reicht für ein bisschen Stimmungsmache aber schon die Gage im selben Atemzug wie die 130.000 EURO zu nennen.
"Und während Oper, Tanz und Schauspiel selten öfter als 10mal ihre Abende spielen, lässt er seinen Abend (den er sich bezahlen lässt) ca. 30 mal auf den Spielplan setzen."
Dafür muss man nicht mal mit dem Theater zu tun haben um zu erkennen, dass ein Ein- oder Zweipersonenstück mit ein paar Musikern logistisch einfacher anzusetzen ist, als eine Oper mit Orchester und ggf. Chor - und der finanzielle Ertrag und die Auslastung sich dementsprechend rechnen. Und auch hier: warum soll er denn um Himmels Willen dafür nicht eine Gage bekommen, wenn er als Schauspieler auftritt? (Egal, wie man das finden mag, DASS er das tut).
"Das hilft der AFD und allen Theatergegnern die Institutionen gegeneinander auszuspielen. Sie brauchen ja nur nach Bonn zu schauen, um zu sehen wie perfide dort argumentiert wird."
Die AFD hat eigentlich eine ziemlich ähnliche Positionen wie Sie: Das Theater soll selbstverständlich bleiben, aber der Intendant muss weg.
"Sibelius gibt diesen Menschen gerade Argumente in die Hand und gibt mit seiner aufgehaltenen Hand gerade nochmal kräftig den Leuten Zunder, die aus dem Theater Trier ein Bespieltheater oder gar einen Parkplatz machen wollen."
Die Argumente sind, wie gesagt, dieselben wie Ihre eigenen und den Zunder legen Sie selbst nach. Antworten Sie im nächsten Post dann wieder als Alexander N.?