Presseschau vom 8. Juni 2016 – Die SZ interviewt Autorin Maxi Obexer zum Potsdamer AfD-Skandälchen um ihr Stück "Illegale Helfer"

Tief gesunken?

Tief gesunken?

8. Juni 2016. Als "Einschüchterungsversuche" bezeichnet Maxi Obexer den Versuch der AfD, die deutsche Erstaufführung ihres Stücks "Illegale Helfer" am Hans Otto Theater Potsdam zu verhindern: "Die wollen schauen, wie weit sie gehen können." Mit ihrem Vorwurf, das Stück würde "Gesetzesbrecher" feiern, "Leute, die sich über Recht und Gesetz hinwegsetzen, um vermeintlichen 'Flüchtlingen' zu helfen" (Zitat aus der AfD-Pressemitteilung), habe die rechtspopulistische Partei sowohl Flüchtlinge verunglimpft, "indem sie deren Status infrage stellt. Und verunglimpft werden auch diejenigen, die sich auf ihre Seite stellen", so Obexer im Interview mit Christine Dössel von der Süddeutschen Zeitung.

Ihr Stück "Illegale Helfer" stelle "einzelne Menschen vor: Porträts von Menschen aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen, die eine ganz persönliche Entscheidung treffen, nämlich denen, die nichts haben, und denen die letzten Menschenrechte noch streitig gemacht werden, ein bisschen Menschlichkeit entgegenzubringen. Wenn das skandalisiert wird, dann sind wir tief gesunken."

In ihrem Werk, so Obexer, schließe sie mit dem Stück "den Bogen um die zentrale Frage: Was, wenn mein Staat nicht menschlich ist, also wenn er Hilfe kriminalisiert?" Die "Illegalen Helfer" erinnerten daran, "dass es auch noch Menschenrechte gibt und Menschen, die sich dazu entscheiden, menschlich zu handeln".

(sd)

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