Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2017 stehen fest
Sprechkunstwerke
27. Januar 2017. Die Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2017 stehen fest. Ausgezeichnet werden Bibiana Beglau als beste Interpretin und Ulrich Noethen als bester Interpret, "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" als bestes Hörspiel, Hans Sarkowicz für "Geheime Sender. Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler" in der Kategorie bestes Sachhörbuch sowie Joachim Meyerhoff für "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" als beste Unterhaltung. Das teilt der WDR mit. Der Preisträger in der Kategorie Kinderhörbuch wird in der kommenden Woche bekannt gegeben.
Bibiana Beglau erhält den Preis für ihre über achtzehnstündige Lesung des Romans "Die Unglückseligen" von Thea Dorn. Aus einem "anspruchsvollen Schreibkunstwerk" mache die leidenschaftliche Schauspielerin mit ungeahnter Leichtigkeit und großer stimmlicher Bandbreite ein "mitreißendes Sprechkunstwerk", urteilt die neunköpfige Preisträgerjury.
Über Ulrich Noethens Lesung von Friedrich Anis Roman "Nackter Mann, der brennt" sagt die Jury: Er profiliere den komplexen Charakter des Protagonisten so präzise, dass dieser dem Hörer näher komme, als ihm lieb ist. Die verstörende Geschichte eines Missbrauchsopfers, das selbst zum Täter wird, bewirke dadurch "ein Gruseln über den Text hinaus".
In der Kategorie Unterhaltung setzte sich Joachim Meyerhoff durch. Die als Live-Mitschnitt veröffentlichte Lesung seines dritten autobiografischen Romans Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke sei zugleich "irrsinnig komisch" und "zu Tränen rührend tragisch", so die Jury, und sie würdigt Meyerhoffs "überaus unterhaltsamen Vortrag" als "Plädoyer für die große Geste".
Den Preis in der Kategorie Sachhörbuch gewinnt HR-Redakteur Hans Sarkowicz für "Geheime Sender. Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler". Dank jahrzehntelanger Archiv-Recherchen ist Sarkowicz "eine einzigartige Dokumentation der historischen Rundfunkquellen" gelungen. Sein mit zahlreichen Originaltönen ausgestattetes Feature belege eindrucksvoll, dass "Rundfunkgeschichte als Paradigma der Zeitgeschichte" zu verstehen sei, heißt es in der Begründung der Jury.
Die Preisverleihung findet am 7. März im WDR Funkhaus in Köln statt.
(wdr.de / deutscher-hoerbuchpreis.de / sik)
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