Panoptikum von Geilheit und Gier

von Ulrike Gondorf

Bochum, 9. Mai 2008. Die kleine Welt dreht sich in engem Kreis. Die stille Straße, in der die Puppenklinik, die Metzgerei und die Tabaktrafik nebeneinander liegen, die trügerische Idylle der niederösterreichischen Wachau, Wohnung, Kaffeehaus, Heurigengarten und schließlich auch die schäbige Animierbar – alle diese Schauplätze der "Geschichten aus dem Wiener Wald" fahren in Bochum auf der Drehbühne ins Bild. Immer wieder wird dabei auch die Sicht frei gegeben auf die blanken Sperrholzrückseiten der Kulissen.

Mit ihrem Bühnenbild zur Inszenierung von Elmar Goerden haben Silvia Merlo und Ulf Stengl einen Nerv des Horváth-Stücks getroffen: Die bürgerliche Wohlanständigkeit ist Fassade, dahinter gibt es nicht viel – außer Chaos und Rohheit. Wäre die Inszenierung dieser Spur konsequent gefolgt, es hätte ein interessanter Abend werden können. Die Geschichte des Mädchens Marianne, das gegen die Enge rebelliert, seinen eigenen Illusionen von der großen Liebe zum Opfer fällt, indem es den brutalen Spießer Oskar mit dem verkommenen Hallodri Alfred vertauscht, und immer tiefer fällt und alles verliert – man spürt, dass eine entlarvende Kraft darin steckt.

Amstetten im Wiener Wald

Dass Horváth hier ein erschreckendes Panoptikum von Geilheit und Gier, monströsem Egoismus und dumpfer Selbstgerechtigkeit entworfen hat. Und man ahnt, dass ein Folterkeller wie der von Amstetten vielleicht auch in dieser stillen Straße im 8. Bezirk gelegen haben könnte. Die Chance zur Vertiefung dieser Lesart aber verspielt Elmar Goerden schon im ersten Bild. Eine enttäuschende Erfahrung aus Bochum wiederholt sich. Dieser Regisseur, der mit genauer Stückanalyse und fundierter Textarbeit bekannt geworden ist, misstraut dem Text und rettet sich in krampfhafte Erfindung.

In diesem Fall sind es Gags und aufgesetzte Komik: Alfred ist nach Hause gekommen, in die Wachau, die Mutter serviert ihm saure Milch. Uwe Bohm muss sich ein Küchentuch um den Hals binden lassen als Serviette, im Brei panschen wie ein Dreijähriger, sich prustend verschlucken und sich schließlich in outrierten Erstickungskrämpfen auf dem Boden wälzen. Seine Mutter watschelt derweil aufgeregt hin und her – in hochhackigen Schuhen, die ihr mindestens drei Nummern zu groß sind und förmlich von den Füßen fallen.

Mit Einfällen dieser Güte quält der Regisseur über dreieinhalb Stunden ausdauernd. Kaum lässt man sich ein auf Horváths pointierte Sprache, die die Abgründe aufreißt in Figuren und Situationen, fängt auf der Bühne jemand an, operettig zu singen oder - probatestes aller Mittel! – die Hosen herunter zu lassen.

Starke Figuren, schauerliche Momente

Der massige Felix Vörtler, der als sado-masochistischer Metzger Oskar eine der starken Figuren des Abends zeichnet und wirklich schauerliche Momente erreicht, spielt einen ganzen Akt textilfrei zwischen dem Rand seiner Socken und dem Saum seines kurzen Kittels. Wer kann ihm da zuhören, wenn er der völlig gebrochenen Marianne seine Liebe androht wie eine lebenslängliche Strafe?

Horváth als Lachnummer, ein Teil des Publikums hatte großen Spaß und gab sich mit diesem Ramschangebot zufrieden. Dabei hatte der Abend schauspielerisches Potential, das noch lange nicht ausgeschöpft wurde. Susanne Barth als nymphomanische Trafikantin Valerie, Burkhard Klaußner als zappelnder Zauberkönig, Uwe Bohm als verantwortungsloser Vorstadt-Casanova, sie alle hätten bestimmt mehr als diese eine Facette ihrer Figuren sichtbar machen können. Aber Elmar Goerdens Inszenierung geht an Horváths Doppelbödigkeit völlig vorbei.

 

Geschichten aus dem Wiener Wald
von Ödön von Horváth
Regie: Elmar Goerden, Bühne: Silvia Merlo, Ulf Stengl, Kostüme: Lydia Kirchleitner. Mit: Uwe Bohm, Katja Uffelmann, Felix Vörtler, Susanne Barth, Burkhard Klaußner, Martina Eitner-Acheampong, Renate Becker, Michael Lippold u.v.a.

www.schauspielhausbochum.de


Andere Inszenierungen von Elmar Goerden besprechen wir hier (nämlich Schillers Maria Stuart) und hier (Shakespeares Wie es Euch gefällt). Und hier verlinken wir Georg Schmiedleitners Inszenierung des gleichen Stücks am Wiener Volkstheater im März 2008.

Kommentare  
Bochumer Wienerwald: versenkt wir eine Bleiente
es ist deprimierend, wieder mußte man mitansehen, wie das bochumer schauspielhaus sich selbst versenkt wie eine bleiente. eine unerträgliche inszenierung von elmar goerden wurde am gestrigen freitag gezeigt. "geschichten aus dem wienerwald", eine vorlage mit bezügen zu unserer zeit, tiefe und substanz kläglich verspielt. ein ensemble wurde gezeigt, dass sich in dieser ratlosigkeit und borniertheit der regie wieder einmal nicht orientieren konnte, ein publikum, welches mittlerweile außerstande zu sein scheint einen einigermaßen differenzierten blick auf die arbeit "ihres" intendanten zu richten. hat bochum schon "das dümmste publikum" in deutschland, wie man in theaterkreisen zu berichten weiß? oder geht es noch weiter bergab? es tut unerträglich weh, wie hier der ruf und das ansehen des schauspielhauses bochum demontiert werden, der schaden ist schon immens und geht weiter über das theater selbst hinaus. derweil zeigen uns das grillo theater und das schauspielhaus köln, wie man theater macht. eine fahrt dorthin lohnt sich!
Bochumer Wienerwald: Horváth selten so genau gelesen
Goerden und seinen wunderbaren Schauspielern gelingt es vorzüglich, die Vielschichtigkeit der Horvathschen Volksstücke herauszuarbeiten. Gezielt knüpft Horvath an die "alten Volksstücke" und deren Darstellungsmittel an, um die von ihm angestrebte Mischung aus "Ernst und Ironie" zu erreichen. Hier beginnt Elmar Goerdens Inszenierung und die Kehrseite der fassadenhaften Wohlanständigkeit wird herausgearbeitet. Meistens werden die Abgründe in den Figuren deutlich, vor allem in Renate Beckers Großmutter. Selten sind Horvaths Text und seine Regieanweisungen in einer Inszenierung in NRW so genau gelesen worden.
Bochumer Wienerwald: Abgründe in den Figuren
Ich habe mir gestern die Premiere angeschaut. Nach den ersten Minuten, war klar, dass dieser Abend anders und vielleicht spektakulärer werden würde als andere Abende im Schauspielhaus Bochum. Was als lustige und unterhaltsame Szenerie begann, endete im Dramatischen. Mit Sicherheit kann man allerdings sagen, dass die Leistungen der Schauspieler im Großen und Ganzen zufriedenstellend waren. Vor allem Katja Uffelmann begeisterte durch ihre einzigartige, sympathische Art und bewegte das Publikum durch ihr Spiel, sowie durch ihre Singstimme. "Geschichten aus dem Wiener Wald" ist ein Stück, über das man sehr viel nachdenken muss. In der Pause des 3 stünigen Spiels hatte man das Gefühl in den Figuren Abgründe gefunden zu haben. Man fängt an darüber nachzudenken was Katja (Marianne) in ihrem Gott - Dialog- (denn immerhin scheint ihr Gott zu antworten) nun eigentlich sagen will. Auch wenn die Absicht scheinbar klar ist, ändern sich die Bitten und Klagen im weitern Verlauf drastisch. Im allgemeinen kann man sagen das dieses Stück doch gelungen ist. Die Schauspieler sind überzeugend und das Bühnenbilöd ist Atem beraubend. Man muss sich auf etwas "Neues" einlassen, so kann man es sehr wohl genießen. Das einzige was ich persönlich etwas "daneben" fand war zum ersten die Stripperinnen, die den Abend war "bereicherten" allerdings mit ihren Quietsch- grünen Brustwarzenschutz eher aus der Reihe fielen und zum anderen die Szene in der das "Kind" stirbt. Meiner Meinung nach müsste hier Mehr Dramatik einfließen, damit der Zuschauer zu Tränen gerührt wird. Ansonsten ist dieses Stück wirklich was ganz Anderes, was man sich auf keinefall entgehen lassen sollte. Also SEHR EMPFEHLENSWERT...
Bochumer Wienerwald: Gruners Variante in Dortmund spannender
ich habe die premiere auch gesehen - und schließe mich der nachtkritik-kritik an.

was ich nicht verstehe: das schauspielhaus bochum und elmar goerden werden jetzt seit 2 oder sogar schon 3 jahren niedergeschrieben, spannendes theater scheint es dort aus sicht der meisten kritiker nicht mehr zu geben - und trotzdem kommen die kritiker zu (fast) jeder bochumer premiere. auch die nachtkritik-kritiker. wieso ewig weiter etwas besuchen und besprechen, was als schlecht erkannt zu sein scheint?

und dafür bleiben dann andere theater im ruhrgebiet unbesucht, die womöglich mittlerweile besseres theater machen. michael gruners "wiener wald" am schauspiel dortmund vorige spielzeit fand ich um längen spannender als goerdens variante. aber in dortmund war kein überregionaler kritiker... auch jetzt noch ist aus dortmund und anderen ruhrgebietstheatern bei nachtkritik und in den feuilletons fast nichts zu lesen - dafür immer wieder verrisse aus dortmund.

ich würde doch als journalist(in), wenn ich etwas als unzulänglich erkannt habe, das spannendere suchen wollen!?
Bochumer Wienerwald: Auch Bielefeld und Moers interessanter
so ist das, wenn man nachts im nachtkritik-forum schreibt...

das ende des vorletzten satzes muss natürlich heißen:
"- dafür immer wieder verrisse aus bochum." - in dortmund ist ja (wie eben auch in bielefeld, moers o.ä.) zumeist gar kein (nacht)kritikler - obwohl dort mittlerweile mutmaßlich spannenderes passiert als in bochum.
Bochumer Wienerwald: Zu unrecht niedergeschrieben!
Goerdens Inszenierung ist grossartig und ich weiß nicht, welchen Abend Frau Gondorf gesehen hat; mit dem, was am Freitagabend im Bochumer Schauspielhaus zu sehen war, kann das jedenfalls nichts gemein haben. Es ist doch so: bei Goerden wissen offensichtlich bestimmte Experten der veröffentlichten Meinung bereits vorher, wie sie es hinterher gefunden haben. Das ist so durchschaubar und es sollte doch jemand wenigstens einmal den Mut und die Offenheit aufbringen, deutlich zu sagen: "den wollen wir hier nicht haben!" Daß man die Inszenierungen dafür zur Demontage freigibt und gar beginnt die Leistungen der Schauspieler gegen ihren Regisseur auszuspielen (der das doch wohl mit ihnen erarbeitet hat oder?), das ist schon allerunterste feuilletonistische Schublade. Goerden wäre gut beraten in Bochum die Koffer zu packen, allzu deutlich wird ihm doch unablässig signalisiert, daß er machen kann was er will. Es ist wie obige Lena schreibt, da wird etwas sehr Ernsthaftes schlicht und ergreifend "niedergeschrieben." Viel Spaß dabei!
Marc Gentner
Bochumer Wienerwald: Kann nur über Euch lachen
War am Freitag in Goerdens Premiere und kann nur noch lachen über Euch Nachkritikaster: selten eine so genau am Text gearbeitete Inszenierung gesehen; man müsste nur mal genau hinschauen und sich einlassen. Gemessen an seinem/ihrem Sendungsbewusstsein braucht der/die "Bleienten n.n." (der/die nichteinmal seinen/ihren Namen nennen mag, großes Format!) einen Therapeuten, kein Forum. Das ist doch einfach nur noch peinlich.
A. Lehnhoff
Bochumer Wienerwald: Goerden fehlt die Lobby
Hoffentlich wird das nicht wieder eine so unsachliche Debatte wie mittlerweile üblich anlässlich von Elmar Goerdens Inszenierungen. Ich habe die Premiere gesehen und kann nur sagen, daß es eine sehr spannende Aufführung war. Vielleicht Goerdens beste in Bochum. Die Ensemble Leistung war großartig und eine Schauspielerin wie Katja Uffelmann (Marianne) muß man lange suchen. Wie ihr es fertig bringt, in einer seriösen (?) Nachtkritik mit keinem Wort die musikalische Konzeption des Abends zu erwähnen (Indigo Streichquartett), macht mich wirklich staunen. Klaussner und Vörteler habe ich selten so auf den Punkt gebracht erlebt und die ganze Ästhetik des Abends mit diesen seltsamen Zwischenwelten der offenen Umbauten ist spannend. Ich fand die Inszenierung gerade in ihrer Lakonie, ihrer manchmal grellen Heiterkeit, tief bewegend und dabei vollkommen unsentimental. Im Übrigen gebe ich M. Gentner recht: Goerden sollte gehen. Man kann sich ohnehin nur wundern, wie er diese Demontage mit Ansage wegsteckt und trotzdem in der Lage bleibt, Inszenierungen wie "Wienerwald" auf die Bühne zu bringen. Solche Abende hat Hartmann nie hinbekommen. Goerden fehlt einfach die Lobby und darauf kann er sich wirklich etwas einbilden!
Gruß aus dem Westen
Sandra Berlot
Bochumer Wienerwald: tendenziöse Kritik
Sehr geehrte Frau Gundorf, nichts gibt einem, laut Horvath, so sehr das Gefühl der Unendlichkeit wie die Dummheit. Wie wahr! Sie können dem Regisseur sicher das ein oder andere vorwerfen, daß er dem Text "mißtraut" sicher nicht. Sie sollten ihn einmal lesen, dann werden Sie hoffentlich merken, daß der Regisseur im Gegensatz zu Ihnen tatsächlich auf der Seite des Autors unterwegs ist. Ihre Nachtkritik ist schlampig und sie ist tendenziös. Eine unappetitliche Mischung.
J. Winton (Münster)
Top 10 der nachtkritik: schade, Chance verspielt!
TOP TEN DER NK BESUCHE

1.DT Berlin 19 Punkte
2.Thalia Hamburg 18 Punkte
3.Schaubühne Berlin 17 Punkte
Schauspiel Frankfurt 17 Punkte
Schauspiel Köln 17 Punkte
6. Münchner Kammerspiele 16 Punkte
7.Maxim Gorki Theater 15 Punkte
8.Schauspielhaus Zürich 14 Punkte
9.Burgtheater Wien 13 Punkte
10.Volksbüne Berlin 12 Punkte
HAU Berlin 12 Punkte

Städte wie Wiesbaden, Dortmund, Nürnberg kommen auf 1 Besuch, Berlin allein hat 95 Kritiken, Bochum kommt auf 12 Besuche, ist also 12 mal so oft vertreten wie Oberhausen.

Eigentlich schade, dass NK nicht das Diskurs verändernde Potential wahrnimmt, daß ein Internetauftritt bietet, sondern die ewiggleichen Machtstrukturen (wie zB Theater Heute) nachmacht.
Top 10 ziemlich daneben
finde den vorwurf von top ten ziemlich daneben: auf dieser plattform wird wesentlich mehr über kleinere stadttheater berichtet als anderswo. außerdem sagen solche dämlichen listen nicht viel: in berlin ist nun mal mehr theater als in wiesbaden. das kann man ja wohl schlecht bestreiten. und soll man nicht vom dt berichten, nur weil man schon von der letzten premiere berichtet hat? was ist denn das für ein bescheuertes kriterium. das ist dasselbe blöde quotendenken, das "top ten" anprangern will, nur andersrum.
Top 10: Zeigt, wie Diskurs produziert wird
Finde die Liste recht interessant und nicht daneben, zumal sie objektiv zeigt, wie Diskurs produziert wird, siehe Theatertreffen, da geht es ja schon lange nicht mehr darum., die interessantesten Inszenierungen zu zeigen, sondern jedes Haus machtopportun zu präsentieren. So kommen diese langweiligen Listen zustande, wobei die Liste der NK Top 10 genau der Einladungsliste des TT entspricht. Man sollte hierbei auch nicht vergessen: die scheinbar objektiven Kritiker bekommen von den großen Häusern Fahrt, Hotel, Essen bezahlt. Das können sich kleine Häuser einfach nicht leisten.
Top 10: die Kritiker sollten in Zukunft nach Leipzig
Vielleicht sollten die Herrschaften in Zukunft öfters mal in Leipzig vorbeischauen. Nur so als Anregung.
Top 10: wie sollte ein alternativer Diskurs aussehen?
Die Frage ist doch, wie der "alternative" Diskurs aussehen könnte, ob es ihn überhaupt geben könnte. Würde Nachtkritik oder Theater heute oder wer auch sonst nur aus Oberhausen, Stendal und Augsburg berichten, würde sich niemand dafür interessieren. Man braucht doch nur zu sehen, an welchen Aufführungen sich hier die Diskussionen entzünden. Doch nicht am Zerbrochenen Krug aus Halle, sondern eben doch am Thalheimer vom DT.
Interessant wäre, wenn Nachtkritik mal Zahlen veröffentlichen würde, wieviel Leser eine Bochum-Premiere bekommt, und wieviele eine Oberhausen-Premiere. Man würde dann vermutlich sehen, dass nicht zuletzt von den Usern mit den Füßen, also mit den Klicks abgestimmt wird.
Dass die großen Häuser den Kritikern Kost und Logis geben, halte ich übrigens für Schwachsinn. Die Zeitungen zahlen alle Spesen selbst, nicht die Theater.
Top 10: Theater bezahlen die Kritiker nicht!
Lieber Top Spin,
ich bin seit 15 Jahren Theaterkritiker, aber mir ist noch nie von einem Haus angeboten worden, Fahrt, Hotel und Essen zu bezahlen. Allenfalls wollte mal jemand die Übernachtungskosten übernehmen - aber das waren dann eben gerade die kleineren Häuser, die verzweifelt darum kämpfen, Kritiker herbeizulocken. Die großen Häuser haben das - anders als in Ihren hanebüchenen Klischeevorstellungen - nicht nötig. Es ist nun mal so: Gutes Theater kostet Geld und braucht Zeit und Geduld. Beides ist an den kleinen Stadttheatern meist nicht ausreichend vorhanden. Es gibt in Deutschland fünf bis sieben Spitzentheater, die selbst bei Ihren missglückten Produktionen ein Niveau erreichen, von dem schon Häuser wie beispielsweise Basel nur träumen können. In die fährt man dann einfach lieber, als zum tausendsten Male von der Provinz enttäuscht zu werden.
Bochum: Dümmstes Publikum oder dümmste Kritiker?
In "Theaterkreisen" sagt man also, Bochum habe "das dümmste Publikum Deutschlands". Seit wann ist das denn so? Im Falle der Hartmann-Intendanz waren die meisten Kritiker doch ebenso begeistert wie das Bochumer Publikum. Ist das Publikum dann erst anschließend plötzlich und unerwartet verdummt oder hat es schon das Hartmann-Theater nicht richtig eingeschätzt? Das würde dann bedeuten, dass nicht nur Bochum das dümmste Publikum Deutschlands, sondern auch Deutschland die dümmsten Theaterkritiker der Welt hat.
Top 10: Theater bezahlen Kritiker nicht??
Theater bezahlen die Kritiker nicht?

Lieber Kritiker im Blogeintrag 16, der Sie seit 15 Jahren Theaterkritiker sind, und dem noch nie von einem Haus angeboten worden ist, Fahrt, Hotel und Essen zu bezahlen....

(1)
Das Festival Stücke in Mülheim bezahlt seine Kritiker, zum Beispiel.

(2)
Grosse Zeitungen umwegfinanzieren sehr wohl Kritiker. Als Beispiel: Eine grosse Berliner Zeitung hat einen Kritiker ins Ausland geschickt, um dort etwas anzusehen, was dann in Berlin gezeigt werden sollte. Vierzehn Tage. Nach Japan.

Es hat sich dann herausgestellt, dass die Truppe, über die ein Vorbericht erscheinen sollte, in der fraglichen Zeit gar nicht in Japan war, sondern auf Gastspielreise in Amerika. Na gut...

(3)
Was glauben Sie, wieso neuerdings viele grössere Premieren von Kolloquieen, Tagungen, Offenen Diskussionsrunden etc. begleitet werden? Und wieso da immer wieder Medienleute eingeladen werden, auch wenn die vom Thema nur marginal Ahnung haben... wer zahlt deren Hotel/Fahrtkosten?

Also, Schwamm drüber, offenbar haben Sie die letzten zehn Jahre irgendwie nicht deutlich hingesehen, was noch so passiert neben den Bühnen...

>Gutes Theater kostet Geld und braucht Zeit und Geduld. >Beides ist an den kleinen Stadttheatern meist nicht >ausreichend vorhanden. Es gibt in Deutschland fünf bis >sieben Spitzentheater, die selbst bei Ihren missglückten >Produktionen ein Niveau erreichen, von dem schon >Häuser wie beispielsweise Basel nur träumen können. In >die fährt man dann einfach lieber, als zum tausendsten >Male von der Provinz enttäuscht zu werden.

Na ja... was soll man sagen? Ich selbst bin glücklicher, wenn ich in der "Provinz" was Gelungenes sehe... Und es funktioniert ja auch, trotz Ihrer Position, dass die Leute aus der Provinz doch irgendwie bemerkt werden... denn was da alles in Heidelberg an neuen Talenten kam, was da aus Weimar kommt, was aus Osnabrück, Köln z.B. gehörte doch bis vor kurzem nicht zu Ihren fünf bis sieben Spitzentheatern... Aber irgendwie bemerkt es wohl doch jemand?

Vielleicht, lieber Kritiker, ist das ausschliesslich Ihr Problem, dass Sie nur an fünf bis sieben Spitzentheater fahren? Und sonst nichts mitbekommen? Wenn Sie auch mal "da draussen gucken" würden, wo die Entwicklungen herkommen, dann würden Sie möglicherweise auch mal in den Genuss einer Einladung kommen, dass ein Theater Ihnen was zahlt für Ihre Kritik... (oder Ihre Teilnahme an einer Moderatorenrunde).
Kommerzielle Verschwägerung von Kritik & Kunst
Lieber "Bitte-kein-Name",
natürlich gibt es diese Arten von kommerzieller Verschwägerung, die Sie ansprechen. Nur funktioniert es irgendwie nicht so richtig. Haben Sie mal nachgezählt, wie selten über diese ganzen blöden Diskussionrunden in den wirklich prestigeträchtigen überregionalen Blättern berichtet wird? Und Mülheim bezahlt auch nicht die Kritiker, die darüber berichten, sondern nur die, die in der Jury sitzen. Aber vielleicht wissen Sie da ja wirklich mehr. Meiner Zeitung ist dieser Preis alljährlich nur die Meldung des Siegers wert und daran wird sich, solange ich was zu sagen habe, auch durch Einladungen nichts ändern.

Es gibt tatsächlich sogar noch mehr Verlockungen:

Gerade Festivals und Theaterpreise laden gerne Journalisten ein - die alljährliche flächendeckende Berichterstattung (mit wenigen Ausnahmen) über den total lächerlichen Europäischen Theaterpreis in Saloniki beruht ja ausschließlich darauf, dass die Journalisten aus aller Welt dorthin großzügig (auf EU-Kosten vermutlich) hingeflogen werden.

Was Sie auch nicht erwähnt haben, ist die Unsitte, Bücher wie z. B. die in der "Edition Burgtheater" von Kritikern verfassen zu lassen, die dann anschließend wieder über die Theater berichten.

Und zu guter letzt werden Journalisten sehr gerne eingeladen, auf spektakuläre Gastspielreisen ins Ausland mitzukommen. Das kostet die Theater nichts, denn meist bezahlt der einladende Gastgeber pauschal Hotel und Flug für sagen wir mal 40 Leute - da kannn man dann problemlos einen Journalisten mit hineinschmuggeln, der später eine schöne prestigeträchtige Reportage schreibt.

Aber all das meinte "Top Spin" ja wohl nicht, und es kann ja wohl auch kaum der Grund dafür sein, warum aus der Provinz so selten berichtet wird. Er meinte, dass Theater Kritikern die Reise bezahlen, wenn über ihre Premieren berichtet wird. Das ist im Opernbetrieb gang und gäbe, aber im Sprechtheater (mit den gelegentlichen Ausnahmen kleiner verzweifelter Provinzbühnen) nicht üblich.

Wenn es überhaupt eine "Vernachlässigung" der so genannten Provinz gibt, dann liegen ihre Gründe allein in zusammengestrichenen Reiseetats der Zeitungen und im Unwillen ohnehin theaterferner Ressortleiter und Chefredakteure, mal etwas aus Cottbus oder Wilhelmshaven zu drucken.
Ich glaube, dass trotzdem kein Genie in der Provinz lange unentdeckt bleibt. Dafür sorgen schon die Dramaturgen, die ständig auf der Suche nach Jungregisseursfrischfleisch in der Gegend herumreisen.
Und außerdem kommt ein Hype in der Provinz viel schneller zustande. Das läuft dann meistens so: Die Kritiker von der zwei lokalen Tageszeitungen und der eine vom Radio schlagen Alarm, weil sie für ihre Verhältnisse etwas Außergewöhnliches gesehen haben. Dann schaut bei der nächsten oder übernächsten Premiere dieses Regisseurs auch mal die überregionale Presse vorbei - meist der B- oder C-Kritiker, der jubelt das dann auch noch hoch, weil er auch mal was entdecken will. Dann wird der gehypte Künstler zu irgendwelchen Festivals eingeladen oder kommt an die mittelgroßen Häuser. Und spätestens, wenn dann in seinen Premieren mal ein paar Kritiker sitzen, die ein bisschen mehr Seherfahrung haben und vergleichen können, reduziert er sich oft wieder aufs Normalmaß. Neuestes Beispiel das Getue um Signa, die beim Theatertreffen Berlin plötzlich zusammenschrumpelten wie ein Vampir im Sonnenlicht. Alles andere ist romantisches Klischeedenken.

Die wirklich guten Häuser haben Bestechung nicht nötig. Wenn eines wie Essen oder Köln neu dazu gehört, spricht sich das spätestens nach einer Spielzeit herum. Und wenn eines der nominell "großen" nicht mehr so interessant ist, merkt man das genauso schnell. Haben Sie mal bemerkt, wie wenig die überregionalen Zeitungen nur noch über Bochum oder das Hamburger Schauspielhaus berichten? Daran wird keine Einladung der Welt etwas ändern.

Herzliche Grüße
Top 10/ Bochum: Der Markt kreist in sich
@ Kritiker:

Dramaturgen reisen nicht mehr herum auf der Suche nach Frischregisseuren - dafür gibts keine Gelder mehr in den Theateretats. Z. Zt. kreist der Markt in sich; wer als Regisseur in der Provinz startet, bleibt dort, wer an großen Häusern beginnt oder über bekannte Kollege eine Anfangslobby hat, steigt gleich oben ein und bleibt dort, egal wieviel Mist er oder Sie produziert. So und nicht anders schaut's aus. Ausnahmen bestätigen blablabla...
Bochum & mehr: Dortmund taucht hier kaum auf
Ich finde total spannend, was sich auf Nachtkritik für Diskussionen ergeben, auch das zeigt den Wert der Seite. Wann wird schon so in einem Kritik-Medium über Kritik diskutiert. Aber however...

Ich gebe es zu: ich bin Dortmunder. Und ich habe überhaupt nichts gegen Bochum, nicht gegen den VFL und auch nicht gegen den SC Goerden. Aber ich finde es schade, dass hier "mein" Theater, das Schauspiel in Dortmund eben, fast nicht auftaucht. Ich glaube nicht, dass es passend abgebildet ist mit einer Besprechung eines Studio-Stücks. Es ist natürlich nicht das DT und von mir aus auch nicht das Schauspiel Bochum - aber doch interessanter als quasi gar nicht...

Hoffnungsfroh (man soll sich ja nich entmutigen lassen), habe ich eben auf die Nachtkritik-Ankündigungsseite geguckt - aber auch die "Warten auf Godot"-Premiere am Freitag ist offenbar nicht geplant. Obwohl der Regisseuer Preuss ja mit seiner "Gans" am Deutschen Theater für ordentlich Diskussion - auch auf dieser Seite gesorgt hat. Eine Inszenierung übrigens, von der ich ohne Nachtkritik nicht erfahren hätte.

Schade. Ich werds mir ansehen und dann vermutlich leider wieder "nur" in der WR meiner Nachbarin in eine Kritik luken können...
Bochumer Wiener Wald: Dribbeln in falscher Liga
Egal wie der Abend nun war und ob Kritiker an die falschen Häuser kommen, eines steht fest: Goerden dribbelt in der falschen Liga. Er bläst sich auf und tut wie ein grosser Künstler, aber am Ende ist nicht nur sein Gerede, sondern auch seine Regiearbeit nichts als heiße Luft.
Das ist ein Scharlatan! Die überregionalen Kritiken sind viel zu nett. Als hätte die gesamte Mannschaft des Hauses seit Jahren nirgends mehr Theater gesehen in der Republik.
Das Haus hat seit Anfang der Intendanz Goerden eine heftige Schieflage! Der Mann muss weg! Endlich!
Top 10: Schlechte Regisseure bleiben zu lange
@Zum-Glück-kein-Kritiker

Ob ein Dramaturg reist, hängt ganz allein von seiner persönlichen Entdeckerlust ab. Wieso sollten denn die großen Häuser, die doch angeblich sogar Journalisten bezahlen könnnen, kein Geld mehr für die jämmerlichen Kosten einer Bahnfahrt haben?

In einem haben Sie gewiss recht: Schlechte Regisseure, die einen bestimmten Bekanntheistgrad erreicht haben, bleiben viel zu lange auf dem Markt. Das absurdeste Beispiel dafür ist Christina Paulhofer. Wenn sie dann lange genug dabei sind, werden sie sogar noch irgendwo Intendant wie Lars-Ole Walburg oder Sebastian Hartmann.
Top 10: Marktwert
@ Kritiker:

Natürlich haben die großen Häuser noch die Etats, da gebe ich Ihnen recht, aber um Verbreitung zu erreichen, muss man eben mehr als nur an einem Ort z. B. inszenieren - damit man überhaupt in einen Focus geraten kann; ausserdem sind auch an den großen Häusern die Dramaturgiestellen inzwischen eingeschränkt, was tatsächlich zu einer deutlich verminderten Reisefähigkeit im Vergleich zu früher führt.
Bochumer Wienerwald: Obelix präpotent
Sehr geehrter Herr "Obelix" (originell?),
"egal wie der Abend nun war" das ist genau die Art von Haltung, die sich kunstsinnig gibt und doch schlicht und ergreifend nur präpotent und bis an die Grenzen des Erträglichen borniert ist. Es ist überhaupt nicht egal wie der Abend war! Das Gegenteil ist der Fall: was zählt ist der Abend und sonst nichts. Hier bläst sich tatsächlich nur einer auf Herr Obelix und das sind, mit Verlaub, Sie. Sollte es allerdings mittlerweile Konsens sein, daß zur Beurteilung eines Regisseurs die Inszenierung "egal" ist, dann haben Sie da die Nase ganz weit vorn. Haben Sie sich bei Goerden mal erfolglos um eine Regie bemüht? Es klingt ganz so.
mfG,
Axel Bleidorn (Witten)
Lieber Elmar Goerden: Großartig!
Lieber Elmar Goerden,
sollten Sie durch Zufall oder planvoll auf diese Seite geraten, lassen Sie sich gesagt sein, daß wir Ihre Arbeit hier großartig finden. Sie haben ein phantastisches Ensemble zusammen geführt, Regisseure wie Jan Bosse hergelockt, berüchtigten Querköpfen wie Holz zwei respektable Arbeiten abgerungen, die Boten erfunden, dieses Ohne Alles Uraufführungsspektakel gestemmt, einen Brand gemeistert, die lokale Presse wacker ertragen und uns in einen Wiener Wald geführt, in dem uns das Lachen im Halse stecken blieb.
Dafür Danke,
Hermann und Luise Wiesler (Bochum)
Seid froh, dass Ihr Goerden habt!
An Obelix und co.!
Wir haben hier bei Euch im Schauspielhaus gespielt und ihr solltet froh sein, daß Ihr so jemand habt wie den Goerden! Wir nehmen ihn sofort!
Grüße aus dem Norden in den Westen.
TOCOTRONIC
Bochum: Nicht vom Schicksal begünstigt
Sehr geehrte Frau und Herr Wiesler (oder Wiessler?),
bedauerlich ist aber doch, dass Jan Bosse lediglich für eine Arbeit gewonnen werden konnte. Und dass die wunderbare Lena Schwarz, die in der "Kahlen Sängerin" brillierte und überhaupt die Speerspitze des Ensembles darstellte, das Haus verlassen hat, sollte doch ebenfalls bedenklich stimmen. Ihre Argumente für die Intendanz Goerden scheinen mir hier eher zu Eigentoren zu geraten. Von Herrn Holz werden Sie wohl kaum den "Einsamen Weg" zu den Erfolgsarbeiten rechnen, eine Inszenierung, die rundherum als komplettes Desaster eingeschätzt wurde. Und in puncto Brandschäden bedenken Sie bitte: Gerhard Schröder verhalf anno 2002 das Elbehochwasser zu einer weiteren Amtszeit. Solche bedauerlichen Katastrophen spielen stets den Leuten am Ruder in die Hände. Man sollte sich also auf diejenigen Arbeiten von Herrn Goerden konzentrieren, die nicht vom Schicksal begünstigt sind. Und auch wenn es die hiesige und im Forum wohl bestens vertretene Dramaturgie nicht wahrhaben will: Es ist nicht nur die regionale Presse, die Bochums derzeitige künstlerische Talsole bemerkt. Schauen Sie sich doch einmal die unterschiedlichen Nachtkritiken auf dieser Seite (von den verschiedensten Kritikern) an, mit den dazugehörenden Kritikenumschauen, oder auch die Bestandsaufnahmen in Theater heute (die im übrigen noch seltener als nachtkritik.de auf Bochum schauen, was auch ein Zeichen für Bochums derzeitigen Status ist).

PS. Wieso wird unter Nr. 26 der Bandname "TOCOTRONIC" nicht in Anführungszeichen gesetzt?
Bochum: Kein gutes Klima, kein gutes Theater
Lieber Herr Bleidorn,
Sie haben Recht, vielleicht mag die letzte Regiearbeit Goerdens alles, was an Scheitern vorher passierte, wieder gut machen. Ich glaube das aber nicht. Ein bisschen Schenkel klopfen macht noch kein gutes Theater.
Das nur am Rande: Auch bin ich kein Regisseur und schon gar keiner, den Goerden ablehnt. Denn Goerden kennt gar keine Regisseure. Weder er noch das, was von seiner Dramaturgie übrig ist, haben bisher dafür gesorgt, dass das Haus seinen ersten Platz unter den Theatern in der Republik behält.
Jan Bosse ist nun wirklich der einzige Regisseur während der gesamten Intendanz Goerden, der Schwung in den Laden gebracht hat. Armin Holz steht eher für ästhetischen Hedonismus und Selbstgefälligkeit. Was man hört, hat sich das Haus auch unselig von ihm getrennt.
Wieso gehen denn so viele Schauspieler weg aus Bochum? Und wenn man die Spielzeithefte richtig liest, tut sich beim übrigen Personal auch einiges... Spricht nicht unbedingt für ein gutes Klima in diesem Theater?
Ich bleibe dabei: Goerden ist ein Scharlatan!
O.
P.S. Nett, dass sich eine Band für Goerden einsetzt, die wahrscheinlich keinen einzigen der elenden Abende, die dort stattfinden, gesehen hat!
Bochumer Wienerwald: Egal
Es ist mir egal, aber so will ichs doch nicht haben.
Bochum: Nehmt Goerden, nehmt ihn mit!
Ja, nehmt den Goerden!! Nehmt ihn mit!

Ihr wolltet Leander Haußmann rauswerfen, weil er euch zu unanständig war und die Abos aufhörten?
Tja, dumm war der, der Dummes tat. Als Haußmann 2000 ging, ging auch ich. Und nun hat das glorreiche Bochumer Schauspielhaus einen Intendanten und eine Crew, die ernsthaft mit dem Argument der Vierten Wand als Ausgangspunkt einer Konzeption kommen und dessen Inszenierungen nicht mal die Bochumer CDU mehr besuchen möchte, weil man sich zu Tode langweilt.

Und jetzt alle: "Ohne Haußmann habt ihr keine Chance, ohne ....."
Bochum: Was hatte Haußmann, was andere nicht haben?
Lieber Feuerbach, Sie schreiben, man habe Haußmann rausgeworfen weil er zu unanständig war. Was darf man denn darunter verstehen? Waren seine Inszenierungen zu unanständig? Wieso ist dann Thomas Oberender in Bochum nach wie vor gern gesehenes Jury-Mitglied (Peter-Weiss-Preis)? Als Salzburger Schauspieldirektor hat er doch letztes Jahr immerhin eine Inszenierung (Moliere) eingeladen in der masturbiert und geflucht und gepöbelt wurde, dass es nur so krachte. Oder bezieht sich das unanständig auf Haußmanns Wirken außerhalb der Bühne? Dazu ließe sich dann wieder sagen, dass auch Hartmann Züricher Gewerkschafter als fette Arschlöcher bezeichnet hat. Über Thomas Thieme sah ich einmal auf arte einen Beitrag, der geschätzte drei Minuten dauerte und in dem Thieme geschätzte zwanzig Mal das Wort Arschloch benutzte. Thieme wird trotzdem nach wie vor besetzt und Hartmann ist immer noch Intendant in Zürich. Was also hat der Haußmann bloß so schrecklich unanständiges getan?
Bochum: Minimütchen nicht an Goerden kühlen
Gehe heute abend ins Schauspielhaus in "Ohne Alles". Wie letztes Jahr jede Menge Uraufführungen auf leerer Bühne. Hallo "DerFeuerbach", wie passt denn das zu Ihrer Goerden Schelte? Natürlich werden hier Schauspieler wechseln, warum auch nicht (schließlich sind ja auch so hier die neuen hergekommen oder) Wie auch in Hamburg, Berlin, München. Die wunderbare Lena Schwarz ist jetzt acht Jahre in Bochum, time for a change? Wer hat Sie als Penthesilea besetzt? Und wer hat sie als Lady Macbeth besetzt? Ach ja, der Goerden. Leute, wenn ihr Euer Theater-Revolutiönchen noch immer nicht durchgesetzt habt, dann macht mal langsam voran und kühlt nicht dauernd euer MiniMütchen an Goerden, diese Debatte ist echt zum Gähnen. Man hört übrigens, dass Armin Petras hier inszenieren wird.
Gruß von Anna-Lena
Bochum: Dümmlichkeiten am DSDS-Entscheidungsabend
Eher durch Zufall lese ich hier, daß ein "Kritiker" mit meiner Berufung nach Leipzig ein Problem hat. Abgesehen davon, daß mir das am Arsch vorbeigeht, finde ich es unerträglich, mich an meinem DSDS- Entscheidungsabend mit solchen Dümmlichkeiten beschäftigen zu müssen. Gut, meine Favoritin (Linda) ist nicht mehr dabei. Aber ob irgendein "Kritiker" in diesem Forum einen fahren läßt, wird mir meine Leipzig-Entscheidung nicht madig machen. So, und jetzt geh ich erstmal ein Stück Nougat aus dem Rücken drücken. Mahlzeit!
nachtkritik.de der Hammer
Muss schon sagen dass diese Internetseite schon der Hammer ist. Bin vor zwei Wochen zufällig darauf gestossen, und echt, Hut ab! Durch das Forum kann man sich ja tatsächlich ein wenig ein Bild machen, was so läuft, in verschiedenen Kreisen, in Deutschland und die Vielfalt der Kommentare mit Erklärungen ist toll weil sie aus allen Ecken der Theaterwelt zu kommen scheint.Bin nicht Deutsche und wohne im Ausland.Geh viel ins Theater aber kenn' viele dieser Kleinkriege nicht, so wer mit wem und wo und welche Probleme.Total spannend aber manchmal furchterregend.Hab Sebastian Hartmann vor kurzem in einer Sendung gesehen, auch '68 geboren, schien mir ein interessanter Typ, aber DSDS und Nougat! Nee wirklich! Doch diese Linda für eine nächste Inszenierung in einer Hauptrolle in Leipzig, das wär doch mal was Neues! Thomas und Linda in Romeo und Julia!! Und Selbstmord durch Nougatfressorgie! Mahlzeit auch!
Wäre Elmar Goerden doch Fußballer geblieben!
Ich bin erstaunt, wie auf diesen Seiten über unseren Intendanten Goerden diskutiert wird. Als Bochumer Freund des Schauspielhauses möchte ich Ihnen allen zurufen: Goerden sollte, spätestens nach fünfjähriger Amtszeit, die Stadt verlassen. Er verfehlt nicht nur die Erwartungen der Kritik: er trifft auch den sogegannten Nerv der Zeit nicht. Wäre er doch Fußballer geblieben.
Goerden: nicht unterkriegen lassen
Ich kann ihm nur zurufen:
Danke für die vielen tollen Inszenierungen!!
Lassen Sie sich nicht unterkriegen!
Die ewige Nörgelei und unangebrachte Kritik an ihm trifft nämlich nicht den Nerv der Zeit, sondern geht mir ziemlich auf die Nerven.
Goerden liegt zum Glück quer zur Zeit
Goerden "trifft den sogenannten Nerv der Zeit nicht". Da, liebe(r) RB, haben Sie vollkommen recht. Sie ziehen daraus nur den falschesten aller Schlüsse. Zur Zeitgenossenschaft gehört Widerspruch. Goerden liegt wie auch Andrea Breth mit seinen Arbeiten quer zur Zeit (konstant seit seiner Zeit in Stuttgart) und dafür gebührt ihm meine ganze Anerkennung. Der passt sich nämllch tatsächlich diesem ganzen Zeitgeistschwadronieren nicht an. Wunderbar stur. Diese ganze vorgebliche Progressivität ist doch längst flauester mainstream, eine einzige leerlaufende Sinnvernichtungsmaschinerie.
Karl Mendhart
Bochum: Goerden-Ressentiments kalter Kaffee!
Erstaunliche Debatte. Die sattsam bekannten Goerden Ressentiments dürften doch mittlerweile kalter Kaffee auf nicht mehr zu unterbietendem "Obelix" Niveau (s.o.) sein. Ich kann aus eigener Anschauung nur sagen, daß das von Goerden zusammengestellte Ensemble großartig ist. Ich habe bei "Ohne Alles" eine seiner Neuerwerbungen erlebt (Marina Frenk). Der Mann versteht offenbar was von Schauspielern, man muß einfach nur mal hinsehen! Kann man sich drauf freuen.
Demnächst mehr,
Heike aus der Nachbarschaft
Bochum: Von keinerlei Hinsehen getrübte Vorurteile
Wir bitten die Herren "Obelix", "DerFeuerbach", Stieler dringend um eine kleine Stellungnahme zum "Ohne Alles" Festival des Bochumer Schauspielhauses im Hinblick auf Ihre rundumschlagende Goerden Kritik. Nehmen Sie das eigentlich überhaupt zur Kenntnis? Oder geht es Ihnen um die Pflege Ihrer von keinerlei Hinsehen getrübten Vorurteile (ist ja auch wesentlich bequemer!)! Ganz schwache Vorstellung die Herren! Sie passen vortrefflich an jeden Theaterkantinenstammtisch, Prost und wohl bekommts!
Sascha Hertling, Monika Baucks, Tilo Kreutzer (Bochum)
Bochum: Junge Leute kommen, wir Älteren bleiben
Kann nur zustimmen!!! Die jetzige Intendanz Goerden ist einfach "nicht angesagt" und wird seit jetzt drei Jahren kontinuierlich an die Wand genagelt, da geht es um "image", sicher nicht um Theaterarbeit, denn die ist hier mehr als beachtlich. Aber da scheint sich ja mittlerweile etwas zu regen, selbst hier bei nachtkritik. Man ist es einfach leid, dieses ewige Runtergeschreibe. Hat eigentlich mal jemand gemerkt, wieviel junge Leute hier ins Theater gehen ohne daß wir Älteren wegbleiben? Man wünscht Elmar Goerden Standfestigkeit. Ich an seiner Stelle hätte angesichts dieser unsäglichen Schlammschlachten längst die Koffer gepackt! Denn beim nächsten ist sicher alles GROSSARTIG, getreu der mittlerweile sehr durchschaubaren Feuilletonökonomie (guter Vorgänger=schlechter Nachfolger; schlechter Vorgänger=guter Nachfolger; das kann man doch an diversen Beispielen studieren! Wäre mal ein interessantes Thema!)

N. Berchter (Witten)
Goerden: Kann man mal ein Porträt über ihn bringen?
Ich kenn den Mann gar nicht aber wenn man hier so lang liest würde ich den gerne mal kennenlernen den Herrn Goerden, da scheiden sich ja echt die Geister! Mehr davon! kann man nicht mal ein Portrait von dem bringen?
J-ray
Bochumer Wienerwald: Großes Theater, wunderbar stur
Zur Zeitgenossenschaft gehört Widerspruch. Geschenkt, lieber Karl Mendhart. Ich habe mich also heute abend in Goerdens "Wiener Wald" gesetzt. Großes Theater. Und davon drei Stunden. Wunderbar stur. Wunderbare Drehbühne, triste Ruhrgebietsfassaden. Leider mußte Katja Uffelmann, redlich bemüht, "nackert" auf der Bühne tanzen. Ohne Alles. In einem Striplokal, wie Goerden sich das vorstellt. Ein Schock. Hat man ja noch nie gesehen. Burghart Klaußner war auch ziemlich fertig danach, schrie jedenfalls laut rum. Nicht Mainstream war das, nicht Sinnvernichtung. Hier drehte ein großer, inszenierender Intendant, Spielertrainer, Zeitgenosse, wie eine Ruhrgebietsstadt ihn sich nur wünschen kann, seine stillen Runden gegen den Zeitgeist. Wunderbar stur. Wunderbar quer zur Zeit. Und sogar vor Publikum.
Goerdens Wiener Wald: Steht alles im Stück
Lieber rb (nervig diese Initialengeheimniskrämerei), Mariannes, Katja Uffelmanns, Nacktauftritt im Striplokal ist keine Erfindung des Regisseurs. Lesen Sie doch einfach mal das Stück.
Bestes Theater in Bochum!
Sehr geehrte Redaktion,
habe gestern "I HIRED A CONTRACT KILLER" hier in Bochum gesehen - vielleicht eine der besten Arbeiten, die an diesem in vielerlei Hinsicht geschundenen Haus seit langem zu sehen ist. Warum lese ich bei Ihnen darüber nichts?! Es ist sicher vieles in Bochum kritikwürdig, aber man sollte doch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und im allgemeinen Niederschreiben bzw. Ignorieren (Kritik von "Endspiel" suche ich auch vergeblich bei Ihnen) die wenigen großartigen Höhepunkte übergehen, die dieses Haus doch noch zu bieten hat. Hab es gestern selbst erlebt - und es war toll. Schönes Theater! Großes Theater! Gutes Theater!
MfG Karl A.

Antwort der Redaktion:
Auch nachtkritik.de kann leider nicht immer überall sein. Sie sehen auf der Übersicht, dass wir vier andere Premieren besucht haben, die gestern, am 24.5., Premiere hatten. Bitte schreiben Sie doch selbst einige Zeilen über "I hired a Contract Killer", die alle möglichst genau ins Bild setzen, und veröffentlichen Sie diesen Beitrag im Forum, rechts auf der Übersichtsseite.
Viele Grüße, Petra Kohse
Dröse in Bochum: sehenswert!
Karl A., sie haben vollkommen Recht! Da hat Frau Dröse ein tollen Theaterabend hingelegt. Absolut sehenswert!
Bochum, aber wo bleibt Dortmund
Freu mich für Bochum, können also doch noch spielen. Aber über Bochum wird ja wohl genug berichtet, schauen Sie mal bei Dortmund nach. Die hatten gerade eine Hammer Premiere mit "Godot", so einen geilen Abend hab ich überhaupt noch nie gesehen und Sara Kanes "Phädras Liebe" am Freitag war auch sehr interessant. Und ? Kritiken ? "Kommt ein Mann zur Welt" war sogar in der Diskussion für das Theatertreffen. Und ? Kritik ? Manche Theater werden einfach übergangen, andere hofiert. Aus dem Thalia in Hamburg zB. wird über jede Lesung im Kantinenklo berichtet.
Bochum: Darf es keine positive Besprechung geben?
Liebe nachtkritik Redaktion, liebe Petra Kohse, also ich saß auf der Premiere von Dröses "Contract killer" zufällig hinter Andreas Wilink, der doch ansonsten gerne Goerdens Inszenierungen hier verreisst. Da drängt sich doch der Verdacht auf, daß eine positive die Besprechung einer schönen Arbeit der Intendanz Goerden einfach nicht ins "fertige" Bild passt. "Da" waren sie also sehr wohl, aber eben nicht da. Thats the way the cookie crumbles!
Max F.
Bochum: Es gibt keine gelenkte Berichterstattung
Lieber Max F.,

die "Contract Killer"-Premiere war, wie man auch schon vorher der nachtkritik-Vorschau entnehmen konnte, von der nachtkritik-Redaktion nicht besetzt worden. Andreas Wilinks Anwesenheit bei der Premiere ist also gänzlich unabhängig von der nachtkritik zu denken - es werden hier keine positiven Rezensionen unterdrückt. Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass in dieser Spielzeit neben Andreas Wilink auch Ulrike Gondorf, Dorothea Marcus, Regine Müller und Christian Rakow nachtkritisch in Bochum aktiv waren, sodass schon von daher nicht von einem einseitigen, "fertigen" Bild die Rede sein kann, das hier vermittelt werden sollte.
Ihr Verdacht ist also unbegründet, und ich hoffe, ihn hiermit einigermaßen ausräumen zu können.
Herzlich grüßend, Wolfgang Behrens
Bochum: Goerden hat sehr wohl Regisseure
Hat nicht irgendjemand hier geschrieben, Goerden hätte keine Regisseure? Was ist mit Jorinde Dröse und der tollen Lisa Nielebock?
Lennox
Wer schreibt denn nun mal über Bochum im Forum??
Also, wo ist denn nun die Aufklärung über "I hired a contract killer" in der Inszenierung von Jorinde Dröse in Bochum in Form einer anschaulichen und argumentierenden Kritik? nachtkritik.de berichtet sofort oder gar nicht. Sofort ging nicht, weil wir auf andere Pferde gesetzt und mit vier Kritiken ausgelastet waren. Aber statt uns Böswilligkeit zu unterstellen, könnte sich einer oder eine da draußen doch mal hinsetzen und im für alle zugänglichen nachtkritik.de-Forum Ersatz schaffen. Schreiben Sie sich Ihre Kritiken doch endlich mal selber, hier auf unseren Seiten! Auch dazu sind sie (die Seiten) nämlich da.
Viele Grüße, Petra Kohse
Bochum: Der größte Feind der Kunst
Liebe Bochumer! Ich finde es toll, wenn in einem solchen Forum wie dem diesigen, gute Stimmung für das Theater und seinen Intendanten gemacht wird. Gerade solche Häuser wie Bochum oder Leipzig brauchen den Zuspruch der Massen. Schluß mit dem Kritikastergenörgel! Weg mit den Feierabendrezensenten! Ich sagte es schon öfters deutlich genug: Der größte Feind der Kunst ist der gute Geschmack! Weiter so, Elmar "Gunsch" Goerden! Weiter so!
An Petra Kohse: Lesen, nicht schreiben
Sehr geehrte Frau Kohse,
ich melde mich nochmals, weil da offensichtlich ein Missverständniss vorliegt: Ich wollte eigentlich keine Kritik schreiben, sondern nur eine LESEN. Naturgemäß der häufigste Grund für meinen Besuch dieser Seite. Dass offenbar ein Kritiker von Ihnen vor Ort war, aber nicht geschrieben hat macht mich allerdings dann doch etwas stutzig. Irgendetwas riecht daran komisch ...
MfG, Ihr Karl A.

Antwort der Redaktion:
Wie mein Kollege Wolfgang Behrens schon anmerkte: Andreas Wilink war nicht im Auftrag von nachtkritik.de in der Premiere. Er schrieb oder schreibt darüber vermutlich für ein anderes Medium. Insofern weise ich den Verdacht, wir hätten jemanden dahin geschickt, dann aber gehört, dass es super war und sofort die Berichterstattung unterbunden, weit von uns. Niemand hat hier etwas gegen Bochum. Und niemand will hier irgend eine Art der Berichterstattung unterbinden. Tatsache ist, dass nachtkritik.de seine bescheidenen Pläne nach vielen Gesichtspunkten macht, und da kann dann eben auch mal etwas durchrutschen. Sie (oder wer immer die Vorstellung gesehen hat) könnten in die Bresche springen. Aber Sie wollen ja nicht!
Viele Grüße, Petra Kohse
Goerdens Wiener Wald: heute gab es standing ovations
Komme gerade aus dem "Wienerwald": standing ovations nach drei Stunden tollem Theater. Anscheinend haben wir achthundert Zuschauer uns mal wieder alle "unter Niveau" unterhalten lassen. Gut, daß es hier Berufene gibt, die einem erklären, was man eigentlich gesehen hat. Ich kann nur sagen, danke für einen großartigen Horvath! Wie man so auf dem Regisseur rumtreten kann ist in keiner aller denkbaren Weisen erklärlich. Hoffentlich bleibt er und lässt uns nicht mit den Besserwissern und Hobbyrezensenten allein.
J. Steck
J. Steck
Bochum: Verläßlich auf die Mütze
Liebe Frau Kohse,
Ihren Beteuerungen zum Trotz: würden Sie bitte einmal zur Kenntnis nehmen, daß hier seit geraumer Zeit offensichtlich bei einigen aufmerksamen und langjährigen Theaterbesuchern der Eindruck entstanden ist, daß nachtkritik tatsächlich auffällig tendenziös über Bochum berichtet. Goerden kriegt bei Ihnen verlässlich auf die Mütze, wahrscheinlich weil er einfach nicht zum üblichen NETZWERK gehört, weil er von der alten Schaubühne kommt, bei Stein war, beim noch verdächtigeren Dorn, das muß ihn natürlich verdächtig machen. Ich bin wahrlich kein Fan von Goerden aber ich schätze seinen Ernst und sein Einzelgängertum; Feuilletonfreunde macht man sich offenbar damit keine.
Herzliche Grüße aus Stuttgart
W. Steinkamp
Bochum & Claqueville
Finde Elmar hat viele Freunde, vielleicht auch Angestellte, vor allem hier im Netz !
B.Bardot
Bochum: Wieder zur Diskussions-Strategie
Grossartige Haltung Madame Bardot!, muß ich schon sagen, denjenigen, die sich nicht einreihen in die Phalanx der Goerden-Basher, mal eben hintenrum zu unterstellen, es handele sich um "Angestellte". Selbst aber sicher auf der Seite der "Gerechten", nicht wahr?
Wenig freundliche Grüße,
W. Steinkamp
Kleine geistige Wegzehrung
"Einer gerechten Sache schadet die Wahrheit nicht" (Ulf Merbold)
Wie steht Bochums Lokalpolitik zu Goerden?
Als es um die Besetzung der Jury für den Peter-Weis-Preis ging war Elmar Goerden ursprünglich nicht vorgesehen und wurde erst nachträglich dazugeholt. Ich nehme an die Jury wird von den lokalen Politikern zusammengestellt. Wie steht denn also die Stadt Bochum zu Goerden, das würde mich einfach mal interessieren. Kann es sein, dass die Lokalpolitik lieber Oberender als künftigen Intendanten sehen würde?
Goerdens Nichtverlängerung: Politik statt Kritik
Sehr geehrte Damen und Herren von Nachtkritik,
ich hoffe, Sie sind glücklich - jetzt da Goerden entschlossen hat, nicht zu bleiben. Ich habe, mit Verlaub, den Eindruck, dass auf nachtkritik.de tatsächlich mehr Politik als Kritik gemacht wird. Langfristig diskreditieren Sie sich doch damit selbst. Auch diese Wilink-Affäre erscheint mir zunehmend fauler: gestern habe ich von ihm auf WDR eine durchaus positive Besprechung von CONTRACT KILLER gehört. Offenbar ist er selber gar nicht so voreingenommen, wie es stets wirkte. Vielleicht ist es dann doch mehr eine redaktionelle Leitlinie, die die Richtung vorgibt bei Ihnen. Bitte nehmen Sie dazu nochmals ausdrücklich Stellung.
MfG,
Karl A.
PS: Liebes B. Bardot: Ich bin ausdrücklich kein Freund und auch kein Angestellter von Herrn Goerden werde aber gerade immer mehr zum Sympathisanten.
Goerdens Wiener Wald: überzogene Kritik
Ich finde die Kritik hier zum Teil überzogen. Das Stück war im großen und ganzen ordentlich dargestellt. Insbesondere die Kritik am 1. Bild in dem Alfred " herumplantscht und sich verschluckt steht genauso im Text. Was mir gefehlt hat, war die Innovation, der Mut, das orginelle. Das ist mir besonders nach der Pause aufgefallen, als die Szene mit dem Tanzen an der Stange keinen Raum für Fantasie gelassen hat, da wär weniger vielleicht mehr gewesen. Ich hatte mir diese Szene beim lesen anders vorgestellt und sie ist ja im Original auch anders. Textimmanente Stücke sind ja oft nicht so spannend -aber okay. Nach der heftigen Kritik hier in der NK bin ich voller Voruteile nach Bochum gefahren - zu Unrecht.
Goerdens Wiener Wald: schade für alle, die's verpasst haben
Viermal ist mir der "Wienerwald" bisher begegnet: als Buch, als Film von Maximilian Schell und zweimal im Theater. Gestern in Bochum hat er mich am stärksten "gepackt"! Auch wenn ich "Nr. 60" zustimme: Die Nachtclubszene war die schwächste. Aber: Tolle Schauspieler! Ovationen! War leider der letzte Vorhang! Pech für alle die es verpasst haben.
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