Der Dramaturg Hans-Joachim Ruckhäberle ist tot
Auf Probebühnen und im Hörsaal
11. April 2017. Der Dramaturg, Regisseur und Theatertheoretiker Hans-Joachim Ruckhäberle ist am Morgen des 10. April 2017 im Alter von 69 Jahren verstorben. Das gab das Münchner Residenztheater heute in einer Pressemitteilung bekannt.
Das Residenztheater würdigte Ruckhäberles Einfluss auf das Münchten Theaterleben. Er habe dieses über Jahrzehnte entscheidend geprägt und seine Theaterpraxis auch in eine breite wissenschaftliche Arbeit und Lehre eingebracht.
Ruckhäberle studierte Literaturwissenschaft, Geschichte, Politik und Philosophie in München und Frankfurt am Main, bevor er 1974 promovierte. Forschungs- und Lehrtätigkeiten führten ihn an die Université Paris VIII (St. Denis) und das Centre national de la recherche scientifique. 1986 wurde er Max-Kade-Professor an der Princeton University in New Jersey, seit 1993 war er Professor für Dramaturgie und Regie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zudem war er Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Seit 1983 war Hans-Joachim Ruckhäberle der wohl wichtigste künstlerische Wegbegleiter des Regisseurs und Intendanten Dieter Dorn. Von 1983 bis 1993 war Ruckhäberle Chefdramaturg und Mitglied der künstlerischen Leitung der Münchner Kammerspiele unter Dieter Dorn. Von 2002 bis 2011 war er Chefdramaturg des Bayerischen Staatsschauspiels, wiederum unter Dieter Dorn. Seit 1988 war er auch als Regisseur tätig. In der Spielzeit 1998/99 arbeitete er als Künstlerischer Berater und Leiter der Dramaturgie des Schauspiels Frankfurt.
Seine letzte Arbeit als Dramaturg war Samuel Becketts "Endspiel" in der Regie von Dieter Dorn bei den Salzburger Festspielen 2016 (hier unsere Nachtkritik).
(Residenztheater München / Kunsthochschule Berlin-Weißensee / miwo)
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